Der Feigling im Dunkeln (German Edition)
Weg."
"Fanatisch,
ja. Ihr seid ein eingestaubter Orden von alten Geschichten, wir sind
das Feuer. Nennt uns Fanatiker, wir sind es, die diese Welt
braucht."
Mit
diesen Worten drehte sie sich um und ging.
Erst
als sie draußen war sah sie sich um, um zu sehen wer ihr
folgte.
Es
waren alle.
Sogar
Akios lief mit ihr, aber sein Blick zeigte mehr Neugierde in dem See
von Unverständnis, Zustimmung suchte sie vergebens.
Sie
war bei dem Plan geblieben, zum Kloster zu reisen. Wenn selbst Akios
ihr folgte, dann hatte sie gute Chancen auch in der Festung viele der
Brüder zu überzeugen.
Der
runde, glatzköpfige Mann war immerhin der ruhigste und
besonnenste Bruder, den sie kannte.
Einige
Tage drauf sprach sie ihn von sich aus an, als er grübelnd mit
der Gruppe lief, den Blick auf den Boden gerichtet.
"Alles
was ich weiß, habe ich von dir gelernt."
Der
Mann blickte sie traurig an.
"Dann
verstehe ich nicht, wie das aus dir geworden ist."
"Sieh
doch. Alles was du mich gelehrt hast, all das hat mich zu dem einen
Entschluss geführt. Es hat das Feuer in mir geweckt, mir klar
gemacht, was meine Bestimmung ist. Es ist wichtig, was ich hier tue.
Aber genau so wichtig ist es, dass diese alten Lehren, die mich zu
dem gemacht haben, was ich heute bin, nicht verloren gehen. Ich sage
nicht, dass der Orden eine Gemeinschaft von Kriegern werden soll.
Aber ich sage, dass wir in den Krieg ziehen müssen.
Wir
müssen wehrhaft werden, unserer Lehren willen. Sonst wird es
immer wieder Menschen wie diesen Kerl geben, die glauben mit dem
Orden spielen zu können, wie eine Katze mit einer Maus. Wir
müssen Löwen werden, um solche Katzen mit einem Schlag
unserer Tatze zu vernichten. Aber die Lehren zu verbreiten und den
Menschen Hoffnung zu geben ist essentiell. Wir geben ihnen Hoffnung
und befreien sie von den Sündern in ihrer Mitte. Es ist eine
perfekte Welt, siehst du das nicht?
Akios
sah sie geschlagen an. Es war nicht seine Art, nicht sein Weg, aber
er verstand was sie meinte und konnte nicht umhin zuzugeben, dass er
selbst schon darüber phantasiert hatte. Erstrecht seit dem Tod
seines Bruders erschien es ihm wie blanker Hohn, wie er sich
friedlich den Sündern gegenüberstellte. Jaris hatte Recht,
er hätte den Mann laufen gelassen.
Das
Lehre des Feuers war sein Leben, es war an der Zeit, dass er Platz in
seinem Herzen für das tatsächliche Feuer machte. Es lebte,
die Götter lebten, und sie hatten ihm ein Mädchen gesandt,
dass sie in eine bessere Welt führen würde.
Seit
der Ausrufung der Fanatiker des Feuers, hatten sie größere
Umwege gemacht und viele Dörfer besucht.
In
den meisten hielten sie wie üblich ihre Predigten und gaben den
Menschen in ihrem harten Leben ein Stück weit Hoffnung, in
manchen wurden sie aber auch in ihrer neuen Funktion benötigt
und so richteten sie einige Sünder.
Keiner
von ihnen hatte überlebt, aber das hatte Jaris nicht als Grund
gesehen, ihre Methoden anzuzweifeln.
Jeder
ihrer Ordensbrüder, die ihr folgten, hatte die Brennung
überlebt, wieso sollte es bei Sündern anders sein, wenn sie
willens wären sich dem Feuer hinzugeben?
Sie
sah es als Bestätigung ihrer Aufgabe.
Auch
hatte sie begonnen ein Schwert zu führen. Es war ein simples
Kurzschwert, das sie einem gerichteten Sünder abgenommen hatte.
Eine Frau ihrer Statur sollte bewaffnet sein, nie wieder würde
sie hilflos da stehen, wenn einer kam ihren Glauben anzugreifen.
Es
war in einem unscheinbaren Dorf nahe des Grim, dass sie wieder von
dem skrupellosen Söldner hörten.
Er
war vor wenigen Tagen in das Dorf gekommen und hatte versprochen sie
zu einem horrenden Preis von ihrer Plage zu befreien, einem Nest von
Banditen in den Hügeln nördlich des Dorfes.
Ein
düsterer Mann sei es gewesen, so sagte der Dorfälteste, und
eine Frechheit sei es, ihre Notlage so schamlos auszunutzen.
Aber
was blieb ihnen übrig? Wenn die Banditen sich weiter an ihren
Vorräten zu schaffen machten, ohne dass sich jemand des Dorfes
in der Lage sah sie davon abzuhalten, würden sie alle bald
verhungert sein.
Jaris
nickte mitfühlend, sie würden hier warten. Etwas in ihrem
Inneren sagte ihr, dass dies nur der Söldner sein konnte.
Düster
und skrupellos, sie sah ihn schon brennen.
Also
warteten sie still in der Taverne und tranken den ihnen angebotenen
Dornsaft. Der Söldner hatte angekündigt, dass er ungefähr
um diese Zeit wieder zurück sein würde.
Gegen
Abend kam dann auch ein Dorfjunge aufgeregt zu ihnen und berichtete,
dass
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