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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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und verließ die Küche wieder, und einen Augenblick lang dachte er, sie käme direkt zu ihm ins Esszimmer. Er umklammerte den Hammer mit festem Griff. Doch nein, sie ging in die andere Richtung, ins Wohnzimmer.
    Die Stereoanlage ertönte.
    Er lächelte erneut.
    Sie spielte ein paar Sekunden mit der Sendersuchtaste des Radios herum, entschied sich schließlich für einen Schmachtsong auf einem schnulzigen Countrysender und ging zurück in die Küche. Leise stellte er seine Tasche auf den Boden, direkt neben seine Füße. Dann trat er in die Türöffnung und nahm sie ins Visier. Sie war über die Einkaufstüten auf dem Küchentisch gebeugt. Den Blazer ihres Kostüms hatte sie abgelegt, darunter trug sie eine dünne Seidenbluse. Sie hatte den Knoten gelöst und trug ihr wunderschönes schwarzes Haar jetzt offen. Unbemerkt schlich er sich an sie heran. Sie war immer noch voll und ganz mit ihren Einkäufen beschäftigt. Er roch ihr berauschendes, teures Parfüm.
    Er hob den Hammer.
    Im allerletzten Moment spürte sie etwas und drehte sich um.
    »Was …«
    Der Hammer krachte zielsicher mit einem dumpfen Aufschlag auf ihren Schädel herab. Den Aufprall zu spüren, bereitete ihm ein unglaubliches Gefühl der Erlösung. Der Nervenkitzel schoss wie ein warmer Strom spiralförmig seinen Körper hinab durch seine Muskeln und dann wieder hinauf zu seinem Kopf. Seine Schläfen pochten vor Wonne. Der Schlag ließ sie rückwärts zu Boden krachen, ihr Kopf knallte mit voller Wucht gegen den Schrank.
    Er beugte sich über sie.
    »Du trägst meine Lieblingsschuhe«, flüsterte er wohlwollend. »Danke, dass du es mir so leicht machst.«
    Sie war nahezu bewusstlos und machte keine Anstalten, sich zu wehren. Stattdessen stöhnte sie hin und wieder kläglich auf. Er wusste, dass sie keinen Widerstand leisten würde. Sie hatte einen zierlichen Körper, so dass es ihm keine Schwierigkeiten bereitete, sie die mit Teppichboden ausgelegte Treppe hinaufzuziehen. Er fühlte sich stark und unglaublich mächtig. Er schleifte sie ins Schlafzimmer und hievte sie aufs Bett. Dann zog er die Schnur aus seiner hinteren Hosentasche, rollte seine Gefangene mit geübtem Griff auf den Bauch und fesselte ihre Fußknöchel und Handgelenke aneinander. Anschließend drehte er sie wieder um, so dass sie ihm das Gesicht zuwandte. Ihre Beine wurden durch die Fesseln nach hinten unter ihren Körper gezwängt, der blaue Rock war über ihre Oberschenkel gerutscht und enthüllte einen Slip aus Spitze. Ihre hauchdünnen Nylonstrümpfe waren eingerissen, über die Innenseiten ihrer Oberschenkel liefen feine Laufmaschen. Die durchschimmernde Haut hatte die Farbe von Elfenbein. Ihre Augen hatten jeden Glanz verloren und rollten wirr in den Höhlen hin und her, doch sie atmete.
    Er ließ sie einen Moment allein und holte seine Tasche. Als er kurz darauf zurück ins Schlafzimmer kam, sah er, dass sie allmählich zu sich kam. Aus ihrem Stöhnen wurden Worte. Aber sie schrie nicht.
    Mit bebender Stimme fragte sie: »Was wollen Sie?«
    Er legte die Tasche neben dem Bettpfosten auf den Boden und langte nach unten. Dann öffnete er den Reißverschluss und zog das Messer heraus.
    Sie schrie.
    Das konnte er auf keinen Fall dulden, nicht in diesem Viertel. Er presste seine Hand auf ihren kleinen Mund, verschmierte dabei ihren roten Lippenstift quer über ihre Wange, und erstickte die Schreie. Die herrliche, geschliffene Klinge faszinierte ihn. Solch seltsame Schönheit in diesem perfekten Moment. Er spürte, wie sie sich unter ihm wand.
    Schließlich gab er ihr die Antwort auf ihre Frage.
    Eine Stunde später verließ er das Schlafzimmer, zog sich die Handschuhe aus, steckte sie in einen verschließbaren Plastikbeutel und streifte sich ein neues Paar über. Bevor er das Haus verließ, machte er noch einen schnellen Rundgang. Er ging ins Arbeitszimmer und musterte den großen, mit Lederrändern verzierten Schreibtisch. Eine überteuerte Antiquität. Neben einem Englischwörterbuch und diversen Reiseführern stapelten sich auf dem Schreibtisch Broschüren mit Immobilienangeboten. An einer Seite des Schreibtischs fiel ihm ein Ordner mit einem beschrifteten Etikett ins Auge.
    Scheidung.
    Er klappte den Ordner vorsichtig auf und blätterte ihn durch. Die Honorare der Anwältin waren exorbitant, aber offenbar war sie ihr Geld wert. Es gab diverse Formulare hinsichtlich der Bewertung der Vermögensverhältnisse und einen im Juristenkauderwelsch formulierten Brief, in dem es um ein Haus

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