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Der fliegende Weihnachtskater

Der fliegende Weihnachtskater

Titel: Der fliegende Weihnachtskater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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würde.
    Immerhin, Shardul hatte zwei Wochen seine Freiheit genossen, doch als es ihm schlechtging, war er zurückgekommen.
    Und Remo Schulze hatte sich ihr gegenüber ausgesprochen nett verhalten, als er den Streuner zu ihr brachte. Sie hätte freundlicher zu ihm sein sollen. Er hatte sogar die Tierarztkosten übernommen, weil Shardul sich in seiner Obhut befunden hatte, als er seinen Ausbruch bewerkstelligt hatte.
    Ja, es war an der Zeit, ihr Verhältnis zueinander neu zu überdenken.
    Weihnachten war ein guter Zeitpunkt dafür.
    Nachher würde sie ihn zu ihrer Party am nächsten Tag einladen. Ihn und Janina. Und vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit, Frieden mit ihm zu schließen.
    Oder gar einen kleinen Flirt mit ihm anzufangen?
    Was machte sie sich hier eigentlich für seltsame Gedanken?, fragte Amita sich verwirrt. Ein Alarmlämpchenleuchtete in ihrem Hinterkopf auf. Sie war doch wohl nicht dabei, sich für einen Lotsen-Clown zu interessieren? Das könnte Probleme schaffen.
    »Kapitän, ich fürchte, wir haben Probleme«, sagte ihr Copilot.
    Sofort war Amita ganz Konzentration.
    Ein Alarmlämpchen leuchtete auf.

Freundschaft
     
     
    Ich war noch einmal zu dem Teppich auf der Balkonbrüstung geschlendert. Ein paar Flöckchen Schnee waren darauf liegen geblieben, aber jetzt hatte es aufgehört zu schneien. Was nicht aufhörte, war das Zucken unter meinem Fell an der linken Flanke. Inzwischen halfen weder Bürsten noch Kratzen dagegen. Außerdem hatten meine Barthaare begonnen, unangenehm zu vibrieren. Ein schrecklicher Zustand. Es lag irgendwas in der Luft. Ich streckte meine Nase in den kühlen Wind und schnupperte.
    Nichts, was von Bedeutung war. Ein wenig Holzrauch aus einem Schornstein wehte vorbei, jemand hatte das Küchenfenster geöffnet, und satter Bratenduft kitzelte meine Nase, ein Hauch von Zimt und Nelken entschlüpfte einer anderen Wohnung. Angenehm, friedlich und ganz gewöhnlich.
    Und dennoch – es dräute etwas, das meine Sinne in Schwingungen versetzte.
    So ähnlich hatte ich mich vor langer Zeit einmal gefühlt, kurz bevor die Erde zu beben begann. Dieses unterirdische Grollen hatte ebenfalls meine Nerven bis zum Zerreißen angespannt. Sollte auch hier die Erde beben? Ich konzentrierte mich auf meine Pfoten. Die Ballen waren überaus sensibel. Langsam, bedächtig ging ich hin und her. Erst auf der Dachterrasse, dann im Innern der Wohnung.
    Nein. Da war alles fest und solide. Nichts kündete mit einem zarten Tremor die anrollenden Bewegungen im Untergrund an. Also etwas anderes? Ein Orkan vielleicht? Ein Gewitter? Bei Blitzen knisterte mein Fell manchmal. Aber das war es auch nicht.
    Trotzdem, es musste eine Art Vorahnung sein. Eine Warnung vor Gefahr.
    Gefahren gab es viele. Nur welche konnten mich hier im Haus treffen? Erdbeben sicher, aber das war es ja nicht. Wasser? Wasser war fies. Aber für eine Flutwelle lag das Haus zu weit von dem Gewässer entfernt, das ich bei meinem Ausflug gesehen hatte. Blieb Feuer – Feuer war immer eine gewaltige Gefahr. Ich hatte einmal vor einem Brand im Bazar fliehen müssen. Der Qualm hatte mich fast umgebracht. Und zwei meiner besten Kumpels hatte ich verloren. Vor Feuer musste man fliehen.
    Hier konnte ich nicht fliehen. Außer ich bekam diesen vermaledeiten Teppich dazu, sich in Bewegung zu setzen.
    Also wieder raus, den Lappen beschwören, beschimpfen, kratzen und verprügeln.
    Nichts.
    Nichts, nichts, nichts!
    Frustriert schleppte ich mich ins Warme. Mein Schwanz zuckte, meine Schurrhaare bebten.
    Überleg, Shardul. Überleg!
    In dieser Weihnachtszeit spielten die Menschen allenthalben mit dem Feuer – Kamine, Kerzen, Räucherstäbchen – wie schnell konnte da ein Brand entfacht werden.
    Ich musste den Teppich in meine Gewalt bringen. Was hatte ich dazu nicht gelernt oder wieder vergessen, verdammt?
    Ich besann mich auf die Zeit, als ich das erste Mal von ihm hörte. Oder besser, von dieser ganzen Gattung der magischen Teppiche. Es war Bazargespräch, das mich darauf aufmerksam machte. Angeregt durch meine wundervollen Flugträume neben der Wasserpfeife spitzte ich daraufhin die Ohren, um mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Ein alter Mann schließlich hatte mir die Erleuchtung gebracht. Er hatte auf einem prachtvollen Kissen gesessen, ein ganzer Ring Menschen um ihn herum, und hinter den Teppichstapelnlauerten auch wir. Ja, Katzen sind neugierig, und alte Geschichten üben einen großen Reiz auf uns aus. Und diese erschien mir besonders

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