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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Sie mit mir reden wollen?« Der Wechsel von einem Thema zum nächsten erfolgte so plötzlich, dass Dr. Fitchetts Besucher für einen Moment um die Fassung rang. Markby wurde bewusst, dass das genau der Sinn der Übung gewesen war. Dr. Fitchett fing an, wie Jane Markby gewarnt hatte, sich wie ein ungezogenes Kind aufzuführen.
    »Ich fürchte, ich habe eine Reihe weniger schöne Nachrichten für Sie, Mr. Fitchett, Sir. Aber vielleicht sollten wir lieber warten, bis Mrs. Hatton aus der Küche zurück ist.«
    »Ah«, sagte Dr. Fitchett.
    »Dann sind Sie also ein Unglücksbote, ein Überbringer schlechter Nachrichten, nicht wahr? Früher einmal war es in verschiedenen Kulturen Brauch, den Mann zu töten, der schlechte Nachrichten brachte.« Seine kleinen, wachen Augen glitzerten Markby in boshafter Belustigung an. Markby, der sich Sorgen gemacht hatte über die Wirkung der Neuigkeiten, die er dem alten Mann zu überbringen im Begriff stand, kam zu dem Schluss, dass dieser es wahrscheinlich ziemlich gelassen hinnehmen würde, wenn man es ihm in kleinen Scheiben erzählte. Amyas Fitchett war ein zäher alter Bursche. Nichtsdestotrotz wartete er bis zu Janes Rückkehr, was nicht lange dauerte. Sie trug ein Tablett mit den TeeUtensilien, bestehend aus verschiedenen Bechern und einer braun glasierten Teekanne mit gesprungenem Ausgießer.
    »Nun denn, mein junger Freund«, sagte Dr. Fitchett, als jeder einen Becher Tee hatte und einen Wiener Schokoladenkeks.
    »Immer heraus mit den schlechten Neuigkeiten! Stehen die Barbaren vor den Toren, eh? Ist Rom gefallen? Hat sich die Stadtverwaltung schon wieder wegen der Eiche im Garten beschwert? Sie ist vollkommen sicher. Ich lasse sie nicht zurückschneiden, und damit basta.«
    »Amyas«, unterbrach Jane den alten Mann.
    »Die Sache ist ernst. Sie haben vielleicht noch nicht davon gehört, aber jemand … eine Frau wurde tot aufgefunden. In einer Kirche in Lower Stovey.«
    »Wo soll denn das sein?«, fragte er und biss ein Stück von seinem Keks. Krümel fielen auf seine Weste, auf der sich bereits die Spuren einer Kollision mit einem gekochtem Ei früher am Tage befanden.
    »In der Nähe von Bamford. Sie erinnern sich, dass Sie mir erzählt haben, Sie hätten eine Nichte, die in der Nähe von Bamford lebt? Hester Millar?« Er starrte Jane misstrauisch an und murmelte:
    »Nein. Ich erinnere mich nicht.«
    »Amyas, bitte! Sie erinnern sich sehr wohl«, bettelte Jane.
    »Machen Sie jetzt keine Mätzchen. Nicht in einem Augenblick wie diesem. Oh, es ist schrecklich!« Begreifen glitzerte in den alten Augen, die auf Janes Gesicht fixiert waren.
    »Wollen Sie mir sagen, dass diese unglückliche Frau Hester war?« Während er sprach, erstarrte Dr. Fitchett, einen halben Keks in der Hand und einen irdenen Becher mit dem Wappen von Ramsgate in der anderen.
    »Die kleine Hester? Wollen Sie mir etwa sagen, sie ist tot?«
    »Ich fürchte ja, Amyas. Es tut mir schrecklich Leid.« Dr. Fitchett versank in kurzes nachdenkliches Schweigen und kaute seinen Keks zu Ende, während er die Information in irgendeine Schublade seines Gedächtnisses zu sortieren schien.
    »Gütiger Himmel. Das sind tatsächlich schlimme Neuigkeiten. Wie alt war sie?«
    »Siebenundfünfzig«, antwortete Markby.
    »Ich wage zu behaupten, dass sie Fleisch gegessen hat«, stellte Dr. Fitchett fest.
    »Sie ist nicht auf natürliche Weise gestorben, Sir. Sie wurde, äh … Sie wurde erstochen.« Markby brachte die Worte nur widerwillig über die Lippen.
    »In einer Kirche?« Dr. Fitchett klang wie die kleine Lady Bracknell.
    »Wie ungewöhnlich! Genau wie der unglückselige Beckett! Wer hat sie erstochen?« Er warf einen forschenden Blick in Markbys Richtung, der sinnierte, dass ein Seminar bei Dr. Fitchett in seiner aktiven Zeit an der Universität eine ziemlich beunruhigende Angelegenheit gewesen sein musste. Ihm war vollkommen bewusst, dass der alte Bursche die gleichen Tricks gegen seine Besucher einsetzte, die er früher erfolgreich an seinen glücklosen Studenten praktiziert hatte. Andererseits waren es diese Tricks, die dem alten Mann dabei halfen, mit den schlimmen Neuigkeiten fertig zu werden.
    »Das wissen wir noch nicht, Sir. Es sieht so aus, als wären Sie ihr einziger Verwandter und nächster Angehöriger.«
    »Ich weiß nicht, ob ich erpicht darauf bin!«, sagte Dr. Fitchett augenblicklich und schüttelte den kahlen Kopf.
    »Nein, nein, das geht überhaupt nicht! Sie werden sich für mich darum kümmern, Jane,

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