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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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absurde Weise eingeschnürt wurde.
    »Und jetzt du«, brachte sie hervor. Sie griff nach einer kurzen Latexhose, die mit seltsamen Metallringen verziert war, und reichte sie ihm.
    Er zögerte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Das sieht nicht gut aus.
    Sie ließ langsam einen Finger über ihren Busen gleiten. Es funktionierte. Seine Augen weiteten sich und folgten ihrem Finger.
    »Komm schon, Baby«, hauchte sie. »Zieh sie an! Mir zuliebe. Bitte!«
    Rick kam in den Raum und schloss die Tür bis auf einen Spalt, wobei er sein Opfer wachsam im Auge behielt. Als er ihr für einen kurzen Augenblick den Rücken zuwandte, sah sie ihre Chance gekommen. Sie schoss mit einem Satz aus dem Raum, knallte die Tür zu und schob blitzschnell einen Stuhl unter den Knauf.
    »Hey!«, schrie er. »Verdammtes Miststück! Mach sofort die Tür auf!«
    Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Hektisch stürmte sie zu den aufgestapelten Ordnern unter dem Lichttisch und durchstöberte sie. Verdammt! Nur Formulare und irgendwelche Papiere.
    »Dreckstück!«, schrie er erneut, und sie hörte den Stuhl gefährlich knacken. Er drohte jeden Moment zu zerbrechen.
    Sie musste verschwinden. Die Schuhe in der Hand, stürmte sie, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Ricks Rufe verhallten allmählich, als sie endlich die Straße erreichte. Sie rannte los, bis sie aus dem Schatten schemenhaft eine grell gekleidete Gestalt hervortreten sah.
    »Sweetie!«, rief Loulou. »Was ist los?«
    »Schnell!«, keuchte Mak, ohne anzuhalten. Loulou begriff und folgte ihr. »Wir müssen hier verschwinden!«
    Sie rannten etliche Blocks weit, vorbei an apathischen Drogensüchtigen und dahintrottenden Passanten, die ihnen keinerlei Beachtung schenkten. Schließlich erreichten sie Loulous Auto, frisch aus der Werkstatt. Loulou ließ den Motor an. »Was ist denn passiert? Sollte ich nicht eigentlich hereinplatzen und mich aufführen wie eine eifersüchtige Liebhaberin oder so etwas in der Art?«
    Makedde war schlecht. »Die Sache ist mir ein bisschen entglitten«, räumte sie ein.
    »Das sehe ich. Hast du gefunden, was du gesucht hast?«
    »Also … ja und nein. Er treibt da oben irgendwelche fiesen Sauereien, aber ich habe nichts gefunden, was ihn direkt mit Cat in Verbindung bringen würde.«
    »Wo ist mein rotes Titten-Top?«
    »In meiner Tasche.«
    »Und woher hast du dieses Lederteil?«
    »Aus der Sado-Maso-Höhle, in der ich gerade war. Du kannst es gerne haben. Ich bin nicht scharf auf so ein Souvenir.«
    »Cool«, meinte Loulou und bewunderte die Nieten, bevor sie durchstartete.

41
    Er lag mit geschlossenen Augen auf der Bettdecke. Die Vorhänge waren zugezogen. Er wollte sich ausruhen, wieder einen klaren Kopf bekommen, doch es gelang ihm nicht. Durch die Wand drang Lärm, Geräusche von Lasterhaftigkeit und Verderbtheit, die seine Ruhe störten. Er nahm ein paar Wattebäusche und stopfte sie sich in die Ohren, doch damit ließ sich nur ein Bruchteil der Geräusche unterdrücken. In dem abgedunkelten Raum sah er zu dem Foto auf, das er an die Wand gepinnt hatte.
    Mein Mädchen.
    Makedde.
    Sie war perfekt. Groß, schlank, und das kurze Lederkleid verhüllte ihre makellosen Beine kaum. Wunderbar hohe Stöckelschuhe krümmten ihre schlanken Füße und spannten die Muskeln ihrer Waden.
    Hure.
    Es ärgerte ihn, dass das Foto nicht scharf genug war. Die kleinen blonden Härchen auf ihren Oberschenkeln waren nicht zu erkennen. Genauso wenig konnte er die kleinen bläulichen Venen auf ihren Füßen sehen, die süßes Blut zurück zu ihrem Herzen transportierten.
    Sie hatte das Foto extra für ihn zurückgelassen. Sie wollte, dass er sie heilte. Sie hatte ihn sogar zu ihrer neuen Wohnung geführt, in der sie allein lebte.
    Keine Sorge. Ich komme bald, um dich zu holen.
    Doch die Geräusche hörten nicht auf, sie bohrten sich in sein Gehirn, überlagerten seine Gedanken. Sie wurden immer lauter. Er hörte sie deutlich durch die Wände an seine Ohren dringen; Stöhnen wie von Tieren, das quietschende Bett.
    Mutter!
    Er zog sich das Kissen über den Kopf. Er war wieder ein Kind, ein kleiner Junge, und sein Kissen war ein Teddybär, den er sich an die Ohren drückte, um diesen entsetzlichen Lärm nicht mehr zu hören. Er war wieder im Haus seiner Kindheit und kämpfte verzweifelt gegen die Geräusche an, indem er seine Schulkleidung in den Schlitz unter der Tür stopfte.
    Mutter! Mutter, hör auf!
    Es war Tag und Nacht zu hören gewesen. Jahrelang,

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