Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
Vom Netzwerk:
sagte Eleanor. »Alles okay, Bren?«
    »Ja, schon okay … Tut mir leid, dass ich euch geweckt habe, Leute …«
    »Du hast sogar die Fische geweckt«, knurrte Will.
    »Was hast du geträumt? Dass du ertrinkst?«, fragte Eleanor.
    »Aber ich habe nicht …« Brendan schüttelte den Kopf. »Ich war wach. Das Skelett unten aus dem Wandschrank … ich habe es genau gesehen. Es hatte eine Zahnlücke, es hatte denselben Splitter über dem Auge … und es war hier . «
    »Ich hab’s euch gesagt, das Ding ist wirklich böse«, sagte Eleanor.
    »Hör auf damit, Bren!«, sagte Cordelia. »Du machst deiner kleinen Schwester Angst. Außerdem brauchen wir unseren Schlaf! Behalt deine Träume für dich.«
    »Ich schwöre es, ich habe nicht geträumt! Und ich wette, das Skelett ist immer noch hier irgendwo.«
    »Wo?«
    Mit müden Augen sahen sie sich in dem Zimmer um. Es war nichts zu sehen.
    »Weißt du noch, wie du letzten Monat von diesem alten Micky-Maus-Film, Der Zauberlehrling, geträumt und ganz laut Mommy! Mommy! gerufen hast?«, fragte Cordelia ihren Bruder.
    »Jaja, ist ja schon gut.« Brendan warf einen verlegenen Blick zu Will. »Legt euch ruhig wieder hin, ist mir doch egal!«
    Cordelia und Will brummten nur und waren sofort wieder eingeschlafen. Eleanor nahm Brendans Hand. »Ich glaube dir.«
    Brendan drückte sanft ihre Hand und bald hörte er sie ruhig und gleichmäßig atmen. Als er sicher war, dass sie tief und fest schlief, ließ er vorsichtig ihre Hand los und schlüpfte aus dem Bett.
    Er nahm die Taschenlampe, schlich auf Zehenspitzen auf die andere Seite der Matratze und streckte vorsichtig die Hand nach Wills Pistolenhalfter aus. Auf keinen Fall würde er unbewaffnet auf eine heimliche Entdeckungstour gehen. Will hatte ihn zwar eindringlich gewarnt, wie gefährlich so eine Waffe sein konnte. Brendan hatte auch nicht vergessen, dass sein Experiment mit der Granate gründlich schiefgegangen war, aber dieses Mal würde er besser aufpassen. Manchmal musste man sich eben über Vorschriften hinwegsetzen. Vor allem, wenn es ums Überleben ging.
    Äußerst vorsichtig zog Brendan den Webley-Revolver aus dem Holster; der Pilot durfte auf keinen Fall wach werden. Dann schlich er langsam aus dem Schlafzimmer und hinunter ins Erdgeschoss. In der einen Hand hielt er zitternd den Revolver, in der anderen die Taschenlampe und fragte sich, warum er die ganze Zeit ausgerechnet an den Astronomen Galileo denken musste.
    Galileo Galilei war für Brendan einer der großen Helden der Geschichte. Als er von der Inquisition verfolgt wurde, weil er mit seiner Erkenntnis, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, für zu viel Unruhe gesorgt hatte, sollte er angeblich klein beigegeben und widerrufen haben, nur um dann halblaut vor sich hin zu murmeln: »Und sie bewegt sich doch!«
    Später waren die Historiker zu dem Schluss gekommen, das Ganze sei eine moderne Legende, aber das kaufte Brendan ihnen nicht ab. Galileo war ein viel zu cleverer und mutiger Mann gewesen, er hätte sich von anderen bestimmt nicht vorschreiben lassen, wie etwas zu sein hatte, solange seine Berechnungen das Gegenteil bewiesen. Brendan hatte oft versucht, sich die Szene vorzustellen: In einem Raum voller Menschen zu sitzen, die alle das Falsche glaubten, und zu wissen, dass man selbst recht hatte. Als er jetzt allein durch die Villa Kristoff zu dem Geheimgang schlich, wusste er, wie Galileo sich gefühlt haben musste. Meinetwegen können die anderen über das Skelett sagen, was sie wollen – aber es hat sich bewegt! Und es hat mir etwas Wichtiges gesagt …
    Es gehört auf den Dachboden.
    Jetzt, da er den Weg kannte, kam ihm der Geheimgang wesentlich kürzer vor. Zielstrebig ging er bis zu dem Wandschrank, in dem sie das Skelett entdeckt hatten. Mit gezücktem Revolver, den Finger schon am Abzug, öffnete er vorsichtig die Tür. Wie schwer sich die Waffe auf einmal anfühlte …
    »Komm raus! Hände über den Kopf!«
    Unter lautem Geklapper fiel ihm das Skelett direkt vor die Füße.
    »Los, raus mit der Sprache: Was sollte das Theater?« Er richtete den Revolver auf den Knochenhaufen. »Warum willst du auf den Dachboden?«
    Das Skelett rührte sich nicht und es gab keinen Laut von sich.
    »Wolltest du mir irgendein Zeichen geben? Einen Hinweis?«
    Keine Antwort von den Knochen.
    »Wie du willst, dann machen wir es eben auf die harte Tour.«
    Brendan hievte das Skelett über seine Schulter und schleppte es durch den Gang. Jedes Mal, wenn ihm

Weitere Kostenlose Bücher