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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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Penelope Hope.«

42
    D ie junge Frau sah Cordelia erstaunt an: »Sie kennen meinen Namen?«
    »Ich habe in einem Buch von Denver Kristoff von Ihnen gelesen. Sie sind Penelope Hope, eine Krankenschwester, die während des Ersten Weltkriegs in Frimley gelebt hat.«
    »Nein …«, sagte Penelope Hope und schüttelte verwirrt den Kopf, »ich weiß nicht einmal, was Frimley ist. Ich heiße Penelope Hope, das stimmt, aber ich bin ein Hausmädchen. Hier, in der Villa Kristoff. Und jetzt würde ich mir wirklich gern etwas anziehen.«
    »Wir werden Ihnen ein paar Sachen besorgen«, sagte Cordelia und kletterte mit Eleanor vom Dachboden herunter. Das wurde ja immer komplizierter. In dem Roman Der Teufelsflieger war Penelope Hope die Frau, in die Will Draper sich verliebte.
    Oben in der Dachkammer hielten Brendan und Will höflich Abstand von Penelope, die in Wills Fliegerjacke gehüllt am Fenster stand und entgeistert auf die tanzenden Wellen blickte.
    »Wir schwimmen auf dem Meer? Wie ist das möglich?«
    »Bitte, sagen Sie uns erst, woher Sie kommen«, bat Will.
    »Aus dem Wandschrank«, sagte Brendan.
    »Wie bitte?«, fragte Will.
    »Letzte Nacht war sie noch das Skelett aus dem Wandschrank. Heute morgen war sie … sie.«
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sagte Penelope. »Ich soll ein Skelett gewesen sein?«
    »Entschuldige bitte.« Will schob Brendan sanft beiseite. »Penelope, wissen Sie, welches Jahr wir haben?«
    »1913.«
    »Ich fürchte, das stimmt nicht ganz. Laut meiner Gefährten hier befinden wir uns im Jahre 2013.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?« Er griff in seine Hosentasche und reichte Penelope etwas. Brendan war sprachlos.
    »Meine PSP! Wo hast du die her?«
    »Du hast meine Waffe gestohlen, ich stehle deine Spiele. Miss Hope? Wissen Sie, was das ist?«
    »Ich habe nicht die blasseste Ahnung.« Sie untersuchte die Spielekonsole von allen Seiten.
    »Erlauben Sie, dass ich es Ihnen demonstriere.«
    Will schaltete das Gerät ein. Penelope staunte mit offenem Mund. »Eine Fotografie … in Farbe?! Und sie bewegt sich?! Wie geht das?«
    In der nächsten Viertelstunde erzählten Will und Brendan Penelope, in was für einem Abenteuer sie gerade steckten. Brendan fasste für sie außerdem kurz die geschichtlichen Ereignisse der letzten hundert Jahre zusammen. Es wurde ein langes, reichlich verwirrendes Gespräch mit viel Staunen, Gekicher und Gelächter. Am Ende hatte Brendan Penelope sogar ihre üblen Tritte verziehen, die sie ihm vor Schreck verpasst hatte, als sie so plötzlich aufgewacht war. Brendans Schwestern brachten ihr eines von Cordelias Kleidern: violett und grün gemustert, mit einem gehäkelten Kragen und unförmigen Schulterpolstern. Dann verließen sie die Dachkammer, damit die junge Frau sich in Ruhe anziehen konnte.
    »Ist das nicht das hässliche Kleid, das Großmutter dir zu Weihnachten geschenkt hat?«, fragte Brendan. »Hättest du ihr nicht etwas Netteres aussuchen können?«
    »Brendan ist in das neue Mädchen verknallt!«, stichelte Eleanor.
    Bevor Brendan sich verteidigen konnte, kam Will ihm zu Hilfe. »Na und? Penelope ist eine intelligente junge Dame, weiß sich gewählt auszudrücken – besonders für ein Hausmädchen – und ist außerdem recht hübsch. Dein Bruder hätte eine schlechtere Wahl treffen können.«
    Brendan sah Will entgeistert an.
    »Ihr beide solltet euch von dieser Frau lieber nicht den Kopf verdrehen lassen«, warnte Cordelia. »Eine der Figuren in Der Teufelsflieger heißt auch Penelope Hope und ich wette, sein Hausmädchen hat ihn dazu inspiriert. Es sei denn, ihr wollt euch in dasselbe Mädchen verlieben wie Denver Kristoff …«
    »Ich bin in niemanden verknallt!«, empörte sich Brendan.
    »Und ich bin ein freier Mann und kann tun und lassen, was mir gefällt«, sagte Will.
    Cordelia stand da wie ein begossener Pudel. Seufzend legte Will ihr eine Hand auf die Schulter und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um sie nicht zu verletzen. »Ich bin viel zu alt für dich, Cordelia.«
    Doch leider erreichte er damit nur das Gegenteil. »Zu alt?«, schäumte Cordelia. »Du bist gerade mal siebzehn! Zwei Jahre älter als ich!«
    »Was? Aber woher weißt du …«
    »Du hast dich doch nur älter gemacht, weil du unbedingt zur Armee wolltest, schon vergessen?«
    »Das wusstest du?«
    »Ich weiß alles über dich, seit ich Der Teufelsflieger gelesen habe …«
    »Also doch! Wie nett, dass du es endlich

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