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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war. Er kann nicht weit gekommen sein, und die Beweise sind wahrscheinlich noch irgendwo hier im Haus. Dilys andererseits kann sie überall zwischen hier und Stovey Woods entsorgt haben. Ich kann mir gut vorstellen, was passiert ist. Sie kam wenige Sekunden, nachdem du ihren Vater hier zurückgelassen hattest, nach Hause, erfuhr von ihm, dass du ihn nach Hause gebracht und dass du dir durch den Hintereingang und die Küche Zugang zum Cottage verschafft hattest. Sie wusste, dass du die Schachtel mit den Trophäen unmöglich übersehen haben konntest und entschlossen warst, mich darüber zu informieren. Sie ist hinter dir her, entschlossen, dir den Garaus zu machen, bevor du eine Gelegenheit hattest, mit mir zu reden.«
    »Fast wäre es ihr gelungen«, sagte Meredith erschauernd.
    »Ja.« Nüchtern sagte er:
    »Ich hätte daran denken sollen. Ich habe mir alles nach und nach im Verlauf der letzten Woche zusammengereimt, doch nachdem ich mit Linda Jones gesprochen hatte, war ich sicher. Old Billy Twelvetrees war der Kartoffelmann von vor zweiundzwanzig Jahren. Mir hätte klar sein müssen, dass Dilys es seit Jahren wusste.«
    »Und trotzdem hat sie geschwiegen?« Sie starrte ihn ungläubig an.
    »Hättest du an ihrer Stelle den Mund aufgemacht? Sie wohnt in diesem Dorf. Sie hat keinen anderen Ort, an den sie gehen könnte. Außerdem – zweiundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Sie hat wahrscheinlich geglaubt, dass alles längst begraben und vergessen ist.« Er schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, das Problem mit Leuten, die man erst kennen lernt, wenn sie schon in fortgeschrittenem Alter sind, ist, dass man sich nur schwer vorstellen kann, wie sie als jüngere Menschen waren, und noch schwerer, dass sie gewalttätig gewesen sein könnten. Du kanntest Billy Twelvetrees nur als alten Mann, behindert, beim Gehen auf einen Stock gestützt und schnaufend, weil er Atemprobleme hatte. Wie kann so jemand jemals eine Gefahr für andere Leute gewesen sein? Selbst der bloße Verdacht muss einem herzlos erscheinen. Entweder ich oder ein anderer Beamter muss ihn damals vernommen haben, als wir mit sämtlichen Männern aus dem Dorf gesprochen haben, doch er hat sich seither so verändert, dass nicht einmal ich ihn gleich wiedererkannt habe. Ich habe ihn als vollkommen anderen Menschen gesehen, als hätte ich ihn neu kennen gelernt. Bei Martin Jones war es fast genauso. Ich habe ihn nur wiedererkannt, weil ich ihn in seinem Stall angetroffen habe. Außerhalb seiner vertrauten Umgebung, wer weiß, ich hätte ihn wahrscheinlich genauso wenig erkannt wie Old Billy. Ich weiß jetzt, dass ich einen Fehler gemacht habe, damals wie heute. Ich habe angenommen, dass Vergewaltigung ein Verbrechen ist, das viel jüngere Männer begehen, Männer, die irgendwo zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt sind. Und doch hat Ruth uns Hinweise gegeben, wenn wir nur Ohren gehabt hätten, um sie zu hören! Sie hat uns erzählt, du erinnerst dich sicher, dass sie, als sie von ihrer Begegnung mit Simon Hastings weggelaufen ist, beinahe mit Twelvetrees zusammengestoßen wäre. Und dass er damals ein ganzes Stück jünger gewesen wäre, gesund und bei vollen Kräften, ein Endfünfziger. Er hat damals für Martin Jones gearbeitet, direkt neben Stovey Woods. Niemand hätte sich etwas dabei gedacht, ihn dort zu sehen. Ruth auch nicht. Es war völlig normal, ihn dort zu treffen.«
    »Ruth!«, rief Meredith erschrocken.
    »Sie fragt sich inzwischen wahrscheinlich, wo um alles in der Welt wir bleiben!« Als sie aus dem Haus eilten, kamen sie an Dilys vorüber, die von Sergeant Holding in einen Streifenwagen gebracht wurde.
    »Sagen Sie Inspector Pearce, dass wir zu Mrs. Aston gegangen sind«, befahl Markby der jungen Beamtin. Dilys blickte auf, und zum ersten Mal zeigte sich auf ihrem runden Gesicht eine andere Emotion außer manischem Triumph. Es war ein Ausdruck von echtem Bedauern, der jedoch nur kurz anhielt, bevor er Resignation wich.
    »Sagen Sie Mrs. Aston, dass es mir Leid tut«, sagte sie zu Meredith.
    »Aber es ging nicht anders. Hester hat gesehen, was Sie auch gesehen haben.«
    »Sie meinen, Hester Millar hat die Trophäenschachtel Ihres Vaters gesehen?«, fragte Markby.
    »Wo ist sie jetzt, Dilys?«
    »Keine Ahnung.« Der Blick, mit dem sie Markby bedachte, war spöttisch und unversöhnlich zugleich.
    »Vielleicht sollten Sie meinen Dad fragen?« Meredith bemerkte ein Zucken in Markbys Gesicht, doch der Superintendent erwiderte gelassen:
    »Warum ist

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