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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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passierte, könnte unter Umständen lebenswichtig sein. »Das hier klingt auch ziemlich interessant.« Eleanor ging auf den Tausch ein und Brendan begann eifrig, die Seiten von Die wilden Horden zu überfliegen.
    In der Geschichte kamen nicht nur Slayne und seine Krieger vor, sondern auch ihre Anführerin, eine böse Königin namens Daphne, die in Corroway lebte, der Burg, von der Slayne gesprochen hatte. Doch es gab auch eine andere Seite: den Widerstand, eine Gruppe von Freiheitskämpfern, die plante, Königin Daphne zu stürzen. Nach außen hin waren es normale Leute aus der Bevölkerung, die heimlich als Spione, Bogenschützen oder Waffenschmiede für den Untergrund arbeiteten. Ihr Anführer war ein General. Brendan fand allerdings die Tochter des Generals interessanter, eine mutiges Mädchen namens Célina.
    Der Beschreibung nach hatte Célina auffallend violette Augen, sie war klug und hübsch, ließ sich von niemandem einschüchtern und glaubte fest an ihre Mission. Solche Mädchen würden Brendan in der Schule nie über den Weg laufen. Dort waren die Mädchen immer nur mit ihren albernen Zickenkriegen beschäftigt. Diese Célina aber faszinierte ihn.
    Gespannt las er weiter, doch gerade als in der Geschichte ein Wesen auftauchte, das noch tausend Mal mächtiger und furchterregender war als Slayne, rief Eleanor plötzlich: »Bren! Das Buch, das du mir gegeben hast, ist total nutzlos, es geht nur um irgendwelche alten Römer.«
    »Ach, ja?«
    »Glaubst du, ich bin blöd? Du wusstest, dass dieses Buch total unwichtig ist, und wolltest mich nur beschäftigen, weil ich nicht schnell genug lese!«
    »Nein, das stimmt nicht, Nell, ich …«
    »Jetzt lügst du auch noch! Ich bin euch eine Hilfe, ob du es glaubst oder nicht.« Eleanor legte Gladius Rex beiseite und griff stattdessen nach Die schwarze Muräne, offensichtlich eine Piratengeschichte. »Vielleicht sind wir in dem hier gefangen.«
    Brendan nahm sie in den Arm. »Du hilfst uns, Nell. Wirklich.«
    Cordelia hatte unterdessen heimlich in Der Teufelsflieger weitergelesen, in dem leider alles auf ein tragisches Ende hindeutete. Sie konnte die letzten Seiten einfach nicht ertragen. Du machst dich lächerlich, dachte sie. Er ist doch nur irgendein dummer Junge, der noch nicht mal mit der Schule fertig ist . (Der Roman hatte nämlich enthüllt, dass Will sich älter gemacht hatte, um in die britische Luftwaffe aufgenommen zu werden. In Wirklichkeit war er erst siebzehn.) Wie sehr auch immer Cordelia sich das Gegenteil einredete, aber sein Schicksal war ihr alles andere als egal.
    Mit schwerem Herzen legte sie das Buch beiseite und beschloss, sich zuerst um die Truhe zu kümmern. Blöderweise wollte sich das schwere Vorhängeschloss einfach nicht öffnen lassen. Sie versuchte, den Riegel mit einem Hammer zu zertrümmern. Den einzigen, den sie in der Küche unter dem Spülbecken gefunden hatte, war ein kleiner Kugelhammer, der sich als völlig unbrauchbar erwies. Als Nächstes probierte sie, das Schloss mit diversen spitzen Gegenständen zu knacken: einem Drahtkleiderbügel, einer Haarnadel, dem verrosteten Schwert von Brendans altem Spielzeugsoldaten, der beim Angriff der Windfurie ins Schlafzimmer gewirbelt worden war … nichts war erfolgreich.
    »Will!«, rief Cordelia nach unten. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Im nächsten Augenblick stand Will in der Tür.
    »Ich kriege diese Truhe nicht auf«, jammerte Cordelia. »Hast du eine Idee, wie …«
    BANG!
    Grinsend hielt Will seinen Revolver hoch, ein feiner Rauchfaden kräuselte sich aus der Mündung. Das Schloss lag kaputt auf dem Boden.
    »Was für ein Machogehabe«, kommentierte Cordelia.
    Will zuckte die Achseln. Brendan und Eleanor stürmten ins Zimmer.
    »Cool«, sagte Brendan ein bisschen neidisch, als er das zerschossene Schloss sah. »Kannst du mir beibringen, wie man mit der Kanone umgeht?«
    Will steckte die Waffe ein. »Das ist keine Kanone, sondern ein Webley-Mark-VI-Revolver. Und es ist kein Spielzeug. Ich möchte nicht, dass du auch nur in seine Nähe kommst, Brendan.«
    »Schon gut«, murmelte Brendan, während Cordelia den Deckel der Truhe aufklappte. Die Truhe war ein aufwendig gearbeitetes Meisterstück, ein angenehmer Geruch nach Eichenholz und Messing schlug ihnen entgegen. Doch Cordelia hatte nur Augen für den Inhalt.
    »Endlich mal etwas Brauchbares!«, rief sie.

29
    B rendan konnte überhaupt nicht verstehen, was an dem Zeug brauchbar sein sollte. In der Truhe lagerten stapelweise braune

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