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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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behauptet, dass sie etwas damit zu tun hat«, sagte sie an die Kaugummi kauende Cheryl gewandt.
    »Doch der Inspector muss alles erfahren, was sich in dieser Kirche ereignet hat. Erzähl dem Inspector doch, was du mir erzählt hast, Cheryl.«

    »Ich bin nicht mehr minderjährig!«, sagte Cheryl.
    »Ich weiß, was ich tue. Es ist allein meine Sache und geht niemanden etwas an, okay? Meine und die von Norman. Sie können uns nicht belangen!«

    »Aber ich kann!«, schnaubte Cheryls Mutter.
    »Wenn ich mit Norman fertig bin, wird er sich wünschen, nie geboren worden zu sein!«

    »Wer ist Norman?«, erkundigte sich Pearce.
    »Norman Stubbings. Er führt das Pub, das Fitzroy Arms.« Cheryl hielt inne, nahm ein wachsfarbenes Stück Kaugummi aus dem Mund, betrachtete es stirnrunzelnd und blickte sich nach einem geeigneten Ort um, wo sie es ablegen konnte. Ginny Holding deutete auf den Aschenbecher auf dem Tisch. Cheryl ließ ihr Kaugummi hineinfallen.
    »Er ist nämlich mein Freund.«
    »Nein, ist er nicht!«, schimpfte ihre Mutter.
    »Norman ist ein verheirateter Mann, und du solltest es wirklich besser wissen!« Cheryl ignorierte ihren Einwand.
    »Ich hab abends im Pub gearbeitet. Gläser gespült und so. Ich wohne in Lower Stovey, was für ein Kaff!« Pearce fragte sich, ob es irgendetwas oder irgendwen außer dem abwesenden Norman Stubbings gab, das Cheryl nicht verachtete.
    »Evie, das ist die Alte von Norman – sie mag mich nicht. Sie hat ständig auf mir rumgehackt. Sie schnüffelt ständig hinter uns her und versucht mich und Norman zu erwischen. Norman wollte nicht, dass sie Scherereien macht wegen der Brauerei und so. Also hab ich gekündigt und im Drovers’ Rest angefangen, oben bei dem alten Weg. Es ist hübsch dort oben. Interessante Leute, jede Menge, Radfahrer, Wanderer, und sie haben eine Maschine für die Gläser und das Geschirr. Natürlich hat es mir Leid getan, dass ich Norman nicht mehr so oft sehen konnte.«
    »Man sollte wirklich meinen«, unterbrach Mrs. Spencer ihre Tochter erneut,
    »man sollte wirklich meinen, dass ein Mädchen in ihrem Alter – sie ist gerade mal neunzehn geworden – sich einen jungen Mann sucht und nicht ihre Zeit mit einem Kerl verschwendet, der alt genug ist, um ihr Vater zu sein, ganz zu schweigen davon, dass er verheiratet ist! Du dumme kleine Schlampe!«, beschimpfte sie ihre Tochter.
    »Ach, hör endlich auf, Mutter!«, entgegnete Cheryl.
    »Du kennst Norman doch gar nicht!«
    »Ich kenne Norman nicht? Da irrst du dich aber gewaltig, mein Kind! Norman Stubbings war in der ersten Klasse in der alten Schule, als ich in die letzte ging! Ein widerlicher, hinterlistiger kleiner Kerl mit einer ständig laufenden Nase, der immer ganz allein in der Ecke des Schulhofs stand, weil kein anderes Kind mit ihm spielen wollte. Ich erinnere mich sehr gut an seine Mutter, ein richtiger alter Besen war sie! Kaum jemals nüchtern! Sie stand draußen vor der Schule und beschimpfte die Lehrer. Wir hielten sie für plemplem!« Ginny Holding räusperte sich laut, und Cheryl kehrte zu ihrer Erzählung zurück.
    »Jedenfalls, wie gesagt, nachdem ich nicht mehr im Fitzroy Arms arbeitete, war es schwierig für mich, Norman zu treffen. Und dann hatte er diese wirklich gute Idee. Verstehen Sie? Das Pub liegt gegenüber der Kirche. Die Kirche ist den größten Teil des Tages offen, aber es gehen nicht viele Leute hinein. Norman hat Schlüssel. Er kann jederzeit in die Kirche, wenn er will.«
    »Woher hat er die Schlüssel?«, fragte Pearce verblüfft.
    »Er hatte sie wohl schon immer. Na ja, eigentlich waren es die Schlüssel von seinem Dad. Früher, als es noch eine richtige Kirche mit einem Vikar war, gab es eine Glockenmannschaft, und Normans Dad war der Hauptmann. Er hatte die Schlüssel, sodass alle hinauf in den Turm gehen und dort üben konnten. Als die Kirche keine richtige Kirche mehr war, wurden auch die Glocken nicht mehr geläutet, aber niemand hat Normans Dad nach den Schlüsseln gefragt, also hat er sie behalten. Als er starb, fand Norman die Schlüssel unter den Sachen seines Vaters und legte sie in die Schublade seines Pubs. Dort haben sie jahrelang herumgelegen. Einer der Schlüssel ist für den Turm. Oben gibt es einen kleinen Raum. Wir haben uns dort getroffen, nachdem er mich auf dem Handy angerufen hat. Ich bin in die Kirche geschlüpft und hab dort auf ihn gewartet. Sobald er sich von Evie wegschleichen konnte, ist er rübergekommen und hat den Turm aufgesperrt, und wir

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