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Der Fluch der Druidin

Der Fluch der Druidin

Titel: Der Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Jaeckel
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Talia die Tränen in die Augen getrieben.
    Mittlerweile, ihrem Ziel näher, als sie noch vor wenigen Nächten zu hoffen gewagt hatte, hatte Zuversicht die Dankbarkeit ersetzt. Sie waren bestimmt nicht so weit gekommen, um Sumelis am Ende dieser verfluchten Berge
nicht
zu finden!
    »Da hinten ist ein Unterstand.« Atharic kehrte von den Pferden zurück, die er tiefer unter die Bäume geführt und ihnen dort die Vorderbeine zusammengebunden hatte. Er wollte nicht riskieren, dass sie im Gras des Gräberfelds weideten und die Begräbnisstätten entweihten. »Holz ist darunter zum Trocknen aufgeschichtet, wahrscheinlich für die heiligen Feste oder besondere Begräbnisse. Es war nicht viel. Ich habe es nach draußen geschafft, somit ist Platz für uns.«
    Sie zogen um. Der Unterstand war morsch, das schräge Dach von Flechten überzogen. Es war gerade hoch genug, um aufrecht darin sitzen zu können, und sie mussten erst etliche Spinnweben entfernen, bevor sie ihre Decken ausbreiteten. Sie aßen die üppig mit Honig gesüßten Getreidekuchen, dann kroch Talia unter das bis zum Boden hinabgezogene Dach, während Atharic noch einmal nach den Pferden sah. Sie schlief schon fast, da spürte sie sein Gewicht auf sich und seine Hände, die ihre Tunika so schwungvoll über ihren Kopf zogen, dass sie ein Reißen hörte. Seine Zähne bissen in ihren Hals knapp unter dem Haaransatz, sanft, aber mit einer Direktheit, die zeigte, dass er sich so schnell nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen würde. Müde etwas vor sich hin nuschelnd, drehte Talia den Kopf zur Seite. Atharics Mund wanderte ihren Hals hinab, mal Kitzeln, mal deutliche Aufforderung.
    »Wir nähern uns der Padusebene«, murmelte er. »Noch einige Tage, dann …«
    »Mmh?«
    »Nun, es heißt, bevor man dem eigenen Tod entgegenzieht, soll man sich eine schöne Frau suchen und sie schwängern.«
    »Du wirst mich nicht mehr schwängern!«
    Atharic grinste und nahm vorsichtig eine ihrer Brustwarzen zwischen die Zähne. Zumindest hatte er erreicht, dass sie wach war. »Man sagt außerdem, wer in den Tod reitet, sollte es am besten auf einer Frau tun.«
    Sie lag still, bis auf die Bewegung ihres Oberkörpers, der sich seinem fordernden Mund ergab. »Eine alte Söldnerweisheit?«
    »Für alte Söldner eher die Regel.«
    Talia kicherte. Ihr Lachen und Atharics aufreizende Berührungen raubten dem Gerede von Tod und Kämpfen einen Moment lang seine Wirklichkeit, und so schlangen sich kurz darauf Talias Schenkel um Atharics Hüften. Atharic stöhnte wohlig, als seine Eichel über ihre versteckten Lippen strich, kurz davor, in sie einzudringen, und er innehielt, um den Moment noch etwas hinauszuzögern, die Erregung auszukosten. Talias Zungenspitze spielte mit seinem Ohr, ihr Keuchen laut so dicht am Gehörgang. Dann …
    »Was war das?«
    »Was?«
    »Da war ein Geräusch!«
    »Ich habe nichts gehört.« Er lauschte einen Moment lang, doch er hörte nichts. Atharic ließ sich wieder der Länge nach auf seine Frau sinken. Seine Finger umschlossen ihre Handgelenke, fesselten sie, während er endlich in sie eindrang und dabei ihren Mund mit seinem verschloss.
    Ein Schritt, Schaben am Dach.
    Atharic zog sich so abrupt aus Talia zurück, dass es beinahe weh tat. Flüsternd glitt sein Schwert aus der Scheide. Die Klinge folgte Atharic wie der Schweif einer Sternschnuppe, als er noch in derselben Bewegung nach draußen rollte. Es raschelte leise, panisches Trappeln, gefolgt von einem Fluch, so inbrünstig, dass Talia das Messer, nach dem sie gegriffen hatte, wieder losließ und neugierig aus dem Unterstand lugte.
    Atharic saß gebückt ein paar Schritte entfernt auf dem Boden, ein fluchender Schatten in der Dunkelheit, das Schwert achtlos an seiner Seite. Er zupfte Tannennadeln von seinem Glied, das unter der unwürdigen Behandlung empört in sich zusammenfiel.
    »Was war es?«
    »Wildschwein.« Gefolgt von einer weiteren Nadel, die zu Boden fiel, und einem noch derberen Fluch.
    Talia presste sich den Handrücken vor den Mund. »Nun, es sieht so aus, als würdest du heute nicht in den Tod reiten.«
    Prustend kroch sie zurück unter ihre Decke. Irgendwann legte sich Atharic wieder neben sie, den Rücken ihr zugewandt. Talia schlang einen Arm um seinen Oberkörper, lauschte noch ein wenig seinen bunten, sehr einfallsreichen Verwünschungen, die das Wildschwein bis in die siebte Generation verfluchten und schließlich in regelmäßiges leises Brummen übergingen, als er einschlief. Sie

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