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Der Feuerstein

Der Feuerstein

Titel: Der Feuerstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rae Carson
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verhandeln.
    Und die Priester von Basajuan haben die Gegenwart der Trägerin gespürt.
    Aber heute Nacht sonnen wir uns in unserem kleinen Erfolg.

27

    W ir warten drei Tage, bevor wir uns dem Conde zu erkennen geben – Zeit genug, damit der Tribut, den er entrichtet hat, das zusammengezogene Heer Inviernes erreicht haben wird. Über die beste Art, uns bei Treviño vorzustellen, diskutieren wir lange.
    »Was, wenn wir in aller Öffentlichkeit zu ihm gingen?«, schlägt Mara schließlich vor.
    Cosmé nickt nachdenklich. »Wenn wir das täten, würde es für ihn sehr schwierig, uns zu töten oder gefangen zu nehmen.«
    »Aber nur zuerst«, gebe ich zu bedenken. »Später könnte er es immer noch tun. Zu einer Zeit, in der man an seinem Hof nicht mehr auf uns achtet.«
    Cosmé grinst. »Zuerst reicht uns doch. Sobald er die Nachricht von seiner verdorbenen Sendung erhält, ist es für ihn ohnehin zu spät.«
    »Also sollten wir ihn überraschen, wenn er Bittsteller empfängt«, sagt Jacián und schürzt die Lippen. »Wir müssen uns so präsentieren, dass wir viel Unterstützung für unsere Sache gewinnen.«

    Humberto runzelt die Stirn. »Mit solchen Sachen habe ich keine Erfahrung«, sagt er. »Ich bin der Sohn eines Schäfers.«
    Mara hebt die Hand. »Und ich bin nur eine Dorfköchin.«
    »Bei solchen Gelegenheiten«, erklärt Cosmé, »ist es ganz praktisch, eine Prinzessin dabeizuhaben.«
    Alle sehen mich an. Ich lächele schwach und muss an die vielen Male denken, da ich mich vor offiziellen Anlässen gedrückt habe, in dem sicheren Bewusstsein, dass Alodia schon alles regeln wird.
    »Äh … nun ja, ich denke, es wäre wichtig, dass wir uns selbstbewusst und stark präsentieren.« Eine sichere, allgemeine Feststellung.
    »Du meinst, mit schönen Kleidern?«, fragt Mara.
    Warum habe ich nicht selbst daran gedacht? »Ja, genau.«
    »Ich muss dir das Haar aufstecken«, fährt Mara fort. »Damit es nicht so …«Sie macht eine unbestimmte Bewegung mit den Händen.
    Ich funkele sie böse an.
    Cosmé denkt nach. »Wir müssen dir etwas anderes zum Anziehen besorgen.«
    Nun trifft auch sie mein ungehaltener Blick. »Ich hasse Korsetts«, brumme ich.
    »Kein Korsett«, erwidert Cosmé. »Lederne Reitkleidung, so wie die Leibwächter sie tragen. Vielleicht auch einen Mantel. Zwar dürfen wir nicht bewaffnet eintreten, aber ein leerer Köcher auf deinem Rücken hätte sicherlich eine gewisse Wirkung. Und ein Schwertgurt.«
    Ich starre sie nur stumm an.
    »Du musst wie eine Kriegerin aussehen, Elisa.« Aber
Cosmés Lippen zittern leicht; sie unterdrückt ein Grinsen. »Du musst einen so großen Eindruck machen, dass es dem Conde anschließend sehr schwerfallen wird, dich verschwinden zu lassen.«
    Unsere übrigen Gefährten verharren in erwartungsvollem Schweigen.
    Schließlich hebe ich die Hände. »Tu, was du für das Beste hältst.«
     
    Der Palast des Conde ist wesentlich kleiner als Alejandros, aber sehr schön gestaltet, mit Wänden aus pastellfarbenem Kalkstein und den vertrauten Kacheln mit den gelb-blauen Blumen. Wir haben beschlossen, alle zusammen vorzusprechen und nur Carlo in der Herberge zurückzulassen, damit er zu den Malficio zurückkehrt, falls er binnen einer Woche nichts von uns hört. Wir tragen die feinsten Stoffe und Schaffelle, die für Geld zu haben waren. Meine ledernen Reitkleider knarren bei jedem Schritt. Über der Brust, meinen geschwungenen Hüften und meinen Schenkeln sind sie ziemlich eng. Meine Haut ist nur an den Armen und am Hals unbedeckt, aber ohne meine verhüllenden Gewänder fühle ich mich trotzdem entblößt und verletzlich.
    Die Bittsteller, die sich bereits aufgereiht haben, wahren vorsichtig Abstand. Ich versuche, meine Gefährten mit den Augen eines Fremden zu betrachten. Zwar sind wir alle noch jung, aber unsere Haut ist wettergegerbt und gebräunt, und die Sonne hat unser Haar gebleicht und mit roten Reflexen versehen. Wir stehen sehr aufrecht mit der Kraft und Entschlossenheit, die man erwirbt, wenn man tagelang zu marschieren gelernt hat. Noch immer erfüllt von unserem jüngsten
Erfolg im Kloster, erwidern meine Freunde die Blicke, die sie immer wieder streifen, kühl und gelassen.
    »Weswegen lächelst du?«, flüstert Humberto mir ins Ohr.
    »Sieh uns doch einmal an. Wir sehen viel Furcht einflößender aus, als wir eigentlich sind.«
    Er grinst. »Cosmé und Mara haben uns wirklich hervorragend ausgestattet. Aber überleg mal – wir sind furchterregend. Wir sind

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