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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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ihn gehen!«, flehte Cordelia.
    Slayne nickte Krom kurz zu. Der versetzte Cordelia einen gezielten Tritt gegen den Brustkorb. Sie brach unter dem Netz zusammen und rang nach Luft.
    »Meine Königin wünscht, dass ich deine Freunde lebend überbringe«, sagte Slayne. »Was dich betrifft, Draper, habe ich allerdings keine Anweisungen erhalten. Und du hast einen meiner Blutsverwandten auf dem Gewissen.«
    Wills Gedanken rasten, sprangen zurück in die Vergangenheit. Er sah Penelope Hope vor sich – Cordelia – den Krieg – seine Kameraden – das Ausbildungslager – danach verschwamm alles. Zähle ich überhaupt?, dachte er. Ich habe keine Mum, keinen Dad … wen kümmert es, wenn ich hier im Sand verblute?
    Doch dann wurde ihm klar, dass es mindestens drei Menschen gab, die sich um ihn sorgten. Und eine davon vielleicht sogar mehr als die anderen. Er drehte den Kopf leicht zur Seite und hielt Cordelias Blick fest.
    »Befriedige nur deine Mordlust, du Monster!«, sagte Will. »Solange du meine Freunde diesen Tag überleben lässt. Ich habe versprochen, sie zu beschützen.«
    Mit einem Lächeln zog Slayne sein Schwert zurück. Es sah aus, als wolle er es zurück in seine Scheide stecken …
    Doch dann rammte er es Will mit einer schnellen Bewegung in die Brust.
    Will strauchelte und fiel zu Boden.
    »Will!«, ertönte Cordelias Schrei unter dem Netz.
    Slayne wischte seine blutige Klinge an der Hose des Piloten ab. Dann drehte er sich um und ließ den blutenden Will im Sand liegen.

68
    D ie gellenden Schreie der Geschwister hallten noch über den Strand, als Slayne Wills Körper ins Meer warf und Tranquebar seinen Lohn übergab: einen ganzen Karren voller Goldbarren.
    Der Erste Maat ließ den Piraten die Botschaft zukommen, dass sie wieder in See stechen würden; bis Anbruch der Dunkelheit sollten sie die Muräne klarmachen zum Auslaufen.
    In der Zwischenzeit rollten Krom und ein paar andere Krieger einen Wagen heran.
    »Was haben die vor?«, fragte Eleanor. »Ist der für uns?«
    Auf dem klapprigen Gefährt lag ein Haufen dreckiges Stroh, über dem ein Schwarm Fliegen kreiste. Die Krieger stellten den Karren auf dem Pier ab, befreiten die Kinder vom Netz und warfen sie nacheinander auf die stinkende Ladefläche.
    »Hilfe!«, schrie Brendan.
    »Lasst uns los!«, rief Eleanor.
    Cordelia blieb stumm. Sie sah immer noch, wie Will vor ihren Augen gestorben war. Hörte wieder die Totenstille, die plötzlich eingetreten war. Da war noch ein anderes Geräusch gewesen, doch an den Klang konnte sie sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, sie brachte keinen Ton mehr heraus.
    »Fesselt sie ordentlich, es darf ruhig ein bisschen wehtun!«, befahl Krom den Männern.
    Die Krieger leisteten ganze Arbeit, schnürten die drei zu einem festen Paket zusammen, sodass sie kaum noch den kleinen Finger bewegen konnten.
    Krom stülpte zum Schluss noch einen Eisenkäfig über die Gefangenen, bevor seine Männer sich mit dem Karren in Bewegung setzten. Slayne und Tranquebar trennten sich von der Gruppe und machten sich auf den Weg zur Muräne . Brendan rief Krom aus dem Käfig zu: »He, wie lange wollt ihr uns in diesem Misthaufen einsperren?«
    »Bis wir in Schloss Corroway sind, wo ihr Königin Daphne trefft. Zwei Tage.«
    »Zwei Tage?«, fragte Eleanor entsetzt. »Aber wie sollen wir hier drin aufs Klo gehen?«
    »Dafür habt ihr doch das Stroh!« Krom lachte meckernd. Seine Kumpane grölten vor Lachen.
    »Niemals! Ich werde nicht vor meinem Bruder Pipi machen«, sagte Eleanor. »Dann verkneif ich mir’s lieber.«
    »Wie du willst«, sagte Krom. »Ist aber nicht gut für die Nieren.«
    »Was ist mit Essen?«, erkundigte sich Brendan.
    »Wir werden unterwegs ein paar Ziegen schlachten«, sagte Krom. »Die besten Stücke braten wir für uns, ihr könnt euch an den Nieren, Eingeweiden und allem, was da sonst noch dranhängt, satt essen.«
    Am Ende des Piers spannten die Krieger ein Pferd vor den Karren mit ihren Gefangenen, dann brach der ganze Tross auf nach Schloss Corroway.
    Eine angstvolle Stille legte sich über die Straßen der kleinen Hafenstadt. Der Anblick der bis an die Zähne bewaffneten wilden Krieger ließ selbst den mutigsten unter den Bewohnern das Blut in den Adern gefrieren. Niemand wagte es, den laut um Hilfe rufenden Kindern zu Hilfe zu kommen. Nachdem Krom Brendan und Eleanor mit dem Schaft seiner Streitaxt ein paar schmerzhafte Hiebe verpasst hatte, verstummten auch sie. Cordelia brachte ohnehin immer noch keinen

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