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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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dass ihre Hände
zitterten.
    Diese
Leiche vor dem Fenster war eine persönliche Botschaft an ihren
Meister. Du
hast dich zu weit gewagt ,
schien sie zu sagen.
    Doch
Harlok lachte nur.

    Im
Laufe dieses Tages passierte noch einiges.
    Es
begann damit, dass Männer kamen, und Harlok Papiere brachten. Es
waren Schattenmänner, sah Tei.
    Die
Papiere wogen schwer und sie blickten sich gehetzt um, verließen
ihre Schatten keinen Augenblick und waren so schnell wieder
verschwunden, wie sie gekommen waren, froh ihre Last los zu sein.
    Auch
Harlok hielt das Papier nicht leichtfertig. Seine gelassene
Erhabenheit war schon lange einer angespannten Haltung gewichen,
jederzeit bereit zu fliehen, oder um sein Leben zu kämpfen.
    Aber
dazu kam es nicht.
    Vorsichtig
verstaute er die Papiere unter seiner Kleidung und wies Tei an ihm zu
folgen.
    Etwas
in ihr sträubte sich, unter solchen Umständen die
scheinbare Sicherheit ihres Hauses zu verlassen, aber was blieb ihr
für eine Wahl.
    Er
führte sie vom Weg der Ewigen nach Westen, bis hin zur Flosse,
den Slums.
    Hier
war sie schon lange nicht mehr gewesen, keine Erinnerung, die sie
sonderlich schätzte.
    Er
führte sie weiter, bis sie zu einem Haus kamen. Mehrstöckig,
aber kalt und kahl, wie ausgebrannt und scheinbar leer.
    Ein
Versteck?
    Im
Keller bot sich ihnen ein anderes Bild.
    Von
außen unsichtbar war hier eine beinahe gemütliche kleine
Wohnung entstanden.
    In
einem weiteren Hinterzimmer verstand Tei dann, warum sie hier waren.
    Die
junge Herrin saß hier auf einem Stuhl, hob den Blick von ihrem
Stickwerk und betrachtete sie überrascht.
    Dies
war Qiyis Haus.
    "Vater-",
brachte sie gerade noch hervor, da griff er Tei am Arm und warf sie
ihr entgegen.
    Tei
konnte sich einen Schmerzenslaut gerade noch verkneifen, Meister
mochten es nicht, wenn ihre Sklaven jammerten, da sah sie den Griff
des teuren Ziermessers, das aus der Brust der jungen Herrin ragte,
hörte sie leise keuchen und röcheln, mit starrem Blick.
    Tei
fuhr herum. Eine Welt von Schmerz durchfuhr sie, als das zweite
Messer sie in den Hals traf.
    "Sechs.",
war das letzte was sie hörte, als die Welt um sie herum schwarz
wurde.
    Es
gibt keine Gnade für Verfluchte.

    VI –
Allianzen und Niedergang

    Eins–
Jaris und der Krieger des Feuers

    Es
war einer dieser Tage, die sie komplett an ihrem Fenster hätte
verbringen können.
    Der
Himmel war blau, eine Seltenheit in dieser Gegend, und echte Wolken
zogen träge über sie hinweg.
    Aber
Tage, die es ihr tatsächlich erlaubten stundenlang hinaus zu
blicken waren selten, und dies war keiner davon.
    Ihre
Geläuterten wurden jeden Tag mehr und es hatte seit Monaten
keinen Angriff auf ihren Orden gegeben.
    Jede
der Gruppen hatte nun mindestens einen ihrer Krieger bei sich, ebenso
wie einen, der die Lehren kannte und in der Lage war die neu
gebrannten Sünder in die Wege des Ordens einzuweisen.
    Aber
etwas fehlte.
    Es
hatte sich eine Unruhe in ihr breit gemacht, wie eine Vorahnung ob
eines schlimmen Unglücks.
    Sie
warf einen letzten Blick auf das Blau vor ihrem Fenster. Was konnte
sich hinter solch einem Anblick denn verstecken?
    Jaris
hatte vor einer Weile geträumt.
    Es
war einer dieser Träume, die mehr waren als nur das.
    So
wie das Kupferschwert und ihr Weg
des Feuers mehr gewesen waren als nur Träume, so war sie sich auch diesmal
sicher, dass mehr dahinter steckte.
    Nichts
Schlimmes, eher eine Bestätigung.
    Es
war der Krieger des Feuers, der sie beschäftigte.
    Sie
hatte ihn nun schon einige male gesehen.
    Es
zeigte sich ihr weder ein Gesicht noch sonst irgendwelche Hinweise.
Wie auch, im Traum war sie er ,
es war das Gefühl, das zählte.
    Sie
fühlte sich stark ,
wie sie so gegen die Horden ankämpfte. Es waren die gleichen
Horden, die sie auch damals mit ihrem Schwert aus Kupfer abzuwehren
versucht hatte. Körperliche Stärke und die tiefe
Verbundenheit zu den Flammen. Das war alles was sie sah, Flammen.
    Ihre
Hände waren Feuer, wenn sie er war, ihr Atem war wie Rauch und ihre Stimme klang wie das Fauchen und
Knacken noch feuchter Äste in der Glut.
    Wilhem ,
dachte sie, er
ist der eine .
    Ihr
erster Geläuterter, der erste Mann, den sie selbst gebrannt
hatte, der selbst und aus freien Stücken das Feuer akzeptiert
hatte. Wenn er es nicht war, wer dann?
    Doch
die Träume der letzten Nächte ließen Zweifel
aufkommen.
    Anfangs
war sie mit exakt diesen Worten aus dem Traum erwacht: Krieger
des Feuers ,
und es war ihr selbstverständlich wer gemeint war.
    Nun
war

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