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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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geschlossene Fenster getreten habe!«, schnaubte Fionn aufgebracht und knallte die Tür hinter sich zu.
    Tuagh und Blaufrost hielten sich im Wohnraum auf, zusammen mit den Elbenzwillingen Màni und Màr, Valnir Eisenblut und Morcant.
    »Der is’ ja immer noch sauer«, bemerkte der Troll und griff nach einer rohen Rinderkeule, die auf einer Platte auf dem Tisch stand, daneben ein gebänderter Gneisstein. Mit einem einzigen krachenden Biss knackte er den Knochen und zerkaute ihn geräuschvoll.
    Der Wanderkrieger nickte ihm zu. »Wir werden dich begleiten«, erklärte er und wies auf die übrigen Anwesenden.
    »Ihr … alle?« Fionn konnte nur staunen. Langsam trat er näher zu der Gruppe, sah aber zu, dass er außer Reichweite des Trolls blieb, der mit seiner Art zu essen jede Menge Knochensplitter und Fleischfetzen verteilte, die er dann mit langer, dicker Zunge aufleckte. Dazwischen biss er von dem Stein ab und zermahlte ihn wohlig grunzend mit den Zähnen.
    »Nun, ihr braucht schlagkräftige Unterstützung«, sagte der Meersänger lächelnd. »Zwei gute Bogen, ein bisschen Musik und Magie, ein kräftiger Zwerg, und natürlich der beste Söldner von allen – da sollte nichts schiefgehen.«
    Er wollte es nicht zugeben, aber Fionn war über alle Maßen erleichtert. Von allen Fiandur, die ihm vorgestellt worden waren, schienen ihm diese hier auf Anhieb am vertrauenswürdigsten zu sein – abgesehen vielleicht von dem Troll. Und jede kräftige Hand wurde gebraucht. Er selbst war schließlich zu gar nichts fähig.
    »Die anderen«, fuhr Tuagh fort, »gehen nach Sìthbaile und sorgen für Ablenkung. Sie werden nach dem Mörder Magister Brychans suchen, und hoffentlich für die Befreiung der Bogins sorgen – sowie der Àrdbéana, falls es erforderlich sein sollte. Wenn wir das Buch gefunden haben, kehren wir so schnell wie möglich dorthin zurück und überführen Dubh Sùil.«
    »Was ich nicht verstehe«, fragte Fionn, »wieso hat die Àrdbéana nie etwas gegen unsere Sklaverei unternommen, wenn wir vorher frei gewesen sind?«
    »Wir gehen davon aus, dass auch sie sich nicht mehr an die Vergangenheit erinnern kann, genau wie Alskár – und der Hochkönig hat diese Zeit damals erlebt«, antwortete Morcant. »Das ist ja der Grund, weswegen er die Fiandur gegründet hat. Doch erst jetzt ist die Zeit gekommen, die Àrdbéana aufzuklären.«
    »Aber der Feind erfuhr davon, brachte Magister Brychan um und stahl die Seiten«, vollendete Fionn und seufzte. So langsam verstand er die Zusammenhänge. »Nur eine Frage – an dich, Tuagh. Wenn ich es wollte – könnte ich Dagrim bitten, mich zu verstecken, bis alles vorüber ist?«
    Der Wanderkrieger nickte ohne zu zögern. »Selbstverständlich, Fionn. Dein Wille ist frei. Wir haben dir nur die Tür geöffnet und den Weg gezeigt. Welche Richtung du nun einschlägst, ist ganz allein deine Entscheidung.«
    »Aber dann wärt ihr Einundzwanzig.«
    Die Elben lachten, Tuagh verzog die Lippen zu einem Lächeln, selbst Blaufrost amüsierte sich. Nur Valnir verzog keine Miene. Ein außergewöhnlich ernster Zwerg, passend zu seiner düsteren Erscheinung, und gerade das gefiel Fionn, auch wenn er nicht wusste, warum.
    »Hat Tiw dir diesen Aberglaubenkram eingetrichtert?«, schmunzelte Màni, und Màr fügte hinzu: »Es spielt überhaupt keine Rolle, Fionn.«
    »Für mich aber schon«, erwiderte er. »Ihr braucht einen Narren, sonst funktioniert es nicht. Also dann: Zweiundzwanzig. Ich bin dabei.«
    Sie reagierten erfreut auf seine Entscheidung und wollten mit ihm darauf trinken, aber so ganz entspannt war Fionn noch nicht.
    »Was hat sich geändert?«, fragte er in die Runde. »Wieso glaubt ihr jetzt daran, das Buch zu finden, wo es euch doch jahrzehntelang nicht gelang? Ich tue es, weil ich sonst keine andere Möglichkeit sehe, mein Volk zu befreien; eine sinnlose Revolution überlasse ich besser meinem Bruder. Und ich glaube, meinem Meister wäre es auch recht, wenn ich nach dem Buch suche – und ich will damit Magister Brychan ehren, denn irgendwie fühle ich mich mitschuldig an seinem Tod. Aber ihr?«
    »Weil wir zum ersten Mal eine Richtung haben … Nein, das ist falsch: die richtige Richtung haben, so sollte ich es sagen.« Tuagh, der zuvor schläfrig auf dem Sofa gelümmelt hatte, setzte sich auf. »Tiw durfte die Seiten zwar nicht lesen, aber der Magister hat ihm wenigstens vor seinem Tod noch mitgeteilt, wo das Buch zu finden ist, das ging aus dem Text hervor.«
    »Damit hamwir

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