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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sie nickte ebenfalls.
    »Das ist sie. Was machen wir jetzt?«
    »Wir sehen ihr erst einmal zu und warten ab, was sie weiter macht.«
    Claudia blickte sich um und sah nicht weniger als drei Wachhäuser ringsum verteilt. »Da sind überall Kameras und Sicherheitsleute.«
    Louie blickte zum Dach des Weißen Hauses hinauf und sah zwei Secret-Service-Männer in blauen Overalls. Wahrscheinlich Scharfschützen. »Keine Sorge, Liebling. Wir halten uns nicht lange hier auf. Wir benehmen uns wie ganz normale Touristen. Ein bisschen Sightseeing, vielleicht noch einen Kaffee, und nebenbei werfen wir noch einen Blick auf die Parkhäuser.«
    »Parkhäuser?«
    Louie nahm ihr seinen Kaffeebecher ab und griff nach ihrer Hand. »Erinnerst du dich noch an den Kreditbericht, den du überprüft hast?«
    »Ja.«
    »Hast du irgendetwas daraus erfahren?«
    »Sie geht gern einkaufen.«
    »Du doch auch.« Er konnte ihre Augen hinter der dunklen Sonnenbrille nicht sehen, doch er wusste, dass sie ihn ziemlich finster ansah.
    »Ich gebe nicht annähernd so viel aus wie sie.«
    »Das stimmt. Aber wir werden schon sehen, wie es wird, wenn wir erst sesshaft geworden sind.«
    »Bist du jetzt damit fertig, meine Einkaufsgewohnheiten zu analysieren?«
    »Ja. Was hast du sonst noch aus dem Bericht erfahren?«
    »Sie hat keinen Kredit. Sie zahlt ihre Kreditkartenrechnungen und die Leasingrate für ihr Auto jeden Monat.«
    »Was für ein Auto?«
    Claudia erkannte jetzt, worauf er hinauswollte. »Oh … du bist wirklich schlau.«
    »Danke, Liebling.« Louie griff nach ihrer Hand. »Sehen wir ihr zu, wenn sie die Nachrichten spricht.«

29
LANGLEY, VIRGINIA
    Er wusste nicht, wie sie es herausgefunden hatte, aber sie wusste es jedenfalls, und sie war so wütend, wie er sie noch nie gesehen hatte. Zum zweiten Mal in einer Woche fühlte sich Rapp wie ein Schüler, der zum Direktor gerufen wurde. Er stand auf der einen Seite ihres Schreibtisches, und sie stand auf der anderen. Sie wollte eine Erklärung von ihm, die er ihr im Moment nicht zu geben bereit war. Mit jeder unbeantworteten Frage wurde sie noch etwas lauter, während er immer trotziger wurde.
    »Ich will wissen, wie du es erfahren hast«, wiederholte Rapp mindestens zum dritten Mal.
    »Wie ich es erfahren habe, geht dich nichts an.«
    »Sag mir, wie du deine Informationen bekommen hast, dann antworte ich gerne auf deine Fragen«, beharrte er unnachgiebig.
    »Hör zu«, sagte sie mit Zornesröte im Gesicht und zeigte mit dem Finger anklagend auf ihn. »Auch wenn du es nicht glauben magst – du hast tatsächlich einen Boss. Ich bin dieser Boss, und diesmal bist du eindeutig zu weit gegangen.«
    »Also, wenn du Coleman das Finanzamt vom Hals geschafft hättest, wie du es versprochen hast, dann wäre ich auch nicht in Ross’ Büro gegangen, um zu intervenieren.«
    Irene Kennedy ballte die Hände zu Fäusten. »Und wenn du nicht die Geduld eines Hamsters hättest, dann hättest du noch einen Tag gewartet, damit ich mich um die Sache kümmern kann.«
    Rapp verstand einfach nicht, warum sie diesmal so außer sich war. Irene Kennedy war normalerweise die Unerschütterlichkeit in Person, und nun benahm sie sich schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche völlig untypisch. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er und sah sie an. »Alles okay mit Tommy … oder macht dir dein Ex Schwierigkeiten?«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Als sie wieder aufblickte, sagte sie: »Du kapierst es wirklich nicht, was? Du lebst in deiner eigenen kleinen Mitch-Rapp-Welt und kümmerst dich keinen Deut um die Menschen um dich herum.« Sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Und du hast keine Ahnung, was für ein Chaos du dabei anrichtest. Dieses Chaos muss ich dann in Ordnung bringen. Hast du schon mal daran gedacht, wie peinlich es für mich ist, wenn du so über meinen Kopf hinweg handelst?«
    »Oh … verstehe. Tut mir leid, dass ich eine solche Bürde bin. Ich hoffe, niemand hier in Langley hat sich beim Umblättern den Finger verstaucht, während mir da draußen die Kugeln um die Ohren geflogen sind.«
    »Also, so geht das nicht!«, erwiderte sie empört. »Du brauchst hier nicht den Märtyrer zu spielen. Ich habe immer respektiert, welche Opfer du gebracht hast. Aber darum geht es hier nicht. Hier geht es darum, dass du ein so verdammter Dickkopf bist und dass du immer tust, was dir gerade einfällt.«
    »Ich bin immer ganz gut allein zurechtgekommen.«
    »Ja, das bist du. Aber ich

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