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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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steckte die Hände in die Falten seiner prächtigen Robe, wie ein Junge, der mit den Fingern im Marmeladetopf erwischt worden war.
    »Nun …«, sagte er. »Es geht einfach darum … Es geht darum, dass jetzt, wo klar ist, dass es nicht die Pest war, Joanna wie eine gute kleine Prinzessin entschieden hat, herzukommen und ihre treuen Bediensteten zu besuchen. Wenn sie das tut, bringt sie den Bischof von Winchester mit, damit er die Genesenden segnet, und
der
wird die beiden Geistlichen mitbringen. Himmel noch mal, stell dir vor, was Vater Guy tut, wenn er begreift, dass du und die anderen … dass ihr mit Irrgläubigen zusammen wart, welche die heilige Dreifaltigkeit ablehnen. Bei Gott, Adelia, die glauben an die Wiedergeburt. Die
Wiedergeburt.
Da frage ich dich …«
    Sie stand auf. Das Letzte, was sie tun durfte, war, Unheil über die beiden Frauen zu bringen, die so gutherzig gewesen waren. »Sag Joanna, sie braucht nicht herzukommen. Die meisten der Patienten können heute Nachmittag schon nach Figères aufbrechen, wenn du nur ein paar Wagens schickst. Der Ire kann sie begleiten. Ich komme morgen mit dem Rest nach.«
    »Und kehrst dann nach England zurück?«, setzte er noch einmal nach, und als sie zögerte, sagte er: »Ich habe mit Mansur gesprochen. Er stimmt mir zu.«
    Womit ihr keine Wahl blieb, genau wie in Poitiers. Ohne Mansur war sie ein Nichts. »Verdammt sollst du sein!«, sagte sie.
    »Gut.« Er hob das Pergament noch einmal hoch. Der Ausdruck auf seinem Gesicht, kündete davon, dass er kurz davor stand, sie zu entwaffnen. »Und jetzt lese ich dir Henrys Postskriptum vor: ›Und der Lady Arabischsprecherin meiner Tochter ebenfalls die Grüße ihres Königs. Sie soll wissen, dass sich ein gewisses Kind unter der Obhut der Königin und eines ihr bekannten Drachens namens Gyltha in Sarum bestens entwickelt.‹«
    »Oh.« Adelia setzte sich wieder. »Oh, es geht ihr gut! Es geht beiden gut!«
    »Das war vor weniger als einem Monat.« Rowleys schien zufrieden mit sich. »Henrys Boten reiten schnell.«
    Sie schlug vor Freude auf ihn ein. »Konntest du mir das nicht als Erstes vorlesen? Zur Hölle mit Barbarossa, den Lombarden und dem Papst! Das Wichtigste ist das über unsere Tochter.«
    Er fing ihre Hände und hielt siefest. »Du wirst mich vermissen, bis ich zurück nach England komme.«
    »Nein, das werde ich nicht.«
    »Doch, das wirst du. Du betest mich an.«
    Und der Ärger war, dass er recht hatte und sie es tat.
     
    Die Wagen wurden geschickt, und bis zum Abend waren nur noch Ulf und Rankin da, die Adelias Gefühl nach eine weitere Nacht Ruhe brauchen konnten.
    Sie ging hinunter zur Straße, um der kleinen Prozession hinterherzusehen, die sich auf die Berge zuwand, hinter denen Figères verborgen lag. Im Licht der Fackeln sah Adelia, wie ihr die Hände zuwinkten, die sie gehalten hatte, als ihre Besitzer nicht mehr ein noch aus gewusst hatten. Sie winkte zurück und sah O’Donnell grüßend die Kappe schwenken.
    Der Ire war nur widerstrebend gegangen. »Ich bin nicht glücklich damit, Euch hier zurückzulassen, Mistress. Master Ulf sagt, ein geheimnisvoller Mörder ist hinter Euch her, wie ein Fuchs, der einem Huhn ans Leben will.«
    »Sagt er das?« Sie würde mit ihm reden müssen. »Den Fuchs gibt es eher in der Vorstellung des Jungen als im wirklichen Leben. Aber wir kommen ja morgen schon nach, und wenn ich es recht verstehe, werdet Ihr heute schon in Figères gebraucht.«
    »So sagt es Mylord St. Albans.«
    »Also müsst Ihr gehen.« (Von Beginn hatte Rowley eifersüchtig den, wie er es nannte, Wunsch des Admirals kommentiert, die fiebrigen Stirnen von Adelias Patienten zu kühlen. »Der will eher seinen heißen Ausleger kühlen.«)
    Wenn die Beorderung nach Figères Rowleys List war, um O’Donnell nicht noch eine Nacht in ihrer Nähe verbringen zu lassen, sollte es ihr recht sein. Sie fühlte sich erleichtert. So hilfreich er gewesen war, der Ire brereitete ihr unbehagen. Seine Augen waren zu groß und beobachteten sie zu oft.
    »Wollte Ihr nicht wenigstens Deniz bei Euch behalten?«, fragte er.
    »Nein.« Das war härter aus ihr herausgekommen, als sie gewollt hatte. »Ich habe Mansur, Ulf und Rankin.« Und dann, weil sie wirklich nicht wusste, was sie ohne ihn und den Türken gemacht hätte, sagte sie: »Wir sind Euch beiden ewig dankbar für Eure Hilfe.«
    Er breitete die Hände aus. »
Ipsa quidem pretius virtus sibi,
Mistress. Tugend ist sich selbst der Lohn.«
    Ihre Ablehnung

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