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Der Fehler des Colonels

Der Fehler des Colonels

Titel: Der Fehler des Colonels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Mayland
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Inc. in Oklahoma in der Entwicklung tätig war.
    Man erfuhr, dass Stu Waltrop im April an einer Konferenz der Erdöl-Service-Industrie in Houston teilgenommen hatte. Ferner zeigte er sich im
Oil and Gas Journal
zuversichtlich, dass Richters neue Tiefbohr-Rollenmeißel bald Gewinne für die Firma einfahren würden. Seine Email-Adresse stand auf einer Kontaktseite, die mit der Firmen-Website verbunden war.
    Daria folgte den Links zur Homepage von Richter, Inc. Und da sah Mark oben auf der Seite, direkt unter dem protzigen Banner der Firma, die Wörter
Partners in Progress
und daneben das Logo von Holgan Industries, das er kannte.
    »Sieh dir das mal an.« Holgan Industries war der größte Erdöl-Service-Konzern der Welt. Eine amerikanische Firma, mit Sitz in Dubai.
    Daria kniff die Augen zusammen.
    Sie klickte auf
Partners in Progress
und gelangte auf eine Seite, die erklärte, dass Richter, Inc. unlängst ein geschätztes Mitglied der Holgan-Industries-Familie geworden war.
    Da Holgan Geräte und Know-how an Staaten und Unternehmen lieferte, die Öl aus dem Boden pumpten, leuchtete es Mark ein, dass sie sich für eine Firma wie Richter interessierten.
    Was ihm nicht einleuchtete, war die Verbindung – wenn es denn eine gab – zwischen Holgan und der Doha Group. Sie waren beide Erdöl-Service-Unternehmen, sollten also Konkurrenten sein.
    »Geh mal zur Website der Börsenaufsicht und schau nach, ob Holgan und die Doha Group irgendwelche Geschäfte miteinander gemacht haben.«
    Daria folgte den Links, bis sie zu einer Seite kam, auf der sie sämtliche Meldungen von Holgan Industries bei der US Securities and Exchange Commission suchen konnte. Es waren tausende. Angefangen mit der neuesten suchte sie in jeder Meldung nach dem Wort
Doha
. Es dauerte nicht lange, bis sie in einem Jahresabschlussbericht fündig wurde, unter der Überschrift
Anlage 21: Tochterunternehmen
.
    »Verdammt«, sagte Mark, der mit zusammengekniffenen Augen versuchte, die Seite zu lesen, die Darias Handy lud. Die Doha Groupstand ziemlich weit oben auf einer Liste von über fünfzig Firmen, die Holgan Industries gehörten. »Holgan macht nicht bloß Geschäfte mit der Doha Group. Denen gehört Doha und Richter gehört ihnen auch.«
    Mark wurde ganz schwummrig, wenn er über all die Verflechtungen nachdachte, die sich hier auftaten. Das Uran war den Iranern gestohlen und an die Volksmudschahedin weitergereicht worden. Von den Volksmudschahedin war es an die Doha Group gegangen. Und die Doha Group war im Besitz von Holgan Industries. Womit Holgan Industries, ein riesiger amerikanischer Konzern, höchstwahrscheinlich der Endabnehmer des gestohlenen Urans war.
    »Stu Waltrop, heute ist dein Glückstag«, sagte Mark.
    »Ich kann nicht ganz folgen.«
    »Wir brauchen ihn nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich schon weiß, wen ich mir als nächsten vorknöpfe.«

58
    Die Empfangsdame bei Holgan Industries war eine junge Blondine mit texanischem Akzent. Sie trug, passend zu ihrem Lippenstift, eine pinkfarbene Bluse. Marks Ansinnen schien sie zu amüsieren.
    »Und Sie haben einen Termin?«
    Es war 8.30 Uhr. Mark hatte in der Nacht zuvor wenig mehr als eine Stunde geschlafen.
    »Nein.«
    Zwei bullige Wachleute – vermutlich zugewandert aus Oman oder Saudi-Arabien – tauschten einen Blick. Überlegten, ob sie es mit einem Irren zu tun hatten.
    Holgan Industries war vor einem halben Jahrhundert von Jimmy Holgan Sr. gegründet worden, ehemals Eagle Scout und Absolvent der US-Marineakademie. Aber unlängst hatte Jimmy Sr. das Tagesgeschäft in die Hände seines Sohnes Jimmy Jr. gelegt, der prompt das Hauptquartier der Firma von Houston nach Dubai verlegt hatte, um näher an seinen Kunden zu sein.
    Und wenn man nicht Staatschef einer Nation der ersten oder Despot eines Landes der dritten Welt mit haufenweise Öl war, schneite man bei Jimmy Jr. nicht einfach so herein.
    »Ich fürchte, dann können Sie Mr Holgan nicht sprechen«, meinte die Empfangsdame fröhlich.
    »Mein Name ist Mark Sava. Ich komme von der CIA.« Er holte seinen Diplomatenpass heraus und legte ihn der jungen Frau vor. »Wenn Sie Mr Holgan sagen, dass ich hier bin, wird er mit mir sprechen wollen.«
    »Mr Holgan spricht niemanden ohne Termin, Sir. Ausnahmen gibt es nicht.«
    »Ich sagte, er wird mit mir sprechen wollen.«
    »Und welche Angelegenheit führt Sie her, wenn ich fragen darf?«
    »Die Angelegenheit, die mir herführt, betrifft die nationale Sicherheit und geht nur Mr Holgan

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