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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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Mänteln. Jimmy schüttelte den Kopf. »Weißt du, warum Kelley mich zu deinem Partner gemacht hat? Damit du endlich ein bisschen umgänglicher wirst.«
    Andy lachte. »Das ist gelogen! Mir hat er erzählt, dass er einen letzten verzweifelten Versuch wagen wollte, dir beizubringen, wie man Ordnung in seine Arbeit und sein Leben bringt.«
    Sie stürzten ihre Biere hinunter und wünschten Phil eine gute Nacht.
    Andy schlürfte gerade seinen zweiten brühheißen schwarzen Kaffee, als Jimmy sich ins Büro schleppte. »Guten Tag«, murmelte Andy, ohne aufzusehen.
    Jimmy kam an seinen Schreibtisch und stützte sich darauf wie auf eine Krücke. »Scheißmunterer Malaka! Es gibt Leute, die gelegentlich mal schlafen müssen.«
    Andy hielt seinen Kaffeebecher hoch. »Das Leben unzähliger unschuldiger Frauen in dieser Stadt hängt von diesem Gebräu ab.«
    »Auch Koffein hat Grenzen.«
    »Kein Wunder, dass du nie zur SPG wolltest.«
    »Für die Weicheier hab ich viel zu viel Pfeffer im Arsch, Kumpel«, entgegnete Jimmy, ohne ein Hehl aus seiner Verachtung für das ultrafitte, perfekt eingespielte Team der State Protection Group zu machen, das früher unter dem Namen Tactical Response Team bekannt gewesen war.
    »Ich habe Mahoney gebeten, diesen Filles unauffällig zu überprüfen«, fuhr Andy fort. »Irgendwas können wir ihm bestimmt anhängen.«
    »Klingt gut«, entgegnete Jimmy müde. »Angie war übrigens noch auf, als ich nach Hause kam. Sie hat im Stockfinstern in diesem großen grünen Sessel am Fenster gehockt und auf mich gewartet. Ich hätte fast eine Herzattacke gekriegt und hab sofort meine Knarre gezogen, aber dann habe ich sie zum Glück erkannt. Sie dachte, ich hätte mich bis vier Uhr morgens herumgetrieben und sie betrogen; sie hat sogar darauf bestanden, an meinem Kragen zu schnüffeln.«
    »Du hättest sie anrufen sollen.«
    »Ich hätte nach Hause gehen sollen. Sie hätte mir beinahe eins mit der Pfanne übergebraten.«
    »Wenn du willst, rufe ich sie an und sage ihr, dass es meine Schuld war«, bot Andy an. Er wusste nur zu gut, wie schnell Beziehungen in ihrem Beruf zerbrechen konnten.
    »Nein. Sie weiß, wie Männerfreundschaften funktionieren, und würde dir sowieso kein Wort glauben.«

25
    Zum Krüppel machen. Zuschlagen. Zutreten. Die flache Hand vorschnellen lassen, Finger in die Augen bohren, Knie ins Gesicht rammen. Los, Makedde, ran …
    »Fertig und … eins!«
    »Neiiiin!«, schrien die Kämpferinnen wie aus einem Mund und ließen die rechten Hände mit aufgerichteten Handflächen und aneinandergedrückten Fingern vorschnellen.
    »… zwei!«, zählte die Trainerin weiter, und alle fuhren die Finger aus wie eine Katze ihre Krallen und stießen sie in die Augenhöhlen der imaginären Angreifer.
    »… und drei!«
    Im Gleichklang hoben alle Kursteilnehmerinnen die linke Hand, packten mit beiden Händen den Kopf des imaginären Angreifers, rissen ihn herunter und ließen gleichzeitig ihre Knie hochschnellen, um ihm das Gesicht zu zerschmettern.
    »Reiß vom Baum die Kokosnuss und verpass ihr ‘nen Pferdekuss …«
    Makeddes Herz pumpte, auf ihrer Oberlippe perlten Schweißtropfen. Der freitagnachmittägliche Selbstverteidigungskurs war genauso gut, wie Jaqui es versprochen hatte, vor allem, als die Sandsäcke zum Einsatz kamen, doch Makedde war mit ihren Gedanken bei Andrew Flynn.
    »Makedde!«
    Der Klang ihres Namens schreckte sie auf. Sie wirbelte herum und blickte ihrer Trainerin Hanna, einer kräftigen, robust gebauten Blondine mit Bürstenschnitt, ins Gesicht. Hanna hatte den schwarzen Gürtel in Karate und gab seit mehr als zehn Jahren Selbstverteidigungskurse.
    »Wo bist du mit deinen Gedanken?«, wies Hanna sie zurecht und schüttelte missbilligend den Kopf. »Genauso gut kannst du versuchen, deinen Angreifer zu Tode zu lecken.«
    Makedde spürte, dass sie unter ihrer Schweißschicht errötete. »Tut mir Leid. Du hast Recht. Ich war mit meinen Gedanken gerade bei etwas anderem.« Bei jemand anderem. »Ich versuch’s noch mal.«
    Im gleichen Augenblick erschien vor ihrem geistigen Auge ein unerwünschtes, aber deutliches Bild von Stanley. Sein Gesicht schwärte in den Schatten ihres Verstandes und wartete nur auf eine Gelegenheit, sie daran zu erinnern, dass sie bei weitem nicht unverwundbar war. Sie rief sich in Erinnerung, dass er wegen einer Serie brutaler Vergewaltigungen im Gefängnis saß. Zu wissen, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte, machte es ihr erheblich

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