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Der Fledermausmann

Der Fledermausmann

Titel: Der Fledermausmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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kann, sich zu . . .«
    »Sandra trägt eine Perücke«, sagte der Polizist. »Die ist ihr aus der Tasche gefallen. Deshalb habe ich sie nicht erkannt, als ich sie hier unten getroffen habe. Genau hier! Andrew und ich waren dort vorne gesessen. Ich habe sie in den ersten Tagen, als ich hier war, ein paarmal auf der Darlinghurst Road gesehen, aber da hat sie eine Perücke getragen. Eine helle Perücke. Warum trägt sie die nicht mehr?«
    »Aha, der Herr Konstabel mag lieber Blondinen. Ich glaube, da hab ich etwas für Sie . . .«
    »Warum?«
    Teddy zuckte mit den Schultern.
    »Sandra? Ach ja. Sie ist vor ein paar Tagen etwas heftig von einem Typen angefaßt worden. Sandra behauptete, das hätte etwas mit der Perücke zu tun gehabt und sich deshalb entschlossen, die für eine Weile nicht mehr zu tragen. Für den Fall, daß er wieder auftaucht, wissen Sie.«
    »Wer?«
    »Ich habe keine Ahnung, Konstabel. Und wenn ich es wüßte, würde ich es Ihnen nicht sagen. In unserer Branche ist Diskretion eine Tugend. Ich glaube, auch Sie legen da Wert drauf. Ich habe ein so schlechtes Namensgedächtnis, aber war Ihr Name nicht Ronny?«
    »Harry. Ich muß mit Sandra sprechen.« Er versuchte sich aufzurappeln und hätte dabei fast das Tablett mit den zwei Bier umgestoßen, mit dem Amy gerade an ihren Tisch kam. Er lehnte sich schwer nach vorn über den Tisch.
    »Wo? Haben Sie ihre Telefonnummer, Zuhälter?«
    Teddy machte Amy ein Zeichen, zu verschwinden.
    »Prinzipiell geben wir unseren Kunden nie die Adressen oder Telefonnummern unserer Mädchen. Aus rein sicherheitstechnischen Gründen. Das verstehen Sie doch!« Teddy ärgerte sich, daß er nicht seiner ersten Eingebung gefolgt und dem betrunkenen Norweger aus dem Weg gegangen war.
    »Ich verstehe. Die Nummer.«
    Teddy lächelte. »Wie gesagt, geben wir keine . . .«
    »Jetzt!« Harry packte den Kragen der glatten, grauen Anzugjacke und blies Teddy eine Mischung aus Whiskeyfahne und altem Erbrochenen ins Gesicht. Ein einschmeichelndes Streicherarrangement erklang aus den Lautsprechern.
    »Ich zähle bis drei, Konstabel. Wenn Sie mich dann noch immer nicht losgelassen haben, rufe ich Ivan und Geoff. Und das bedeutet dann Hintertür und Frischluft. Und hinter der Hintertür gibt es Treppen, wissen Sie. Steile Treppen mit zwanzig steinernen Stufen.«
    Harry grinste und packte noch fester zu. »Sollte mich das erschrecken, du verdammter Zuhälterarsch? Schauen Sie mich an. Ich bin so voll, daß ich nichts, aber auch gar nichts mitbekommen werde. I'm fuckin' indestructable, man, Geoff, Ivan!«
    Sie bewegten sich aus dem Schatten hinter der Bar heraus. Als er sich umdrehte, um besser sehen zu können, befreite sich Teddy mit einem Ruck. Dann gab er ihm einen Stoß. Harry stolperte nach hinten und riß seinen Stuhl und den Tisch mit sich, bevor er laut polternd zu Boden ging. Statt wieder aufzustehen, blieb er liegen und kicherte Geoff und Ivan an, die Teddy mit fragendem Blick anschauten.
    »Schmeißt ihn zur Hintertür hinaus«, sagte Teddy und sah, wie der Polizist wie eine Strohpuppe hochgenommen und über die Schulter eines schwarzen, smokingtragenden Muskelberges gelegt wurde.
    »Ich begreife einfach nicht, was den Menschen am Tage fehlt«, sagte Teddy und zupfte an seiner knitterfreien Anzugjacke herum.
    Ivan ging vor und öffnete die Tür.
    »Was, zum Teufel, hat dieser bloß geschluckt«, fragte sich Geoff, »der schüttelt sich ja vor Lachen.«
    »Wir werden ja sehen, wie lange der noch lacht«, sagte Ivan. »Setz ihn hier ab.« Geoff stellte Harry vorsichtig auf die Beine, der darauf leicht schwankend vor den beiden stehenblieb.
    »Können Sie ein Geheimnis für sich behalten, Mr?« sagte Ivan mit einem schüchternen Lächeln und blickte zu Boden. »Ich weiß, daß das ein Superschurken-Klischee ist, aber ich hasse Gewalt.«
    Geoff kicherte.
    »Sei ruhig, Geoff, das stimmt wirklich. Du kannst ja Leute fragen, die mich kennen. ›Er verkraftet es nicht‹, werden sie dir sagen. ›Ivan kann dann nicht schlafen, es deprimiert ihn so.‹ Die Welt ist für so ein armes Arschloch schon schlimm genug, da müssen wir nicht noch alles schlimmer machen, und uns gegenseitig die Arme und Beine brechen, nicht wahr?Deshalb. Deshalb gehst du jetzt einfach nach Hause und die Sache ist für uns hier erledigt. Alles klar?«
    Harry nickte und suchte in seiner Tasche nach etwas.
    »Und das, obwohl du hier heute nachmittag der Schurke bist«, sagte Ivan. »Du!«
    Er tippte Harry mit dem

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