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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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selbstverständlich nicht so dramatische Folgen haben sollte.«
    »Ich hätte mich vielleicht an meinem Geburtstag über das besondere Geschenk gefreut und umso intensiver feiern können.«
    »Es wusste niemand außer den unmittelbar Beteiligten, Fionn, und dabei sollte es bleiben – vorerst. Deswegen hast du es auch vorher nie erfahren. Damit haben wir dich geschützt.«
    »Geschützt? Pah. Also steckt meine Mutter da auch mit drin?«
    » Unsere Mutter, kleiner Bruder – und ja, sie steckt mit drin, aber sie gehört nicht zur Fiandur. Sie unterstützt uns, weiß von unserer Aufgabe, aber nicht alles; beispielsweise kennt sie als Mitglieder nur mich und Meister Ian, und natürlich den armen Magister Brychan. Ebenso unterstützt uns Meister Keith Sonnenwein aus Landend und versorgt uns mit Informationen und Forschungsergebnissen.«
    Fionn musste sich doch setzen. Er beugte sich vornüber, vergrub den Kopf zwischen den Armen und zerzauste fahrig seine Haare. Was, wie er wusste, nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen würde, denn er konnte spüren, wie sie seidig und ordentlich wieder herabfielen.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich beglückt bin, dich miesepetrigen Griesgram und Verschwörer als Bruder zu haben«, murmelte er.
    »Na holla! Dabei bin ich zu dir ausgesucht nett. Du solltest mich mal normal erleben.«
    »Aber du bringst mir nur Schwierigkeiten ein.«
    »Darin bist du auch nicht schlecht, wie ich von Tuagh erfahren habe.«
    Fionn hob den Kopf. »Warum bin ich so anders?«
    »Ich glaube, es liegt daran, was Mutter mal gegessen hat«, antwortete Tiw. »Wir haben darüber nachgedacht, wie du dir vorstellen kannst.«
    »Das sollte jahrelange Nachwirkungen haben?«
    »Es war Elbenessen, und zwar ein besonderes.«
    »Oh …«
    »Magister Brychan stocherte bereits zu den Zeiten, als mein Vater sich in unsere Mutter verliebte, in der Vergangenheit herum und musste nach Jahren erkennen, dass er einem Nest voller Intrigen und Verschwörungen auf die Spur kam. Das schreckte diejenigen, die damit zu tun hatten, natürlich auf. So wurde der Hohe Mann Alskár auf ihn aufmerksam; ich war etwa zehn Jahre alt, als er uns aufsuchte.«
    »Also kennt Mutter noch mehr Mitglieder, und sogar den Gründer!«, unterbrach Fionn aufgeregt. »Du … du hast ihn getroffen? Den Hochkönig der Elben? Wie war er?«
    »Ich war doch gerade erst aus dem Krabbelalter raus!«, erwiderte Tiw ungehalten, doch dann löste sich für einen Moment das Misstrauen aus seinen Augen, und ein Glanz trat in das Dunkel. »Er war … unbeschreiblich, Fionn. Ein erhabenes, erleuchtetes Wesen, das ist mir Knirps in Erinnerung geblieben. Jedenfalls gab es an diesem Abend Elbenessen, und meine Eltern nahmen teil. Das muss Mutter irgendwie nachhaltig verändert haben. Es ist die einzige Erklärung, die wir für dein merkwürdiges Aussehen haben.«
    »Ja, schon gut. Wie ging es weiter?«
    »Alskár nahm Magister Brychan in die Fiandur auf, so erfuhren wir das erste Mal davon. Und er warnte unseren Herrn, dass wahrscheinlich nicht nur er, sondern auch der Feind auf ihn aufmerksam geworden war, und dass er sich von nun an vorsehen solle. Tja, aber sag das mal einem Forscher! Unser Magister machte natürlich weiter, und er ließ nicht nur meine Eltern, sondern auch mich mitarbeiten, als er erkannte, dass wir Bogins irgendwie der Schlüssel zu der verborgenen Vergangenheit waren. Und angeblich erzeugten wir auch … gewisse Wirkungen, über die er sich nie näher ausließ, aber die er für wichtig genug hielt, uns mit einzubeziehen. Er war schließlich davon überzeugt, dass die Historie absichtlich vernichtet worden war. Aber warum und weshalb, war ihm nicht klar. Er suchte also weiter nach Spuren der Vergangenheit.«
    »Nicht nach den Drahtziehern der Verschwörung?«
    »Die interessierten ihn soweit gar nicht. Diese Dinge wollte er Alskár und den anderen der Fiandur überlassen. Aber er weitete seine Forschungen auf die Völkerkunde aus, denn er sagte, dass alle Völker mit drinhingen, nicht nur wir Bogins. Nur, worin? Das war das große Rätsel.«
    Tiw hob die Schultern. »Und dann wurde dem Magister ziemlich unverhüllt klar gemacht, dass er sich gefälligst aus diesen Forschungen herauszuhalten habe. Er erhielt Drohbriefe und es passierten merkwürdige Dinge. Das eine oder andere ging kaputt, und es gab auch schon mal einen Einbruch und Durchsuchungen seines Studierzimmers. Und dann kam es zu einem Brand, bei dem mein Vater, der unbedingt einige wichtige

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