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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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überwältigen.
    Wie
er so halb am Boden und halb gegen den Felsen gelehnt da saß
war alles was ihm blieb, sich zurück auf die Macht des Stärkeren
zu besinnen und zu hoffen, dass die Macht bald wieder auf seiner
Seite sein mochte.
    Die
Ilfe setzte sich nun ihm gegenüber und schob ihre Kapuze zurück.
    Diese
Augen! Er erschauerte wieder und es brauchte all seine Kraft nicht
den Blick abzuwenden.
    "Wieso
hast du den Mann angezündet?"
    Mühsam
holte er Luft und überlegte, ob ihr zu antworten bedeuten würde,
dass er nach ihren Regeln spielte. Spielte sie denn?
    "Er
war ein Heuchler."
    Götter,
seine Stimme klang unbeschreiblich müde.
    "Ein
Heuchler?"
    "Hast
du die Predigt gehört? Der Orden predigt gegen Alkohol und der
Prediger konnte kaum stehen, so besoffen war er. Das macht ihn zu
einem Heuchler. Der Orden redet vom Feuer und dass es die Sünder holen wird. Ich dachte... ich dachte ich
könnte ja mal ihre Prophezeiungen wahr werden lassen... ihnen
das Feuer bringen."
    Er
lachte, kalt und freudlos.
    Ihnen
das Feuer bringen ,
war es das, was er getan hatte? So formuliert missfiel ihm die
Geschichte zusehends.
    "Bist
du also der Feuerbringer von dem sie reden?"
    " Feuerbringer!? ",
das war das letzte was er hören wollte, "Ich hab' den Kerl
getötet, das ist alles. Ich hab ihn brennen sehen und es war
großartig. Diese Leute haben keine Ahnung wovon sie reden... Feuer ...das
ist nichts, was man anbeten sollte. Wenn es Götter gäbe,
Feuer wäre das letzte, was sie auf die Erde schicken würden."
    Seine
Angst war Gereiztheit gewichen. Dies war kein Gespräch, das er
führen wollte.
    "Ich
hab' dich gesehen, als die Feuerleute dich brennen wollten. Du
hattest solche Angst."
    Er
sah Mitleid in ihrem Blick, es nervte.
    "Was
interessiert dich das?", fuhr er sie an, ihre Augen antworteten
mit diesem widerlich verwirrten Blick, so voller Unschuld.
    "Ich
hab' dich gesucht. Du hast geweint, ich will nur verstehen-"
    "Es
gibt nichts zu verstehen!"
    Sein
Kopf dröhnte.
    "Geh."
    Er
hoffte inständig, dass sie dieses mal auf ihn hören würde.
    "Es
ist wegen dem Feuer, nicht? Du hasst es. Aber das versteh' ich
nicht."
    "Sei
still.", er fühlte die Wut in sich hochsteigen und mit ihr
kehrten seine Kräfte zurück.
    Mühsam
rappelte er sich auf und stand wackelig an den Felsen gelehnt da,
blickte hinunter auf die kleine Ilfe, die zu seinen Füßen
saß und ihn ruhig ansah.
    "Danke,
für die Fesseln.", brachte er noch hervor bevor er sich
abstieß und unsicheren Schrittes nach Osten zu laufen begann.
Nur weg.
    "Warte!
Ich versteh dich nicht!"
    Ein
Blick über die Schulter sagte ihm, dass sie nun auch
aufgestanden war und ihm tatsächlich folgte.
    "Ich
will doch nur wissen warum!"
    "Und
ich sage, dass es dich nichts angeht und du mich in Ruhe lassen
sollst. Ich mein' es ernst."
    Jetzt
stellte sie sich ihm noch in den Weg, ihr Blick voll Trotz.
    "Nenn'
mir wenigstens deinen Namen."
    " Nein! "
    Es
reichte. Entnervt rempelte er sie an und schob sich an ihr vorbei.
    Wieder
spürte er diese Präsenz in seinem Kopf, dieses Tasten.
Fremd und falsch, eindringlich. Er sah ihre Augen, obwohl sie hinter
ihm stand. Müde fuhr er sich über die Stirn, versuchte das
Zittern in der eigenen Hand und den kalten Schweiß zu
ignorieren, den er fand.
    Dann
spürte er ihre Berührung. Eine kleine Hand, die ihn am Arm
packte und zurückhielt.
    Das
nächste was er sah war seine eigene Hand, wie sie sich um ihre
Kehle legte und sie mit einer schnellen Bewegung gegen den Felsen
schleuderte und dort fixiert hielt.
    " Fass mich nicht an!"
    Keine
Angst in ihren Augen, was war das für ein Mädchen?
    Ihre
Ruhe irritierte ihn, er drückte zu.
    "Ich
bin niemand. Mein Leben ist irrelevant und dich hat nicht zu interessieren wer ich bin und warum ich was tue."
    Sie
hatte aufgehört zu atmen. Normalerweise hechelten sie immer,
wenn er ihnen die Luft abschnürte.
    "Ich
werde dich jetzt loslassen und gehen und du wirst in die andere
Richtung verschwinden. Verstanden?"
    Mit
einem letzten finsteren Blick wandte er sich ab und ging. Hinter sich
hörte er sie leise keuchen, dann ihre Stimme seinen Namen rufen.
    Nein ,
dachte er, nein.
    Seine
Faust traf sie ins Gesicht. So
weich ,
dachte er noch, als sie zu Boden ging.
    Er
kniete sich neben sie, hielt sie mit einer Hand unten, als sie sich
aufrichten wollte. Ihm war schwindelig vor... war das Wut? Auf die
Ilfe? Es machte Sinn.
    " Nimm
das zurück! "
    Ihm
war klar, wie lächerlich das klang. Sie schwieg.
    Verwirrung
und

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