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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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wirklich, das wäre nett.«
    »Sie klingen ja nicht gerade überzeugt. Ist doch kein Staatsereignis.« Uups.
    »Doch, doch. Ich würde mich freuen. Also Freitagabend?«
    »Ja, Freitagabend. Ins Fu Manchu?«
    »Wie bitte?«
    »Ins Fu Manchu. Das ist ein Restaurant an der Victoria Street in Darlinghurst. Ganz zwanglos. Das Essen ist gut. Gegen sieben?«
    »Wunderbar. Soll ich Sie abholen?«
    »Ja, gern. Bis dann.« Als sie den Hörer auflegte, pochte ihr Herz. Sie kam sich albern vor, war nervös und aufgeregt.
    O Gott. Was habe ich mir da eingebrockt?

23
    Becky Ross lebte allein in einer schicken Maisonette-Wohnung mit Blick über den North Bondi Beach, von Makedde Vanderwalls bescheidenem Apartment aus gesehen genau am anderen Ende von Bondi. Er beobachtete, wie Becky in ihrem Schlafzimmer auf- und abging, ihre Sachen zusammensuchte und sie in mehreren großen Koffern verstaute, die geöffnet auf ihrem Bett standen.
    Sie fährt nirgendwohin.
    Er hielt sich auf einem dunklen Straßenabschnitt verborgen, an einer Stelle, an der ihn niemand sehen konnte. Die Bewohner des Viertels hatten sich in ihre Wohnungen zurückgezogen, und die Balkone, auf denen im Sommer Grillpartys und Feste gefeiert wurden, waren verwaist und sahen aus wie verlassene Beobachtungsstände.
    Becky hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Vorhänge zuzuziehen, und jeder, der es darauf anlegte, konnte ihr zusehen.
    Er erreichte ein neues Level.
    Eine Berühmtheit.
    Ruhm.
    Er beobachtete sie eine Weile und genoss das außergewöhnliche Vorspiel, das sie ihm bot. Er würde neue Methoden ausprobieren. Er konnte experimentieren. Und für Makedde üben.
    Ich werde dich so gut behandeln.
    Der Motor seines VW-Busses surrte leise, als er in Beckys Einfahrt bog. Er parkte so dicht wie möglich bei der Tür, schaltete das Licht aus und öffnete die Seitentür, wo ein Strauß billiger, blutroter Rosen bereitlag. Er klingelte und trat einen Schritt zurück, um durch die hell erleuchteten Fenster ihre Reaktion zu beobachten. Sie schien nicht überrascht, lief aber sofort zum Spiegel und prüfte, ob ihre Frisur richtig saß und ihr Make-up in Ordnung war. »Ich komme gleich!«, rief sie und zog sich die Lippen noch einmal mit seinem rot glänzenden Lieblingslippenstift nach.
    Schließlich öffnete sie die Tür und bedachte die Rosen mit einem angewiderten Blick. Sie duftete nach einem teuren, blumigen Parfüm und war barfuß. Ihre Fußnägel waren vollkommen geschmacklos lackiert: bräunlich-pink. Er würde sie einer sorgfältigen Pediküre unterziehen.
    Becky nahm weder seine Lederhandschuhe noch seine einfache Kappe zur Kenntnis. Sie sah ihm nicht einmal ins Gesicht. »Von wem ist der Strauß?«
    »MDM-Öffentlichkeitsabteilung. Haben Sie etwas zu schreiben da? Ich brauche Ihre Unterschrift.«
    »Warten Sie«, murmelte sie.
    Becky ging zurück in die Wohnung und verschwand in einem Raum, der vom Flur abging. Er schloss die Tür hinter sich und hielt den Knauf fest umklammert, bis sie mit einem kaum hörbaren Klick zugeschnappt war. Er legte seine Papiere auf die Anrichte und sah sich im Flur um.
    Becky Ross hatte ein Paar Stilettos für ihn neben die Tür gestellt.
    Für ihn.
    Der Soap-Star kehrte mit einem Stift in der Hand zurück und beugte sich über die Papiere. »Moment mal«, sagte sie verwirrt, »da steht ja gar nichts drauf.«
    Mit einer schnellen Handbewegung zog er den Hammer aus dem Hosenbund an seinem Rücken und hob ihn über ihren Kopf. Im nächsten Moment krachte er mit einem dumpfen Schlag auf ihren Schädel und vergrub sich in ihrem glänzenden blonden Haar. Ihr Gesicht knallte mit einem Knirschen auf die hölzerne Anrichte. Sie stöhnte laut auf und stürzte rückwärts zu Boden, wobei ihre Augen nach hinten in ihre Höhlen zurückrollten.
    Während Becky betäubt dalag, zog er ihr die Stilettos an und bedeckte ihre hässlichen Fußnägel. Dann packte er sie von hinten unter den Armen, trug sie ohne große Anstrengung zur Rückseite seines bereits geöffneten Wagens und legte sie auf den Boden. Mit eiskalter Präzision fesselte er sie an den Handgelenken, legte ihr eine Decke über den Kopf und schloss und verriegelte die Schiebetür. Dann ging er zurück in ihre Wohnung, nahm die Rosen und die leeren Seiten an sich und schloss die Tür. Er legte seine Utensilien auf den Beifahrersitz, streifte die Handschuhe ab und ließ den Motor an. Er war sehr zufrieden mit sich. Seitdem er bei ihr geklingelt hatte, waren keine zwei Minuten

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