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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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würgen. Das Zeug schmeckte wie Feuerzeugbenzin. Seine Augen leuchteten auf wie bei einem pubertierenden Jungen, der zum ersten Mal in einer Zeitschrift ein Playmate entdeckt. Jeden Augenblick rechnete sie damit, dass ihm der Sabber aus den Mundwinkeln troff. Ohne jede Vorwarnung legte er plötzlich den Arm um ihre Taille und führte sie zu der geheimnisvollen Tür. »Was Sadomasomäßiges willst du? Da bist du hier genau richtig, Baby.«
    Durch Loulous hautenges Top fühlte sich seine Hand heiß und klebrig an. Er schob sein Gesicht ganz nah an ihren Hals. Sie wandte sich ab, damit ihr sein stinkender Atem nicht so aufdringlich in die Nase stieg. Wonach stinkt er bloß? Sie versuchte, die Luft anzuhalten. All ihre Instinkte rieten ihr, sich zu wehren! Ein Ellbogenschlag gegen die Kehle und losrennen! Schnell! Doch sie konnte nicht. Dafür war sie schon zu weit gekommen. Er lockerte seinen Griff, um die Tür zu öffnen, und sie warf einen verstohlenen Blick auf ihre Uhr. Es war erst halb zehn. Noch eine halbe Stunde. Sie musste ihn hinhalten.
    Ein schleimiges Grinsen verzog sein Gesicht. Seine Augen glühten wie die Fenster eines Hochofens, während er den Türknauf umfasste. Dann öffnete er ganz langsam die Tür und gab Zentimeter für Zentimeter den Blick auf den Inhalt seines Spezialzimmers frei – ein erschreckendes Aufgebot an Leder- und Latexutensilien und allen möglichen Ketten, die überall auf Kleiderbügeln und Haken an den Wänden hingen. Makeddes Blick blieb an einer merkwürdigen Metallapparatur mit Lederriemen hängen, die aussah, als könne sie einem ziemliche Schmerzen bereiten.
    Verdammt, was zum Teufel ist das?
    Er sah sie prüfend an, ob ihr gefiel, was sie sah. »Ooh!«, rief sie. Oh, Scheiße.
    In eine der Wände waren diverse Ketten und ein Paar Handschellen eingelassen und warteten darauf, zuzuschnappen. Makedde konnte sich nur schwer vorstellen, dass sich dort jemand freiwillig anketten ließ. Sie rief sich die Fesselspuren an Catherines Handgelenken in Erinnerung. Wie heftig hatte sie sich gewehrt? War es Leder oder Metall gewesen, das sie so fest eingeschnürt und sich so tief in ihre zarte Haut gegraben hatte?
    Die Ketten waren nur das Vorspiel. Darüber hinaus gab es ein Arsenal an Lederpeitschen, von denen einige mit schmerzhaft aussehenden roten Quasten versehen waren. Ferner gab es dornige Knüppel und unzählige phallische Gerätschaften. Außerdem Kerzen. Und Nadeln.
    Das musste sie unbedingt der Polizei zeigen.
    »Jede Wette, dass du darin toll aussiehst«, sagte sie und zeigte auf eines der Outfits.
    »Quatsch! Die sind doch nicht für mich! Ich steh aufs Dominieren.«
    Und was machst du, wenn du dominierst? »Hast du schon mal irgendwas von den Sachen anprobiert?«
    »Von diesen Outfits hier? Nein.«
    »Ich auch nicht. Aber wenn du eins anziehst, probiere ich auch eins.«
    Er musterte sie und maß sie unendlich lange mit seinen teuflischen Augen. Ob er ihre Angst spürte? Sie stellte sich innerlich darauf ein, jeden Moment eine Attacke abwehren zu müssen.
    Seine Antwort überraschte sie. »Okay.«
    »Du zuerst.«
    »Nein, erst du. Drauf bestehe ich.«
    »Nein, bitte. Du zuerst.«
    Eine bizarre Höflichkeitsparodie.
    Rick Filles meinte es ernst. Er würde auf keinen Fall einen Rückzieher machen, und Makedde konnte auch nicht zurück. »Warte hier«, hauchte sie. »Ich suche mir eins aus und überrasche dich.«
    Sie zog die Tür hinter sich zu und drückte auf einen Lichtschalter. Eine Deckenlampe ging an und tauchte den Raum in dämmriges, rotes Licht.
    »Ich warte«, hörte sie ihn durch die Tür drängeln. Seine Stimme ließ sie erschaudern.
    Ihre Gedanken rasten wild durcheinander, und Panik drohte sie zu überwältigen. Plötzlich sah sie Stanley durch die Tür platzen, sie auf den Boden werfen, sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihre Oberarme stemmen und ihr sein glänzendes scharfes Klappmesser an die Wange drücken. Sie schob die Gedanken beiseite, indem sie sich in Erinnerung rief, dass Stanley hinter Schloss und Riegel saß, und tröstete sich damit, dass der Mann, mit dem sie es diesmal zu tun hatte, viel kleiner und schwächer war als Stanley. Außerdem war sie diesmal viel besser vorbereitet.
    Sie wählte eine schwarze Lederkorsage und quälte sich aus Loulous engem rotem Bustier. Die Korsage war hauteng und der tiefe Ausschnitt mit glänzenden Metallnieten dekoriert. Sie zwängte sich hinein und nahm in Kauf, dass ihre Taille von dem engen Teil auf geradezu

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