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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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nichts anhatte.
    Ein eisiger Luftzug strich über ihre feuchte Haut. Sie fror und hatte eine Gänsehaut. Irgendwo stand eine Tür oder ein Fenster offen. Sie lag ausgestreckt da, Handgelenke und Fußknöchel waren ans Bett gefesselt. Um ihren Kopf war eine Art Mullbinde gewickelt. Eine Stehlampe tauchte das Zimmer in schwaches Licht. Da sie den Kopf nicht bewegen konnte, verdrehte sie die Augen und sah sich um, so gut sie konnte. Sie war allein. Ein paar verstaubte Regale standen an der Wand, in denen sich Vasen mit Trockenblumen und mehrere gerahmte Fotos befanden. Aus ihrer Position konnte sie eines der am nächsten stehenden Fotos erkennen: ein Mann im Smoking und seine Braut in einem wunderschönen weißen Kleid.
    Es waren ohne jeden Zweifel die lächelnden Gesichter von Andy und Cassandra Flynn. Also war sie in dem Haus, von dem er ihr erzählt hatte.
    Sie versuchte sich zu befreien, doch je heftiger sie an ihren Fesseln zerrte, desto enger schnürten sie ihre Handgelenke und Knöchel ein. Als sie versuchte, ihren Kiefer zu bewegen, schoss ihr ein stechender Schmerz in die Schläfen und Ohren.
    Geräusche in der Nähe. Schritte. Knarrendes Holz. Metall. Der rothaarige Mann war zurück und kam durch die Schlafzimmertür. Er trug einen Operationskittel, Latexhandschuhe und einen Mundschutz und bot einen grausigen Anblick. In einer Hand hielt er etwas, das wie ein Werkzeugkasten aussah.
    Er zerrte einen Holztisch durch das Zimmer, stellte ihn neben das Bett und reinigte die Tischplatte mit einer Handbürste. Dann bedeckte er den Tisch mit einer Plastikfolie und stellte die Werkzeugkiste darauf ab. Makedde versuchte verzweifelt etwas zu sagen, doch sie war unfähig, Worte zu formen. Ein schwaches Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Der Mann ignorierte die Laute. Er tat so, als wäre sie gar nicht da, und konzentrierte sich voll und ganz auf seine Vorbereitungen.
    Er holte die Stehlampe ans Bett. Aus dieser Nähe war das Licht grell, und ihre Augen brauchten einen Moment, um sich daran zu gewöhnen. Jetzt, von Angesicht zu Angesicht dem Ungeheuer gegenüber, musste sie es wissen. Warum ausgerechnet Catherine? Sie versuchte mit aller Gewalt, Worte herauszubringen, doch ihr Kiefer war steif und geschwollen.
    Plötzlich lachte der Mann merkwürdig auf. Es hörte sich grauenhaft an. Das hysterische Gegacker verstummte ebenso unvermittelt, wie es losgebrochen war. »Halt’s Maul, Hure!«, sagte er, ohne sie anzusehen. Er wandte sich ab und widmete sich weiter seinen Vorbereitungen. Sie verdrehte die Augen, um zu sehen, was er tat. Er überprüfte die Schnur, mit der sie am Bett festgebunden war, und Makedde hatte den Eindruck, dass er eine Art Checkliste durchging, Punkt für Punkt.
    Als er fertig war, wandte er sich ihr zu und sah ihr zum ersten Mal direkt in die Augen. Ohne Umschweife und in aller Seelenruhe verkündete er: »Mit dir muss ich mir Zeit lassen. Du bist etwas ganz Besonderes.« Er sagte es geradezu feierlich, als erwarte er, dass sie sich geschmeichelt fühlte. »Hast du schon mal einer Autopsie beigewohnt, Makedde?«, fuhr er mit seiner seltsamen Ministrantenstimme fort. »Ich weiß, dass du schon einmal Gelegenheit hattest, meine Arbeit zu bewundern. Wie hättest du es denn gerne, wo soll ich anfangen? Ich verspreche dir, die tödlichen Schnitte bis zum Schluss aufzusparen. Schade nur, dass deine Sinne wegen deiner Kopfverletzungen so betäubt sind.«
    Sie musste versuchen zu sprechen. Da sie physisch außer Gefecht gesetzt war, war die Sprache ihre einzige Waffe. Deine Schmerzen interessieren ihn nicht im Geringsten, dachte sie, sie erregen ihn. Sag irgendetwas, das ihn überrascht. Zeig ihm auf keinen Fall deine Angst.
    Sie holte tief Luft, senkte mit aller Kraft ihren Unterkiefer und stieß einen unverständlichen Laut aus. Ed legte den Kopf schief. Ihre verzweifelten Anstrengungen schienen ihn zu amüsieren.
    »Was haben sie mit dir gemacht?«, presste sie in einem schwachen, kratzenden Flüstern hervor. Sein Gesichtsausdruck änderte sich ein wenig. »Wie haben sie dich dazu gebracht, so etwas zu tun?«
    In seinen Augen flackerte irgendetwas auf. Eine Erinnerung? Sie bildete sich ein, dass sie sich verändert hatten, zu den Augen eines Kindes geworden waren. Ein kleiner Junge, der sie mit großen, neugierigen Augen betrachtete. Reue? Nein. Er wandte sich ab und griff nach irgendetwas. Wird er meine Fesseln lösen? Als sie seine Augen erneut sah, war der Ausdruck, den sie gesehen zu haben meinte,

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