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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ergebnisse der Obduktion binnen weniger Tage auf dem Schreibtisch haben würde. Fuller ließ nur gerade ein wenig Dampf ab, das war alles.
    »Jetzt, nachdem Sie die Tote gesehen haben«, fuhr Fuller fort und deutete auf den Leichnam,
    »können wir sie jetzt mitnehmen? Die Kollegen warten schon ungeduldig draußen vor der Tür.«
    »Hab sie gesehen«, murmelte Markby.
    »Falls Inspector Pearce nicht irgendetwas anderes vorhat, können sie meinetwegen den Leichnam abholen.« Die Männer des Bestatters trafen mit dem provisorischen Sarg ein. Sie hoben die leblose Masse, die früher einmal Hester Millar gewesen war, vorsichtig aus der Kirchenbank. Markby fiel etwas Glänzendes auf dem Boden neben den Füßen der Toten auf. Er trat vor und bückte sich. Mit einem Kugelschreiber hob er einen Schlüsselbund auf. Hesters Leichnam wurde in einen schwarzen Leichensack gelegt, der Sack mit einem Reißverschluss geschlossen und vorsichtig in den Sarg platziert. Markby und Dr. Fuller folgten den beiden Männern mit ihrer Last aus der Kirche nach draußen. Die Menschenmenge verstummte, als sie den Sarg erblickte, der in den Lieferwagen geladen und davongefahren wurde. Markby wandte sich an die Neugierigen.
    »Also schön, Sie können jetzt beruhigt nach Hause gehen. Wir haben noch eine ganze Weile hier zu tun, aber es gibt nichts mehr zu sehen.« Die Menge scharrte mit den Füßen und druckste, doch dann wandten sich die Ersten zum Gehen. Zahlreiche Männer verschwanden im Fitzroy Arms. Fuller war bereits losgefahren.
    »Gott sei Dank dafür«, murmelte eine Stimme schräg hinter Markby, und er wandte sich um. Es war Pearce. Markby winkte den Inspector zurück ins Innere der Kirche und hielt ihm den auf den Kugelschreiber aufgespießten Schlüsselbund hin.
    »Die hier lagen versteckt unter der Toten. Sie hat die Kirche damit aufgeschlossen. Dann ging sie zu dieser Bank, legte die Schlüssel auf die kleine Ablage hier und als sie vornüberfiel, getroffen von einem Messerstich, wurden sie zu Boden gestoßen.« Pearce kramte in seinen Taschen und zückte einen kleinen Plastikbeutel, den er über die Schlüssel schob.
    »Und«, fuhr Markby fort, indem er Ruths Schlüsselbund aus der Tasche zog,
    »das hier ist der Schlüsselsatz von Mrs. Aston. Haben Sie die Sakristei überprüft, Dave?«
    »Wir waren dort, ja«, antwortete Pearce.
    »Sie liegt hinter diesem Vorhang. Es gibt einen kleinen Raum hinter einem Wandschirm. Er ist abgesperrt. Ich hatte gehofft, dass ich die Schlüssel von Mrs. Aston bekommen könnte. Ich wollte die Tür nicht aufbrechen; schließlich ist das hier eine Kirche. Der Aufgang zum Turm ist ebenfalls abgesperrt.«
    »Dann sollten wir Ruth Astons Schlüsselbund wohl zum Einsatz bringen, nicht wahr?« Die beiden Männer gingen nach vorn zur Sakristei. Sie stand leer, bis auf einen alten Holztisch, in den die Initialen von längst toten Messdienern eingeritzt waren. Die Haken an der Wand waren ebenfalls nackt; keine Roben mehr, die früher einmal zweifellos dort gehangen hatten. Der Wandschirm, den Pearce erwähnt hatte, bestand aus schwarz gebeizter Eiche und reichte bis fast an die Decke. Die Lücke darüber war mit etwas ausgefüllt, das aussah wie Kaninchendraht. Markby schob den Schlüssel mit der Aufschrift
    »Sakristei« in das Schloss. Er drehte sich mit Leichtigkeit.
    »Jemand benutzt diese Tür regelmäßig«, stellte er fest.
    »Das Schloss ist geölt.« Doch in dem winzigen Büro hinter der Tür befand sich nichts außer einer Schachtel mit Kerzen, zwei großen hölzernen Kerzenständern, einst vergoldet, doch inzwischen angelaufen und verkratzt, und einer Dose mit Politur. Eine SepiaFotografie hing schief an der Wand; auf ihr war ein Geistlicher des neunzehnten Jahrhunderts zu sehen mit einem mächtigen Backenbart und einem Ausdruck von Zuversicht im Gesicht, der in ironischem Kontrast zur ausgeplünderten Umgebung stand.
    »Vielleicht wird sie benutzt, wenn hier die Messe gelesen wird«, vermutete Pearce, während er in der Kerzenschachtel stocherte.
    »Nichts drin.« Markby warf die Tür eines leeren Schranks zu.
    »Sämtliche Kirchenaufzeichnungen müssen entfernt worden sein, als die Gemeinde kein eigenes Vikariat mehr hatte.« Er deutete auf einen helleren Fleck am staubigen Boden.
    »Dort scheint früher ein Safe gestanden zu haben.« Sie schlossen die Sakristei wieder ab und gingen ins Hauptschiff und von dort aus weiter zur Tür, die hinauf in den Turm führte. Auch hier erwies sich der Zutritt

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