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Der Flammenengel

Der Flammenengel

Titel: Der Flammenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf den Engel konzentriert und dessen Background. Dabei waren mir zwangsläufig die Realitäten aus dem Sinn gekommen. Gut, dass Suko mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte.
    »Gehen wir«, schlug ich vor.
    »Und wohin?«
    »Zum Wagen.«
    »Das ist mir klar. Willst du zur zweiten Brandstelle fahren, wo dieser… wie hieß er noch?«
    »Coleman, glaube ich. Lewis Coleman. Sein Haus ist von dem Feuersturm überrascht worden.«
    »Okay, dann fahren wir zu ihm.«
    Ich fühlte mich wieder besser und setzte mich hinter das Lenkrad. Bevor wir starteten, rief ich noch im Büro an, da ich Sir James von den neuen Vorkommnissen berichten wollte. Es meldete sich Glenda Perkins mit einer Stimme, in der eine gewisse Aufgeregtheit mitschwang. »Ich verbinde dich sofort weiter, John. Sir James will mit euch reden.«
    Glenda hatte so laut gesprochen, dass es Suko gelungen war, mitzuhören. Fragend und gleichzeitig beunruhigend schaute er mich an.
    »Ich weiß nichts«, erklärte ich ihm.
    Als die Verbindung stand, wurden wir schlauer, denn da meldete sich Sir James Powell. »Verdammt, ich suche Sie schon die ganze Zeit. Weshalb haben Sie nichts von sich hören lassen?«
    »Wir waren im Einsatz!«
    »Haben Sie wenigstens etwas erreicht?«
    »Kaum.«
    Ich hörte meinen Chef schnauben. »Berichten Sie trotzdem, John. Und zwar schnell.«
    Das tat ich auch. Um irgendwelche Folgerungen aus den Ereignissen zu ziehen, dazu blieb nicht die Zeit, denn Sir James begann nun mit seinem Bericht. Der schlug mir schwer auf den Magen, denn er erzählte von einem dritten Brand.
    »In einem Theater in Soho. Es ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Feuerwehrleute sind fast verzweifelt, weil sie die Flammen kaum unter Kontrolle bekamen.«
    »Haben sie es trotzdem löschen können?«
    »Sie nicht. Es verschwand von selbst. Aber Sie wissen jetzt, wohin Sie zu fahren haben.«
    »Ja, das ist mir klar.«
    »Ich erwarte dann später eine Erklärung.«
    »Ein dritter Brand!« flüsterte ich, als ich den Zündschlüssel drehte.
    »Verdammt, Suko, wenn das so weitergeht, steht hinterher noch ganz London in Flammen.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand, John.«
    Ich lachte bitter und startete. »Nein, Suko, nicht den Teufel. In diesem Fall ist es der Engel…«
    Soho schien abgesperrt zu sein. Wir kamen so gut wie nicht durch. Selbst die beiden berühmten Straßen wie die Bond und die Regent's Street waren zur Hälfte zu. Und wir sahen die dunkle Rauchwolke. Wie ein gefährliches Omen lag sie in der Luft und schwebte über dem Stadtteil Londons, wo das Vergnügen zu Hause ist.
    An der ersten Sperre hielten wir an. Nach Vorzeigen unserer Ausweise konnten wir passieren. Nur über Gehsteige kamen wir weiter, bis wir schließlich das Zentrum erreichten, wo es nicht mehr weiter ging, weil zahlreiche Polizeiwagen die Straße blockierten. Ich fand noch eine Lücke, fuhr den Bentley hinein und stieg aus.
    Als Suko die Tür zuknallte, kam ein Uniformierter auf uns zu. Sein Gesicht war rußgeschwärzt. Er trank einen Schluck heißen Tee und blickte uns fragend an. Ich zeigte wieder den Ausweis und erkundigte mich nach dem genauen Brandort.
    »Da wollen Sie hin?«
    »Ja.«
    Der Mann ließ den Becher sinken. »Würde ich Ihnen nicht raten. Der Brand kann immer wieder aufflackern.«
    »Trotzdem.«
    »Okay, gehen Sie, aber auf eigene Gefahr.« Er erklärte uns den genauen Weg.
    Die Strecke bis zur Brandstelle glich einem Hindernisrennen, Regen rann als Sprüh aus den Wolken und nässte unsere Gesichter. Die in der Nähe des unmittelbaren Brandorts lebenden Menschen waren evakuiert worden.
    Ein buntes Volk hielt sich auf der Straße auf. Wir sahen meist Leute aus dem Vergnügungsgeschäft. Selbst die Bordsteinschwalben froren sich hier einen ab, schluckten mit ihren Zuhältern um die Wette und schimpften ansonsten auf alles.
    Einige Bewohner hatten ihre wichtigste Habe mitgenommen. Da hockten Leute auf Kisten und Truhen, in denen sie all das Zeug verstaut hatten. Die unmittelbare Umgebung war durch Männer des Katastrophenschutzes abgeriegelt worden. Aber nicht nur die Uniformierten entdeckten wir, auch einen alten Bekannten. Rock Dennison. Er gab seine Anweisungen und schrie sie den Leuten zu. Als ich ihm auf die Schulter tippte, fuhr er hastig herum, wollte eine Schimpfkanonade loslassen.
    »Langsam, Meister.«
    »Ach verdammt, Sinclair. Sie haben mir noch zu meinem Glück gefehlt. Schauen Sie sich mal um, das ist die dritte Brandstelle, und sie

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