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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Anzug. Er öffnete seinen Koffer und begann vorsichtig, das Futter abzutrennen. Aus dem Zwischenraum zog er neue Ausweispapiere hervor, die er in seine Brusttasche steckte. Dann nahm er den kleinen Radiowecker, der auf dem Schreibtisch stand, und entfernte den Boden, worauf zwei Gegenstände von der Größe eines Kartenspiels sowie ein winziger runder Gegenstand so groß wie zwei aufeinanderliegende Münzen herausfielen. Er steckte die drei schwarzen Gegenstände ein und sah noch einmal nach Claudia, bevor er ging. Sie schlief bereits tief und fest. Er nahm die Treppe in die Lobby hinunter und setzte die Sonnenbrille auf, ehe er in das helle Sonnenlicht hinaustrat. Gould ging westwärts am Nordrand des Farragut Square entlang. An der Connecticut Avenue bog er rechts ab und fand schließlich zwei Blocks weiter, wonach er suchte. Er überprüfte das Schaufenster von der Straße aus, um zu sehen, ob drinnen Sicherheitskameras installiert waren – und tatsächlich war eine Kamera hinter dem Verkäufer montiert. Gould zögerte einige Augenblicke; es war nicht sehr wahrscheinlich, dass er einen Laden dieser Art ohne Kameras finden würde.
    Er rückte seine Krawatte und die Sonnenbrille zurecht und trat ein.
    Der junge Mann hinter dem Ladentisch sah ihn lächelnd an. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich brauche ein Handy für meine Tochter.«
    »Gut. Haben Sie irgendeine Vorliebe … Motorola … Nokia …«
    Gould schüttelte den Kopf.
    »Soll es eine Kamera haben?«, fragte der Verkäufer.
    »Ich denke schon.«
    »Wie viele Minuten monatlich hätten Sie sich vorgestellt?«
    Gould überlegte einige Augenblicke. Er würde wahrscheinlich nicht mehr als fünf oder zehn Minuten damit telefonieren und es dann wieder wegwerfen. »Es ist vor allem für Notfälle, also reicht wohl ein kleineres Paket.«
    »Sind Sie schon Kunde bei uns?«
    »Nein.«
    »Möchten Sie eine Kundenkarte? Wir haben immer wieder interessante Aktionen für Freunde und Familie.«
    »Nein, danke«, sagte Gould kopfschüttelnd.
    »Okay.« Der junge Mann holte eines der Handys hervor. »Das hier kann ich sehr empfehlen. Es hat eine Zwei-Megapixel-Kamera, man kann Klingeltöne herunterladen und …«
    Der Verkäufer zählte noch einige weitere Vorzüge des Handys auf, doch Gould hörte gar nicht mehr zu. Er griff nach seiner Brieftasche und zog eine Kreditkarte heraus. »Wie viel?«
    »Vierundzwanzig Dollar fünfundneunzig im Monat, und wenn Sie einen Vertrag für ein Jahr unterschreiben, ist das Handy gratis.«
    »Kann ich mit der Kreditkarte zahlen?«
    »Aber sicher.«
    »Gut, ich nehme es.«
    Gould steckte das Handy ein und warf die Verpackung einen Block weiter in einen Mülleimer. Er bog in die 18 th Street ein und ging wieder zum Weißen Haus zurück. Nachdem er sich bereits mit der unmittelbaren Umgebung des Präsidentensitzes vertraut gemacht hatte, wusste er schon, wo er mit der Suche beginnen würde. Die Straße, die an der Westseite des Weißen Hauses entlanglief, war der West Executive Drive, der auf beiden Seiten mit einem massiven Tor abgesperrt war und vom Secret Service bewacht wurde. Es gab dort eine begrenzte Zahl von Parkplätzen, die wahrscheinlich den unmittelbaren Mitarbeitern des Präsidenten vorbehalten waren. Gould sah trotzdem nach, konnte aber keinen BMW erkennen. Dies beunruhigte ihn nicht weiter; er wusste, wonach er sich bei seiner Suche richten musste. Rapps Frau kam früh zur Arbeit, und das bedeutete, dass sie sich aussuchen konnte, wo sie parkte. Er konnte jedenfalls davon ausgehen, dass sie nicht weit zu Fuß gehen wollte.
    Die erste Parkgarage auf seiner Liste war jene an der Ecke 17 th und H Street. Ein Parkwärter mit schwarzer Hose und roter Windjacke stand an der Einfahrt neben dem Schild, auf dem die Gebühren aufgelistet waren. Gould ging auf den Mann zu und zog seinen neuen Ausweis hervor.
    »Ich bin Agent Johnson vom Finanzamt«, verkündete Gould. »Habt ihr heute Morgen zufällig einen blauen BMW bei euch geparkt?«
    Der Parkwärter zuckte die Achseln und drehte sich zu einem Kollegen um. Die beiden unterhielten sich kurz in einer Sprache, die Gould nicht verstand. Der andere Mann eilte zur Einfahrt herauf.
    »Sie suchen nach einem blauen BMW?«
    Gould schätzte, dass der Mann wahrscheinlich aus Somalia stammte. »Ja, die Fünfer-Serie, wenn Sie die kennen.«
    Der Mann nickte. »Ein silberfarbener ist vor einer halben Stunde hereingekommen, aber kein blauer.« Der Mann sah ihn etwas argwöhnisch an. »Worum

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