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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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gemacht.«
    »Das Böse ist in dir«, widersprach die Windfurie. »Niemand kann dazu gezwungen werden zu hassen. Möglicherweise freut sich ein Teil von dir darüber, deinen Bruder dort liegen zu sehen. Vielleicht hat er sich sogar das Genick gebrochen … und wird nie wieder laufen können.«
    Die Windfurie glühte vor Stolz über ihre Gräueltat. Doch wie die meisten stolzen, selbstverliebten Menschen neigte sie dazu, anderes zu übersehen. Und so entging ihr, dass Will Sangrays Truhe öffnete und die Zauberspruchrollen herausnahm. Sie merkte es erst, als er bereits seine Lieblingsformel gefunden hatte …
    » Inter cinis crescere fortissimi flammis! «
    Der Feuerball zischte auf die Windfurie zu wie ein flammender Komet; Cordelia konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken. Mit einem spitzen Schrei streckte die Windfurie der brennenden Kugel ihren verstümmelten Arm entgegen …
    Ein plötzlicher Regenschauer gepaart mit einer kräftigen Windböe ergoss sich über den Raum, löschte den Feuerball und trieb die Kinder und Will vor sich her und auf das zerbrochene Fenster zu.
    »Was glaubst du, wer du bist? Ein Hexenmeister?«, kreischte die Windfurie.
    »Er ist ein besserer Hexenmeister als Ihr Vater! Wenigstens ist er nicht vollkommen durchgeknallt!«, schrie Cordelia zurück.
    »Lass meinen Vater aus dem Spiel!« Die Windfurie schlug mit den Armen um sich, als wolle sie die Luft durchschneiden. Es goss nun wie aus Eimern, Windböen wie Peitschenhiebe fegten durch den Raum. Eleanor umklammerte schützend Brendans schlaffen Körper, während sie und Cordelia sich gegen den Sturm in der Kajüte stemmten, als müssten sie gegen einen Hurrikan ankämpfen. Mit dem Zorn der Windfurie wuchs die zerstörerische Gewalt des Unwetters. Wie Konfetti wurden Will und die Geschwister hoch in die Luft gewirbelt und drohten, direkt durch das Fenster ins Meer geblasen zu werden …
    »Terra ipsa fenerat viribus!«, rief Will und gerade noch rechtzeitig schoss in ihrem Rücken eine Steinmauer aus dem Boden.
    Statt durchs Fenster flogen Will und die Geschwister gegen die Wand.
    Das gefiel der Windfurie ganz und gar nicht. Für so viel Frechheit fehlten ihr die Worte. Sie stieß ein markerschütterndes Geheul aus, das schmerzhaft in den Ohren widerhallte. Drohend kam sie auf den Tisch zu und stützte ihre gesunde Hand auf die steinerne Platte auf. Den anderen Arm riss sie hoch und ließ aus dem vernarbten Stumpf knisternde Funken sprühen. Cordelia wusste, was die Windfurie vorhatte: Gleich würde sie sie mit einem tödlichen Blitz vernichten.
    Neben dem Tisch lagen noch immer Sangrays Eisenketten auf dem Fußboden. Cordelia schnappte sich das eine Ende und warf es in die Luft, als auch schon ein greller Blitz auf sie zuschoss. Krachend schlug er in die Kette ein und wurde durch ihre gesamte Länge hindurch zu dem eisernen Ring in der Tischplatte geleitet … direkt neben der Hand der Windfurie.
    Dahlia Kristoff blieb nicht einmal Zeit aufzuschreien – ein grellweißer Strahl zuckte durch ihren Körper, sodass die anderen schützend die Hände vor die Augen rissen …
    Dann war alles still. Nach einer Weile nahmen Cordelia, Eleanor und Will ihren Mut zusammen und linsten durch die Finger – die Stelle, wo die Windfurie eben noch gestanden hatte, war leer .
    Nur eine feine Rauchwolke hing noch in der Luft.
    Im ersten Moment brachte niemand ein Wort heraus.
    »Haben wir sie … umgebracht?«, fragte Eleanor schließlich.
    »Das bezweifle ich«, sagte Will, stand auf und tätschelte die rettende Mauer hinter ihm. »Dafür ist sie zu gerissen. Ich glaube eher, sie hat ein Ausweichmanöver eingeleitet, als sie merkte, dass Cordelia sie ausgetrickst hat.«
    »Ist doch jetzt auch egal«, sagte Cordelia und drehte sich zu ihrem Bruder. »Wir müssen uns um Brendan kümmern!« Sie kniete sich neben ihn und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Sein Pulsschlag ging regelmäßig und er atmete. Aber er war immer noch bewusstlos.
    Niedergeschlagen ließ Cordelia den Kopf sinken. Diese Begegnung war schlimmer gewesen als jemals zuvor. Obwohl sie im Kampf gegen die Windfurie erneut gesiegt hatten, verspürte sie weder Freude noch Erleichterung darüber, wieder einmal mit dem Leben davongekommen zu sein. Sie fühlte sich einfach nur leer. Hinter sich hörte sie lautes Schniefen, Eleanor konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen.
    Will legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.
    »Kümmre du dich um Bren«, sagte Cordelia und setzte sich neben

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