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Der FC Bayern und seine Juden

Der FC Bayern und seine Juden

Titel: Der FC Bayern und seine Juden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Schulze-Marmeling
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Zeitung »Der Stürmer« aus Nürnberg und Deutschland vertrieben. Danach Trainer bei Timisoara, SK Zidenice (Brnó /Brünn), US Triestina, Olympique Lillois, Sporting Lisasabon. Mai 1940 Emigration in die USA.
    Konrád, Kálmán (geb. 23.5.1896 in Pa-lánka/ehemals Österreich-Ungarn, heute Serbien, gest. 10.5.1980 in Stockholm). Ungarisch-jüdischer Fußballspieler und Trainer. Stürmer und Führungsspieler von MTK Budapest (1914-19; Juli 1919 Gastspiel beim FC Bayern München) und 12-mal (14 Tore) in Ungarns Nationalelf. 1919 zu den Wiener Amateuren, 1926 in die USA zu den Brooklyn Wanderers, nach einem Jahr zurück zum Heimatklub MTK. 1929 Trainer des FC Bayern, anschließend FC Zürich, Slavia Prag, Nationalmannschaft Rumänien, FC Zidenice (Brnó /Brünn). 1939 Emigration nach Schweden, dort u.a. Trainer von Atvidaberg FF, Malmö FF.
    Koppehel, Carl (geb. 1890 in Berlin, gest. 1975). Profilierte sich zunächst als Fachmann in Regelfragen. Ende der 1920er mit Walther Bensemann (»Kicker«), Eugen Seybold (»Fußball«), Franz Richard (»Fußball«), Ernst Werner (»Fußballwoche«) und Willy Meisl (»Vossische Zeitung«, Bruder von Hugo Meisl) eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballjournalismus. Enger Vertrauter von Felix Linnemann, 1934 vom DFB-Präsidenten in die DFB-Geschäftstelle geholt. Rechte Hand Linnemanns. Zunächst Schriftleiter, 1937-45 Pressewart des Fachamts Fußball. Verteidigte das Führerprinzip und galt selbst als diktatorisch. Schrieb nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges einige den Krieg verherrlichende und die NS-Ideologie propagierende Artikel. 1950 Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des DFB, 1951-58 Chef des »Amtes für Presse und Propaganda« des DFB. Autor des ersten umfassenden Werkes zur Geschichte des deutschen Fußballs (1954), das viele Jahre stilbildend für die Betrachtung des Fußballs der NS-Jahre war.
    Koppel, Berthold (geb. 29.7.1895 in Beilstein/Mosel, gest. 1942 in Piaski/ Polen). Jüdisches Mitglied des FC Bayern. Alleininhaber der Fa. Koppel und Steinberg, Fabrikation und Vertrieb von Krawatten in der Neuhauser Straße 21/II. Abmeldung des Gewerbes am 30.11.1938 für den 1.11.1938. Wurde am 4.4.1942 mit seiner Ehefrau und Tochter nach Piaski deportiert und dort ermordet.
    Knorr, Dr. Angelo (geb. 1882). Chemiker, 1907-13 Präsident des FC Bayern nach dem Anschluss der Bayern als eigenständige Fußballabteilung an den Münchener Sport-Club (MSC). Dr. Angelo Knorrs Vater Franz-Ludwig Angelo Knorr war Inhaber der Handelsfirma Angelo Sabadini, Großonkel Julius Mitbegründer der Bayerischen Fortschrittspartei und Verleger der liberalen und gegenüber der katholischen Kirche kritischen »Münchner Neuesten Nachrichten«.
    Der MSC war ein bürgerlich-elitärer Klub mit Räumen im Hotel »Vier Jahreszeiten« und einer der größten in Deutschland überhaupt. Sein Vorläufer war der 1896 von ausländischen Studenten gegründete Internationale Sportclub (1899 Umbenennung in MSC). Der Anschluss an den MSC hatte zur Folge, dass die Bayern von schwarzen Hosen auf weinrote umrüsteten und ab September 1907 auf einer großzügigen Anlage an der äußeren Leopoldstraße spielten.
    Kürschner, Izidor »Dori« (geb. 1885, gest. 1941 in Rio de Janeiro). Ungarischjüdischer Fußballspieler und Trainer. Spielte vor dem Ersten Weltkrieg bei MTK Budapest und fünfmal in der Nationalelf Ungarns. Trainer von MTK beim Gastspiel 1919 in München. Führte den 1. FC Nürnberg 1921 zur Deutschen Meisterschaft. Anschließend beim FC Bayern. Weitere Trainerstationen: Eintracht Frankfurt, erneut 1. FC Nürnberg, Nationalelf Schweiz (Olympische Spiele 1924), Schwarz-Weiß Essen, Grasshoppers Zürich (dreimal Meister, viermal Pokalsieger; Pokalsieg 1934 mit Oskar Rohr). 1937 Emigration nach Brasilien, dort Trainer der Rio-Klubs Flamengo und Botafogo.
    Landauer, Kurt (geb. 28.7.1884 in Planegg, gest. 21.12.1961 in München). Sohn der wohlhabenden jüdischen Kaufmannsleute Otto und Hulda Landauer mit Besitz in Münchens Kaufingerstraße. Präsident des FC Bayern 1913-14, 1919-21, 1922-33. Rücktritt am 22.3.1933. In der Reichspogromnacht 9./10.1938 Verhaftung und Verschleppung in das KZ Dachau. Emigration in die Schweiz im Mai 1939. Rückkehr nach München am 1.6.1947. 1957-51 zum vierten Mal Präsident des FC Bayern. Bis zu seinem Tod wohnhaft in der Virchowstraße 14 in Schwabing. Verheiratet mit seiner ehemaligen Haushälterin Maria Baumann. Begraben auf dem Neuen Israelitischen

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