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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Illusionistenbranche.«
    »Wie bitte?«, fragte Rhyme.
    »Da hatte er seine Freunde, da ist er gern hingegangen, das war sein Hobby. Verstehen Sie, was ich sagen will? Es gab
nichts
anderes. Er ist vollkommen in dem Beruf aufgegangen.«
    »Was ist mit seiner Haltung anderen Leuten gegenüber?«, versuchte Sachs es erneut. »Seiner Weltanschauung? Seiner Art, die Dinge zu betrachten?«
    Er schwieg lange.
    »Fünfzig Minuten, zweimal die Woche, drei Jahre lang hab ich versucht, aus ihm schlau zu werden, und es ist mir nicht gelungen.
Drei
Jahre lang. Und er hasst mich immer noch nicht los. Ich…« Keating stieß ein grelles, unheimliches Gelächter aus. »Haben Sie das gehört? Ich hab ›hasst‹ gesagt. Ich wollte ›lässt‹ sagen. Er
lässt
mich immer noch nicht los. Was für ein Freud’scher Versprecher! Da hab ich für meine Sitzung am nächsten Montag um neun doch schon mal ein schönes Gesprächsthema, was? Er lässt mich immer noch nicht los, und ich hab nicht die geringste Ahnung, wie seine beschissene Weltanschauung aussieht.«
    Rhyme sah den anderen an, dass alle langsam genug von dem Geschwafel des Mannes hatten. »Wir haben gehört, seine Frau sei bei dem Feuer ums Leben gekommen«, sagte er. »Wissen Sie etwas über ihre Familie?«
    »Marie? Nein, sie hatten erst ein oder zwei Wochen vor dem Brand geheiratet. Die beiden waren total verliebt. Wir haben gedacht, sie würde ihn beruhigen. Damit er uns vielleicht mal
loslässt
. Das haben wir alle gehofft. Aber wir haben sie nie so richtig kennen gelernt.«
    »Können Sie uns jemanden nennen, der eventuell mehr über Weir weiß?«
    »Art Loesser. Das war sein erster Assistent. Ich war Nummer zwei. Wir waren seine Jungs. Man hat uns ›Ericks Jungs‹ genannt. Alle haben das.«
    »Loessers Nummer kennen wir bereits«, sagte Rhyme. »Sonst noch jemand?«
    »Da fällt mir nur noch der damalige Manager des Hasbro Circus ein. Er heißt Edward Kadesky und ist heute Produzent in Chicago, glaube ich.«
    Sellitto ließ sich den Namen des Mannes buchstabieren. »Hat Weir danach noch mal angerufen?«, fragte er dann.
    »Nein. Aber das war auch gar nicht nötig. Fünf Minuten haben gereicht, und schon saßen die Klauen im Fleisch. Und lassen nicht mehr los.«
    Hier ist Erick…
    »Hören Sie, ich sollte langsam Schluss machen. Ich muss meine Uniform bügeln. Ich hab Sonntag die Frühschicht. Da ist immer viel los.«
    Sie beendeten das Gespräch. Sachs ging zum Telefon und unterbrach die Verbindung. »Ach du liebe Güte«, murmelte sie.
    »Der braucht mehr Pillen«, stellte Sellitto fest.
    »Nun ja, wenigstens haben wir eine Spur«, sagte Rhyme. »Macht diesen Kadesky ausfindig.«
    Mel Cooper verschwand für einige Minuten. Als er zurückkam, hielt er wieder einen Ausdruck in der Hand. Diesmal war er in einem Verzeichnis zahlreicher Theateragenturen fündig geworden. Die Büroräume von Kadesky Productions lagen an der South Wells Street in Chicago. Sellitto rief dort an und landete beim Auftragsdienst, was angesichts des Wochentags und der späten Stunde wenig überraschend war. Er hinterließ eine Nachricht.
    »Okay«, sagte er dann. »Weir hat seinem Assistenten das Leben versaut. Er ist labil. Er hat früher Zuschauer verletzt und ist heute ein Serientäter. Aber was treibt ihn an?«
    Sachs hob den Kopf. »Lasst uns Terry anrufen.«
    Terry Dobyns war Kriminalpsychologe und der einzige Profiler in Diensten des NYPD, eine Qualifikation, die er beim FBI in Quantico, Virginia, erworben und verfeinert hatte. Die Öffentlichkeit las in der Presse und diversen Unterhaltungsromanen immer wieder von der Erstellung psychologischer Täterprofile, und Rhyme war durchaus vom Nutzen dieses Hilfsmittels überzeugt, wenngleich nur bei einer begrenzten Art von Verbrechen. Im Allgemeinen ging im Kopf eines Täters nichts sonderlich Geheimnisvolles vor, doch wenn das Motiv rätselhaft blieb und das nächste Opfer schwer vorauszuahnen war, konnte ein Profil wertvolle Hinweise liefern. Es half den Ermittlern dabei, Informanten oder Bekannte des Verdächtigen zu finden, seinen nächsten Zug vorherzusehen, an geeigneten Stellen Lockvögel einzusetzen, Überwachungen durchzuführen und nach vergleichbaren früheren Taten zu suchen.
    Sellitto blätterte das interne NYPD-Telefonverzeichnis durch und rief Dobyns zu Hause an.
    »Terry.«
    »Lon. Ich kann das Echo des Lautsprechers hören. Demnach dürfte Lincoln auch dort sein.«
    »Genau«, bestätigte Rhyme. Er hatte viel für Dobyns

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