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Der FC Bayern und seine Juden

Der FC Bayern und seine Juden

Titel: Der FC Bayern und seine Juden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Schulze-Marmeling
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MTV 1879 an, wo ihn Josef Pollack unter seine Fittiche nahm. Betrieb mit Pollack die Abspaltung der Fußballer von den Turnern und die Gründung des FC Bayern. Erster Präsident des FC Bayern. Gründer des Bayerischen Schiedsrichterkollegiums. 1904 Rückkehr nach Pankow und später einige Jahre Präsident seines Stammvereins VfB.
    Kellner, Dr. Seit 1910 Mitglied des FC Bayern. 1938-43 nominell Präsident bzw. »Vereinsführer« des FC Bayern. Der Oberregierungsrat übte dieses Amt aber kaum aus, da er nur kurz nach der Amtsübernahme aus beruflichen Gründen München verlassen musste.
    Kerr, Fritz (eigentlich Fritz Kohn bzw. Friedrich Konus). Österreichisch-jüdischer Fußballspieler und Trainer. Als Spieler bei Wiener AC und Hakoah Wien. 7 Länderspiele für Österreich. Als Trainer vor 1933 Hasmonea Lemberg, Nationalelf Estland und zweimal Stuttgarter Kickers (1927-29, 1932/33) Verließ Stuttgart 1933 und ging in die Schweiz zum FC Aarau. Eine Saison später Trainer von Oskar Rohr beim Racing Club Strasbourg. Anschließend FC Mulhouse und Lausanne Sports (1939 Pokalsieger). Nach dem Zweiten Weltkrieg 1951-52 noch einmal Trainer bei den Stuttgarter Kickers.
    Kertész, Gyula (geb. 29.2.1888 in Budapest, gest. Mai 1982 in New York). Ungarisch-jüdischer Fußballspieler und Trainer. Spielte – wie seine Brüder Vilmos und Ádolf – für MTK Budapest. 1921 Trainer bei Union 03 Altona, wo in den folgenden Jahren mit Jószef Künstler, Elemér Müller und Ferenc Hitzer drei ehemalige Profis von Makkabi Brünn (Brnó) anheuerten. 1922 holte Kertész MTK Budapest ins Union-Stadion am Kreuzweg und organisierte im gleichen Jahr eine Tournee der Hamburger nach Prag, Budapest (MTK, UTC) und Wien (Hakoah, Amateure/Austria). Weitere Trainerstationen: Victoria Hamburg, Hamburger SV (1931/32). Überlebte den Holocaust in den USA, wo er in der Schallplattenindustrie arbeitete.
    Kertész, Vilmos (geb. 21.3.1890 in Budapest, gest. 1962 in Sydney). Bruder von Gyula Kertész. Ungarisch-jüdischer Fußballspieler und Trainer. Mit MTK Budapest acht Meistertitel in Folge. 47 Länderspiele für Ungarn, zeitweise auch Kapitän der Nationalelf. Beim MTK-Auftritt 1919 an der Münchner Marbachstraße dabei. (Vermutlich ebenso sein Bruder Ádolf, der jüngste der Kertész-Brüder, der 1920 bei einem Autounfall ums Leben kam.) Später Trainer in Rumänien (Ripensia Timisoara) und Ägypten (u.a. Hellenic Alexandria), wo er den Holocaust überlebte. In den 1950ern Auswanderung nach Australien.
    Klauber, Ernst (geb. 12.7.1891 in München, gest. 1961 in New York), Siegfried (geb. 5.4.1897 in München, gest. August 1968 in Queens/New York), Ludwig (geb. 2.2.1900 in München, gest. 5.3.1999 in New York). Die Brüder Klauber waren Besitzer der Fa. Rosa Klauber OHG mit Geschäften in der Theatinerstraße 35 und am Marienplatz 2 sowie einer Produktionsstätte für Damenwäsche in der Dachauer Straße 112. Sie fungierten als Arbeitgeber von Kurt Landauer nach dessen Entlassung bei den »Münchner Neuesten Nachrichten« bis zur Reichspogromnacht und der »Arisierung« der Firma. Die Brüder wanderten nach New York aus, wo sie die Firma neu gründeten.
    Klopfer, Maria (geb. 14.11.1889 in München, gest. August 1967 in Queens/ New York). Geborene Klauber, Schwester von Siegfried, Ernst und Ludwig Klauber. Verheiratet mit dem Bankier Theodor Klopfer. Emigrierte mit den Eltern im Februar 1939 nach Genf. Freundin von Kurt Landauer, die ihn im Exil unterstützte. Emigrierte später von Genf weiter nach New York.
    Ihr Ehemann Theodor Tobias Klopfer (geb. 23.4.1884, München, gest. 5.5.1953 in den USA) war bis Anfang 1937 mit seinem Bruder Max Gesellschafter des vom Vater gegründeten Bankhauses Sigmund Klopfer in der Schützenstraße 37. Am 31.8.1938 Emigration nach Palästina, von dort später in die USA.
    Konrád, Jenö (geb. 13.8.1894 in Palánka / ehemals Österreich-Ungarn, heute Serbien, gest. 15.7.1978 in New York). Ungarisch-jüdischer Fußballspieler und Trainer. Spielgestalter von MTK Budapest (1911-19; Juli 1919 Gastspiel beim FC Bayern München). Wechselte (wie sein jüngerer Bruder Kálmán, s.u.) nach der Niederschlagung der Räterepublik um Béla Kun und der Machtergreifung von Admiral Miklós Horthy zu Hugo Meisls Wiener Amateuren. 1925 Beendigung der Spielerkarriere nach Meniskusverletzung. Ab 1926 Trainer Wacker Wien, Chinezul Timisoara, Wiener AC, Hakoah Wien. 1930-32 Trainer des 1. FC Nürnberg. Im August von der antisemitischen Hetze der

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