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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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Vorwurfsvoll sah sie die Windfurie an: »Wie können Sie meiner Schwester solche Angst einjagen …«
    Ein schmerzhafter Händedruck genügte und Dahlia Kristoff hatte Cordelia wieder vollkommen unter Kontrolle.
    »Lass dich von ihr nicht aufhalten! Mach die Tür auf!«
    Cordelia rüttelte an der Klinke – verschlossen.
    »Deli! Hör auf!«, schrie Eleanor.
    Die Windfurie holte mit ihrem verstümmelten Arm aus – ein plötzlicher Windstoß fegte Eleanor um. Sie holte ein zweites Mal aus – ein Blitz flammte auf und sprengte das Türschloss.
    »Cordelia!«, rief Eleanor am Boden liegend. »Hör mir zu! Was immer die Alte dir eingetrichtert hat, nichts davon ist wahr, du musst kämpfen gegen …«
    »Bring die kleine Nervensäge zum Schweigen«, befahl die Windfurie.
    »Ja«, sagte Cordelia, stellte sich breitbeinig über ihre am Boden kauernde Schwester, hob ihre freie Hand und ballte sie zur Faust.

63
    D ie Windfurie kontrollierte zwar ihre Gedanken, ihre Intelligenz hatte Cordelia jedoch nicht eingebüßt. Und die brachte jetzt ihre grausame Ader zum Vorschein. Anstatt Eleanor zu schlagen, entschied Cordelia sich für eine wesentlich wirkungsvollere Methode, ihre kleine Schwester zu verletzen.
    »Sag mal, hast du Die schwarze Muräne wirklich quergelesen? Oder hast du nur so getan und Brendan dazu überredet, es dir vorzulesen?«
    »Was soll das heißen? Du weißt doch, dass ich es selbst gelesen habe. Du warst doch dabei!«
    »Ich glaube, du hast nur so getan«, sagte Cordelia. »Wir wissen doch alle, dass du gar nicht richtig lesen kannst. Du hast ja nicht mal die Adresse der Villa Kristoff auf die Reihe gekriegt. Manchmal glaube ich, du bist keine Legasthenikerin, sondern einfach nur dumm.«
    Eleanor brach in Tränen aus. Die Windfurie drückte Cordelias Hand und schnurrte zufrieden wie eine Katze: »Sehr gut. Und jetzt zu unserem Buch: Durch den Fluch meines Vaters kann ich ihm nie mehr nahe kommen. Deshalb musst du das hier« – sie gab Cordelia einen kleinen Zettel – »ins Buch legen. Schaffst du das?«
    »Ja, klar, aber … aber wozu? Was steht auf dem Zettel?«
    »Das geht dich nichts an. Tu einfach, was ich dir sage, und du wirst die wahren Kräfte des Buches kennenlernen.«
    Obwohl die Windfurie ihre Hand losgelassen hatte, stand Cordelia weiterhin unter ihrem Bann. Es war, als würde ein kleines Teilchen der Windfurie in ihr stecken, das ihren Willen steuerte. Während Eleanor hinter ihr immer noch schluchzend am Boden lag, betrat Cordelia die Kapitänskajüte. Mit ausdruckslosem Gesicht ging sie auf das Buch zu …
    Plötzlich hörte sie einen dumpfen Aufschlag in ihrem Rücken, und als sie sich umdrehte, war die Windfurie draußen auf dem Gang benommen in sich zusammengesunken.
    An ihrem Platz lauerte jetzt Will, als habe er gerade mit einem Schulterstoß einen gegnerischen Rugbyspieler aus dem Weg geräumt. Hinter ihm stand Brendan.
    »Was ist denn los?«, fragte Cordelia, plötzlich wieder ganz sie selbst.
    »Wir hörten Eleanors Rufe«, erklärte Will, »und da bin ich sofort …«
    »Ihr elenden Würmer!«, kreischte die Windfurie.
    Sie sprang auf die Füße und schwang ihren verstümmelten Arm. Zischend schoss ein kräftiger Luftstrahl aus dem Stumpf und kreiste wie eine wütende Schlange durch den Raum. Will konnte sich gerade noch rechtzeitig zu Boden werfen, aber Brendan war genau in der Schusslinie. Als der Strahl ihn erfasste, flog er wie eine Puppe quer durch den Raum gegen die nächste Wand.
    Mit einem furchtbaren Geräusch krachte sein Kopf oben gegen die Decke und sackte in einem unnatürlichen Winkel auf die Brust, dann ging Brendan bewusstlos zu Boden.
    »Nein!«, schrie Cordelia und wollte zu ihm hinstürzen, Will erwischte sie gerade noch am Fuß und hielt sie fest. »Rühr dich nicht vom Fleck!«
    Eleanor kniete bereits vor dem reglosen Brendan.
    »Was für ein kurzes Gedächtnis Kinder doch haben!«, keuchte die Windfurie, die Adern pulsierten an ihrem Schädel.
    »Rede mit ihr«, flüsterte Will Cordelia zu, während er langsam über den Boden an ihr vorbei zur Kajüte robbte.
    »Gerade eben hast du noch zugegeben, dass deine Familie ein total nutzloser Haufen von Versagern ist. Und jetzt verteidigst du sie?«, fuhr die Windfurie sie an.
    »Na und ob!«
    »Willst du das Buch auf einmal nicht mehr haben?«
    »Nie im Leben! Das war nicht ich, sondern Sie! Mit Ihren faulen Tricks haben Sie meine Erinnerungen manipuliert, sie haben aus schönen Erinnerungen schlechte

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