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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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nimmt und versucht ihnen seine Fesseln
aufzuzwingen wie früher seinem eigenen Volk."
    Müde
stützte er sein Kinn auf die Hände.
    "Diese
Berichte sind Jahre alt. Nach allem was wir wissen kann es sein, dass
er das Land längst in seinem Griff hat. Wir alle kennen die
Geschichten, er war schon immer arrogant und größenwahnsinnig.
Seine Nachkommen werden nicht anders sein. Wenn er dieses Staubland
weiter melken will werden sie das tun, ohne Rücksicht auf
Verluste. Ich brauche neue Berichte. Die alten sind, nunja... alt.
Außerdem wurden sie mir vom Außenland gebracht, ich wage
ihnen nicht mehr zu trauen."
    Kumrad
rutschte unsicher auf seinem Hocker hin und her. Ja,
schäm dich ruhig deiner Herkunft dachte Vargo aber er wusste besser als seine Meinung kund zu tun.
    "Es
wird wohl noch dauern, bis die dritte im Bunde eintrifft. Ich möchte,
dass ihr meine Augen und Ohren seid. Ich werde euch zur Kupfergarde
ernennen, und ich werde auch auf das Staubland schicken. Es wird
nicht einfach werden und möglicherweise gefährlich. Ihr
beide seid die einzigen, mit guten Fähigkeiten im Kampf. Vargo
kennt die Wege des Hofes und weiß, wie man mit Höhergestellten
kommuniziert. Kumrad, du erweckst in einem jeden Menschen sofortiges
Vertrauen, mache dir das zu Nutzen. Die dritte im Bunde ist eine
Meisterin des Geheimen. Vertraut ihr bitte, auch wenn es schwer
fällt. Wenn sie euch Dinge vorenthält hat das einen Grund,
wenn sie eine Weile verschwindet und irgendwann mit Blut auf den
Händen auftaucht hat das ebenfalls seinen Grund. In offener
Konfrontation müsst ihr sie beschützen, denn das ist eher
eure Stärke. Ich habe lange darüber nachgedacht, wen ich
schicken sollte. Ihr drei werdet euch hervorragend ergänzen. Ich
werde euch Provisionen, Rüstung und Waffen mitgeben. Ich weiß,
dass ihr eure Sache hervorragend machen werdet."
    Eine
Reise ins Staubland, mit Kumrad und einer geheimnisvollen Frau. Das
klang zutiefst beunruhigend, für Vargos Ohren. Aber die Ehre,
das Vertrauen, das sein König in ihn hatte. Ehre und Feigheit
lieferten sich einen erbitterten Kampf in seinem Inneren, doch
schließlich kniete er mit gesenktem Kopf nieder und sagte: "Es
ist mit die größte Ehre, mein König."
    Kumrad
beeilte sich die Geste zu imitieren, doch Kilorn lachte nur und hieß
sie beide aufstehen.
    "Ihr
werdet Großes vollbringen."

    Nach
dem Gespräch ließ er sie gehen, um ihre letzten Tage auf
Phönixheim zu verbringen.
    Staub
und Asche würde sie erwarten, das wussten sie beide. Von den
Menschen, die in solch einer Hölle leben, hatte keiner von ihnen
auch nur die geringste Vorstellung.
    Vargo
verbrachte die letzten Tage mit seinem Hammer. Was auch immer sie
erwartete, er war sich sicher, dass Kämpfe ein großer Teil
davon werden würden.
    Kurz
nach seinem Gespräch mit Kilorn war Joran zu ihm gekommen und
hatte Maß genommen. Für die Rüstung der Kupfergarde,
sagte er.
    Einen
Tag vor ihrer Abreise war sie dann auch fertig. Eine mächtige
Plattenrüstung aus dunklem Stahl, verziert mit prachtvollen
Kupferornamenten. Asche und Feuer, ein Gesandter aus Phönixheim.
Er sah die Leute aus dem Staubland schon mit offenen Mündern
starren, wie er so ehrfurchtgebietend in ihr Land schritt, sie zu
befreien.
    Einen
neuen Hammer schenkte man ihm ebenfalls. Ein riesenhaftes Ding, im
gleichen Stil wie die Rüstung.
    Er
war oft mit Platte über die Insel gelaufen. Die Rolle des
letzten Ritters gefiel ihm gut. umso ehrenvoller erschien ihm jetzt,
dass man ihm tatsächlich diese Rolle zuteil werden ließ,
endlich war er ein wahrer Krieger.
    Dann
sah er Kumrad und ein leichtes Grollen formte sich in den Tiefen
seiner Kehle.
    Er
war der Außenländer personifiziert. Eine schwarze Hose aus
importiertem Leder, dann einen Kürass des gleichen Materials
über einer weißen Tunika. Der burgunderfarbene Umhang
vervollständigte das Bild. Weiß und Burgunder waren so
ziemlich die teuersten Farben. Was dachte sich der Kerl?
    Die
beiden Rapiere an seinem Gürtel schrien ebenfalls Außenland und Reichtum. Mit dem Kerl sollte er durch das Staubland ziehen?
    Brüsk
wandte er sich ab, besser wenn sein Gefährte nicht schon jetzt
den Ausdruck von Ärger und Frustration auf seinem Gesicht sah.
    Das
konnte ja heiter werden.
    Die
dritte im Bunde hatte sich noch immer nicht gezeigt, vielleicht
sollte die Garde doch nur aus zweien bestehen? Der Gedanke hinterließ
ein mulmiges Gefühl in Vargos Magen. Wie lange noch, bis er
Kumrad im Schlaf

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