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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ungefähr fünf mal zwölf Zentimeter.«
    »Was ziemlich groß ist, verglichen mit einer Münze, nicht wahr?«
    Ich hab’s begriffen, vielen herzlichen Dank, entgegnete sie in Gedanken.
    Sie verpackte alles in Tüten, ging dann zur zweiten Tür – der Brandschutztür – hinaus und sicherte sämtliche Fußabdrücke, die sie dort fand. Schließlich nahm sie Kontrollproben, um sie später mit den Opfer- und Täterspuren vergleichen zu können. »Das wär’s, Rhyme. Ich bin in einer halben Stunde zurück.«
    »Und die Falltüren und Geheimgänge, von denen alle reden?«
    »Ich kann keine finden.«
    »Also gut, komm nach Hause, Sachs.«
    Sie kehrte ins Foyer zurück und ließ die Foto- und Fingerabdruckspezialisten an die Arbeit gehen. Franciscovich und Ausonio standen an der Tür. »Haben Sie den Hauswart gefunden?«, fragte Amelia. »Ich muss mir seine Schuhe ansehen.«
    Ausonio schüttelte den Kopf. »Er hat dem Wachmann gesagt, er müsse seine Frau zur Arbeit fahren. Ich habe im Verwaltungsbüro die Nachricht hinterlassen, er möge sich bei uns melden.«
    »He, Officer, Nancy und ich haben uns unterhalten«, sagte ihre Partnerin ernst. »Wir wollen beide nicht, dass dieser Mistkerl davonkommt. Falls wir Ihnen noch irgendwie behilflich sein können, lassen Sie es uns bitte wissen.«
    Sachs verstand genau, wie die beiden sich fühlten. »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach sie.
    Sellitto wurde angefunkt und hörte kurz zu. »Das sind die Hardy Boys«, sagte er dann. »Sie haben alle Zeugen vernommen und warten am Eingang.«
    Sachs, Sellitto und die beiden Streifenbeamtinnen kehrten zur Vorderseite der Schule zurück. Dort trafen sie auf Bedding und Saul, einer groß, der andere klein, einer mit Sommersprossen, der andere ohne. Die zwei waren Detectives aus dem Big Building und auf die Befragung von Zeugen spezialisiert.
    »Wir haben mit den sieben Leuten gesprochen, die heute Morgen hier gewesen sind.«
    »Außer dem Wachmann.«
    »Keine Lehrer…«
    »…nur Studenten.«
    Man nannte die beiden auch die »Zwillinge«, obwohl sie völlig unterschiedlich aussahen, denn sie waren ein eingespieltes Verhörteam – ganz gleich, ob es um Täter oder Zeugen ging. Mit einem von ihnen allein zu reden, war nahezu unmöglich und viel zu verwirrend. Am besten, man betrachtete sie als zwei Teile ein und derselben Person.
    »Die Informationen sind nicht gerade erhellend.«
    »Die Leute waren alle ganz außer sich.«
    »Und der Ort ist auch nicht unbedingt hilfreich.« Ein Nicken in Richtung der Spinnweben, die unter der dunklen, von Wasserflecken verunzierten Decke hingen.
    »Niemand kannte das Opfer besonders gut. Als sie heute Morgen herkam, hat eine Freundin sie zum Vortragssaal begleitet. Sie…«
    »Die Freundin.«
    »…hat dort niemanden gesehen. Die beiden standen fünf oder zehn Minuten im Vorraum und haben sich unterhalten. Gegen acht Uhr ist die Freundin gegangen.«
    »Demnach lag der Täter dort bereits auf der Lauer«, sagte Rhyme, der über Funk mithörte.
    »Das Opfer«, fuhr der kleinere der beiden rotblonden Detectives fort, »stammt aus Georgien und ist vor etwa zwei Monaten eingereist. Sie war eher eine Einzelgängerin.«
    »Das Konsulat benachrichtigt ihre Familie.«
    »Die anderen Studenten haben sich heute alle in verschiedenen Übungsräumen aufgehalten, und keiner von ihnen hat etwas gehört oder eine unbekannte Person bemerkt.«
    »Warum war Swetlana nicht in einem der Übungsräume?«, fragte Sachs.
    »Ihre Freundin sagt, Swetlana habe die Akustik in dem Vortragssaal besser gefallen.«
    »Ehemann, fester Freund oder Freundin?«, fragte Sachs und dachte dabei an die Regel Nummer eins bei Mordermittlungen: Täter und Opfer kannten sich meistens.
    »Nicht, dass die anderen Studenten wüssten.«
    »Wie ist er ins Gebäude gelangt?«, wollte Rhyme wissen. Sachs gab die Frage weiter.
    »Nur der Haupteingang ist offen«, sagte der Wachmann. »Es gibt natürlich Notausgänge, aber die kann man von außen nicht öffnen.«
    »Also hätte er an Ihnen vorbeigemusst, richtig?«
    »Und er hätte sich eintragen müssen.
Und
die Kamera hätte ihn aufgenommen.«
    Sachs hob den Kopf. »Da hängt eine Überwachungskamera, Rhyme, aber die Linse ist bestimmt schon einige Monate nicht mehr gereinigt worden.«
    Sie versammelten sich hinter dem Schaltpult. Der Wachmann betätigte ein paar Knöpfe und spielte das Band ab. Sieben der Leute waren von Bedding und Saul überprüft worden. Eine Person jedoch – ein

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