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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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und Dad angetan haben, werden Sie bezahlen!«, sagte Brendan.
    »Ach, das sind doch nur unbedeutende Begleitschäden«, winkte Dahlia Kristoff ab. »Was kann ich dafür, dass Erwachsene schwerer zu manipulieren sind als Kinder. Ihr habt mich zwar ein paar seltsame Umwege gekostet, Walkers, aber am Ende habt ihr mir gebracht, worum ich euch gebeten hatte. Ich weiß nicht, ob eure Eltern dazu bereit gewesen wären. Es tut mir ehrlich leid, dass ich sie – und euer Zuhause – zerstören musste …«
    »Und Will!«, unterbrach Cordelia sie.
    »Damit habe ich nichts zu tun«, sagte die Windfurie. »Das war euer Freund Slayne.«
    Sie schnalzte laut mit der Zunge (mit den Fingern konnte sie ja nicht mehr schnippen), woraufhin Slayne auf einem hölzernen Rollwagen eine rechteckige Stein-Schatulle hereinschob.
    »Stopp!«, kommandierte die Windfurie. »Komm mir bloß nicht zu nahe, sonst wird der Fluch meines Vaters alles verschwinden lassen.«
    Ängstlich beobachteten die Wachen im Thronsaal, wie Slayne den Deckel von der Schatulle hob.
    Darin lag das Buch des Verderbens und Verlangens .
    »Slayne und Tranquebar haben es über den Fluss zu mir gebracht«, erklärte die Windfurie. Ihre Stimme zitterte, sie schien es kaum erwarten zu können. »Jetzt ist es an der Zeit, dass einer von euch das Buch aufschlägt … und das hier hineinlegt.«
    Sie wedelte mit einem kleinen Zettel, der in einer ihrer diamantbesetzten Handprothesen klemmte. Die Geschwister reagierten nicht.
    »Ich brauche einen Freiwilligen. Wer von euch will diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen?«
    Keine Antwort.
    »Cordelia? Weil du dich mit dem Buch am besten auskennst? Brendan? Weil du Bücher nicht magst? Eleanor? Weil du kaum lesen kannst?«
    »Keiner von uns!«, fauchte Eleanor.
    »Das hätten Sie wohl gern, Sie glatzköpfige Fledermaus!«, knurrte Brendan.
    »Na schön, dann muss ich mir eben jemand anderen aussuchen«, sagte die Windfurie und zeigte mit ihrer Diamantprothese auf den größten der Wachposten. »Du da! Öffne das Buch!«
    Der Mann wurde blass, er schlotterte vor Angst.
    »Du wirst jetzt dieses Buch aufschlagen!«, kreischte die Windfurie. »Ich dulde keine Widerrede!«
    Der Wachposten nickte ergeben und trat einen Schritt vor. Er griff nach dem Buch. Seine Hände zitterten. Mit spitzen Fingern fasste er vorsichtig den Buchdeckel an und klappte ihn hastig auf … im selben Moment fing seine Hand Feuer. Der Mann schrie auf und rannte in die hinterste Ecke des Saals, wo er seine brennende Hand in einen Springbrunnen tauchte. Es zischte und dampfte.
    Entsetzt starrten die Walkers auf seine verkohlte Hand. »Stell dich nicht so an, gleich geht’s dir schon viel besser!«, beruhigte die Windfurie den Wachmann, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Kindern zu. »Jetzt bist du dran, Dahlia – ich meine, Cordelia!«
    »Wie können Sie mich mit Ihrem scheußlichen Namen anreden!«, protestierte Cordelia.
    »Aber du hast sehr viel Ähnlichkeit mit mir. So intelligent, so ehrgeizig, so scharfsinnig. Eine richtige kleine – wie sagt ihr heute? – Streberin! Komm schon. Wie viele unschuldige Wachen sollen sich noch die Hände verbrennen, bis du mir gibst, was ich will?«
    Cordelia schwieg.
    »Denk daran, wenn du das Buch öffnest, bin ich dir etwas schuldig«, lockte die Windfurie. »Ich habe zwar selbst noch unzählige Wünsche, die ich zwischen die Seiten dieses Buches legen will, aber ich könnte für deine etwas Platz lassen. Ich kann dir alles geben, was du willst. Ich kann selbst das Unmögliche möglich machen. Alles, was du tun musst, ist …«
    »Nein«, sagte Cordelia und fügte leise hinzu: »Lieber sterbe ich.«
    »Ach wirklich?«, sagte Windfurie. »Slayne!«
    Slayne machte einen Schritt auf die Geschwister zu.
    »Fang mit der Jüngsten an!«
    Slayne packte Eleanors kleinen Finger und drückte ihn auf den Boden.
    »Nein!« Eleanors Schrei hallte gespenstisch durch den Thronsaal. Sie hatte gehofft, dass die Kerle auf dem Weg hierher vergessen hatten, dass sie ihr die Finger abschneiden und sie in Wildschweinteig frittieren wollten. Sie fing an zu hyperventilieren, zitterte am ganzen Körper … und dann schien sie auf einmal über allem zu schweben. Da unten vor dem Thron stand die kleine Eleanor Walker, gleich würde man sie foltern, wie es eigentlich nur in grausamen Märchen passierte.
    »Aufhören!«, schrie Cordelia.
    »Lass sie los!«, brüllte Brendan.
    Doch die Windfurie schüttelte nur den Kopf. »Du hast deine

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