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Der Fluch der Hebamme

Titel: Der Fluch der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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er andächtig.
    »Deine Brüste sind größer geworden«, stellte er dann fest und strich sanft mit dem Daumen darüber.
    Clara bekam Gänsehaut vor Kälte und Verlangen.
    Im Kerzenlicht konnte sie sehen, dass sich sein Glied aufgerichtet hatte. Doch er schien es nicht zu wagen, sie anders zu berühren als nur mit den Fingerspitzen.
    »Ich glaube nicht, dass wir ihm schaden, wenn wir vorsichtig sind«, ermutigte sie ihn leise.
    Reinhard sah sie überrascht an. Dann stellte er die Kerze samt dem tönernen Halter wieder auf den Tisch, legte beide Hände um ihren gewölbten Bauch und küsste ihn.
    Clara umfasste seine Schultern, zog ihn über sich und öffnete die Beine. Diesmal hob Reinhard ihre Hüften leicht an und kniete die ganze Zeit über ihr, um nicht das Gewicht seines Körpers auf ihren Leib zu legen. Er liebte sie so sanft, wie sie es nie für möglich gehalten hätte angesichts seines Begehrens und der wochenlangen Enthaltsamkeit.
    Als er seinen Höhepunkt erreichte, stieß er aus tiefster Kehle einen so fassungslosen Laut aus, dass es ihr beinahe das Herz zerriss.
    »Alles wird gutgehen«, sagte sie leise und strich über sein nun vertrautes Gesicht. Sie schaffte es sogar, ihn dabei anzulächeln. »Ich kenne mich aus in diesen Dingen, wisst Ihr noch? Ich habe schon mehr Kinder auf die Welt geholt, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    Niemand wusste besser als sie und ihre Mutter, was bei einer Niederkunft alles passieren konnte. Aber davon würde sie vor ihm nicht reden.
    »Es wird ein starkes, gesundes Kind. Ich weiß es«, behauptete sie felsenfest.
    Reinhard erwiderte nichts, sondern zog die Decke über sie beide und strich sanft über ihre Wange. Clara schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin.
    Jäh wurde die Stille unterbrochen, als unten jemand an der Tür hämmerte und eine ungeduldige Männerstimme Einlass forderte.
    »Wer kann das sein?«, fragte Clara erschrocken. Elmars Drohung saß ihr immer noch tief in den Knochen.
    Er stand auf, zog sich rasch den Bliaut über und griff nach seinem Schwert, das neben der Tür stand. Kaum war er aus der Kammer, kleidete sich auch Clara an, flocht und bedeckte ihr Haar. Doch sie ging nicht nach unten – aus Furcht und Vorsicht. Reinhard würde sie schon holen, wenn sich der Besuch als harmlos herausstellte. Vielleicht wurde sie zu einer Kreißenden gerufen oder bei einem Kranken gebraucht.
    Augenblicke später kam ihr Mann zurück und bat sie nach unten.
    »Es ist Raimund«, erklärte er. »Und du solltest anhören, was er zu berichten hat.«
    Dass der Freund ihres Vaters noch zu dieser späten Stunde auftauchte, obwohl die Stadttore längst geschlossen sein mussten, konnte in Claras Augen nichts Gutes bedeuten. Sie gab sich alle Mühe, sich nichts von ihren Befürchtungen anmerken zu lassen, während sie den unerwarteten Gast begrüßte. Stattdessen sorgte sie dafür, dass er etwas zu essen und zu trinken bekam und einer der Knechte sich um sein Pferd kümmerte. Dann setzte sie sich zu ihrem Mann, Raimund gegenüber, und hörte zu.
    »Also reite ich gleich morgen los und suche Albrecht«, entschied Reinhard sofort, nachdem der Freund die schlechten Neuigkeiten vom Meißner Burgberg losgeworden war. »Ich nehme Kuno und Bertram mit. Wenn es schlecht läuft, können die zwei sich hierher durchschlagen und euch warnen. Versprichst du mir, dass du in diesem Fall meine Frau in Sicherheit bringst?«
    Clara wollte etwas einwenden. Aber die Entschlossenheit in der Miene ihres Mannes brachte sie zum Verstummen. Auch Raimund
     widersprach nicht. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass auch er wusste, in welche Gefahr sich der Freund begab. Es war ungewiss,
     ob Albrecht noch an Reinhards Treue glaubte.
    »Du hast mein Wort«, schwor er. »Wir lassen sie hier nicht ohne Schutz.«
     
    Nachdem eine Schlafgelegenheit für Raimund hergerichtet war, gingen Clara und ihr Mann wieder nach oben. Es war schon spät, und beim ersten Hahnenschrei mussten sie aufstehen und Reisevorbereitungen treffen.
    »Werdet Ihr dem Vogt sagen, wohin Ihr reitet?«, fragte Clara, während sie vor Kälte schlotternd wieder unter die Decke schlüpfte.
    »Natürlich. Otto hat mir das Kommando über die Wachmannschaft übertragen, und ich kann nicht einfach für ein paar Wochen verschwinden und noch dazu zwei Mann mitnehmen«, antwortete er und verzog das Gesicht. »Außerdem bin ich mir sicher, dass der Vogt größten Wert darauf legt, sich schleunigst erneut Albrechts Wohlwollen zu

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