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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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entfernt hörten sie die
andere Truppe, mit dem Ritter und Beri spielten sie scheinbar das
gleiche Spiel.
    Sie
rannten noch eine ganze Weile bis die Meute entschied, dass sie weit
genug auf dem Berg waren und umkehrten.
    Ermond
und Aevin sanken erschöpft zu Boden und blieben erst einmal
liegen um wieder zur Puste zu kommen.
    Als
die Sonne links von ihnen aufging standen sie auf und liefen
gemächlich weiter.
    Sie
beide waren sich der unausgesprochenen Wahrheit bewusst. Wenn sie
zurückgingen, würde man sie töten.

    Die
Mittagssonne stand hoch am Himmel als sie den Gipfel erreichten.
    Vor
ihnen eröffnete sich ein weitläufiges Plateau mit ein paar
Bäumen, Felsformationen, Massen an Geröll und am
wichtigsten: einer verfallenen Burg aus verblichenem roten Backstein,
die seit Jahrzehnten leer stehen musste.
    Sie
hatte einmal ein rotes Dach gehabt, doch die meisten Ziegel lagen
zersprungen quer über das Plateau verteilt.
    Einige
Teile der Burg waren komplett eingestürzt, an anderen Stellen
fehlten nur einzelne Steine.
    Sie
sahen eine Art Hauptgebäude mit spitzem Dach und kleinen
Türmchen sowie einem gerundeten Nebengebäude.
    Es
war nicht die filigrane Bauweise, die er in seinem Leben gesehen
hatte, doch hier auf dem Berg, wo der Wind unerbittlich fegte, hätte
er sich als Bauherr auch eher für eine etwas kompaktere Struktur
entschieden.
    Wenige
hundert Schritte entfernt sahen sie ihre beiden Gefährten neben
dem Tor gegen die Mauer gelehnt rasten.
    Die
kurze Distanz schleppten sie sich gerne noch und sanken schließlich
neben den beiden zu Boden.
    "Wir
leben.", sagte Ermond.
    Er
musste es hören um es zu glauben.
    "Wir
leben.", sagte auch Dragel, der Ritter und brach in schallendes
Gelächter aus, sodass einige Vögel erschrocken von einem
der Bäume aufstiegen und erst einmal eine runde durch die klare
Morgenluft drehten.
    Die
anderen drei stimmten erleichtert in das Gelächter ein, sie
hatten es geschafft.
    Dann
schliefen sie.

    Es
war beinahe ein Jahr her, dass sie auf die Insel gekommen waren.
    Manchmal
sahen sie die Lagerfeuer der anderen Gruppe am Strand, ansonsten
hatte man sie in Ruhe gelassen. Wenn sie auf den höchsten Turm
stiegen konnten sie im am Südkap eine Ansammlung von Holzhäusern
sehen, die Meute war fleißig gewesen.
    So
nannten sie die andere Gruppe mittlerweile nur noch, die Meute.
    Ein
Stückchen den Berg hinunter gab es einen Tümpel, in dem
sogar Fische schwammen.
    Es
war kein luxuriöses Leben, wie sie es als Adlige gewohnt waren,
doch für Menschen, die sich schon vom Leben als solchem
verabschiedet hatten war es mehr als sie sich je hätten
erträumen lassen.
    Die
alte Burg hatten sie ein wenig mit Steinen aus der Umgebung und Lehm
aus dem Tümpel geflickt, es hatte eine Weile gedauert, aber
mittlerweile waren sie ganz gut darin geworden selbst
zurechtzukommen und sogar ihre Lehmmischung war mittlerweile gut
genug, um die Steine länger als nur ein paar Tage an ihrem Platz
zu halten, was bei dem Wind wirklich eine Kunst war.
    Der
Wind, da waren sie sich mittlerweile einig, war sicherlich der Grund
gewesen, warum der alte Bewohner der Burg sein Domizil hier
aufgegeben hatte.
    Besonders
hier oben auf dem Berg war es schlichtweg höllisch. Kein Wunder,
dass hier oben kein Baum wirklich hoch wuchs.

    Es
war ein windiger Morgen, andere gab es ja auch nicht, die Sonne
schien warm auf die alten Steine ihrer Burg und die vier Gefährten
saßen oben im höchsten Zimmer des Turmes und blickten wie
so oft hinunter ins Tal und aufs Meer hinaus.
    Aevin
fiel es zuerst auf.

„ Habt
ihr hier gestern Nacht ein Feuer gehabt?“
    Dragel
und Beri taten das manchmal, in der Mitte des Raumes stand ein
Kohlebecken und die Decke war schon schwarz vor Ruß, doch Beri
schüttelte den Kopf.
    „ Nein,
gestern nicht, wieso?“
    Aevin
legte die Hand auf den Stein und runzelte die Stirn.
    „ Er
ist ganz warm, und das auf der Innenseite. Irgendetwas stimmt nicht.“
    Auch
Ermond berührte flüchtig den Stein und zuckte zurück.
    „ Der
ist nicht warm, der brennt förmlich!“
    Mittlerweile
war die Lufttemperatur ebenfalls angestiegen, der Wind brachte jedoch
noch immer eine gewisse Kühlung.
    Die
Steine um sich herum aber strahlten eine intensive Hitze aus, er
hatte Angst sie könnten springen.
    Dragel
machte Anstalten die Treppe nach unten zu steigen.
    „ Vielleicht
brennt es unten, wir sollten nachsehen!“
    „ Ich
rieche keinen Rauch...“, erwiderte Aevin irritiert und sah
erneut aus dem Fenster.
    „

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