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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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Brendan.
    »Ja!« Sie hatte an den Beinen kleine rote Flecke auf der Haut und es fühlte sich an, als hätte sie etwas zu nah an einem Lagerfeuer gesessen, aber einen Rollstuhl würde sie nicht brauchen.
    »Also dann, hoch mit dir!«, befahl Brendan. »Will und Penelope, wir sind schon unterwegs!«
    Eleanor biss die Zähne zusammen und kletterte über Brendans Schultern. Während sie sich durch den engen Schacht nach oben zwängte, stürmten die Piraten den Weinkeller.
    »He, ich glaub’s nich’? Ein ganzer Raum voller Wein!«
    »Wir sind im Himmel, Mann!«
    »Hat jemand einen Korkenzieher?«
    »Korkenzieher? Wer braucht denn so was? Beiß einfach ab!«
    »Mann, bei ’nem Spätburgunder! Einen so edlen Tropfen werd ich mir doch nicht mit Glassplittern versauen! Nein, wir brauchen ’nen ordentlichen Korkenzieher!«
    »So ein Quatsch, dafür hat man doch Zähne! Auf eins – au, verdammt!«
    Brendan legte bei seinem Aufstieg eine kurze Pause ein und lauschte grinsend den fluchenden Piraten, die schon im Vollrausch waren, bevor sie den Wein überhaupt probiert hatten.
    »Guck mal, was da draufsteht! 1899?« Der Stimme nach musste es Scurve sein. »Der Fusel ist aus der Zukunft!«
    »Lügner!«, schimpfte Gilliam mit dem Delfin-Gesicht. »Davon steht da bestimmt nichts!«
    »Woher willst ausgerechnet du das wissen, Gilliam? Seit wann kannst du lesen?«
    »Ruhe jetzt!«, donnerte Captain Sangray. Im Weinkeller kehrte sofort Totenstille ein. Selbst Brendan, der immer noch in dem engen Schacht steckte, wagte nicht, sich zu rühren. »Scurve hat recht! Diese Weine tragen Etiketten mit Jahrgängen, die es noch gar nicht geben kann! Zauberei! Hab ich’s euch nicht gesagt? Auf diesem Haus liegt ein Fluch! Ihr werdet diese Flaschen nicht anrühren, verstanden? Nicht eine einzige!«
    Die Piraten wechselten skeptische Blicke, doch keiner wagte es, dem Kapitän offen zu widersprechen. Schließlich meldete Gilliam sich zu Wort.
    »Aber Captain Sangray, bitte um Verzeihung, Sir, aber Sie haben doch gesagt, alles, was wir auf diesem Schiff finden, dürfen wir uns nehmen!«
    »So, hab ich das? Wenn du so ein hervorragendes Gedächtnis hast, Gilliam, weißt du bestimmt noch, was ich dir heute sonst noch gesagt habe?«
    Brendan zog eine Grimasse, er konnte die unterschwellige Drohung in Captain Sangrays Worten hören, aber Gilliam ganz offensichtlich nicht.
    »Klar, die kleinen Knöchelbeißer lahm schießen, haben Sie gesagt, Käp’n …«
    »Richtig … und was noch? Klingelts bei dir, wenn ich ein gewisses Delfin-Tattoo erwähne?«
    »Oh! Ja, richtig! Ich sollte es wegmachen lassen … nein, halt, Sie wollten es mir … halt, Käp’n, warten Sie! Nein! Nicht jetzt! Oh nein … lassen Sie mich wenigstens meinen Weiiiiiin …«
    Brendan nutzte den Tumult, um umgehört weiter nach oben zu klettern, während Gilliam schrie wie ein aufgeregtes Ferkel. Nur das schrille, gespenstische Gelächter des Captains übertönte ihn.
    »Wir müssen abhauen!«, zischte Brendan, als er seine Schwestern eingeholt hatte. »Sangray macht da unten gerade eines seiner Folter-Experimente!«
    Eleanor und Cordelia kauerten direkt vor der Öffnung des Speisenaufzugs im oberen Stockwerk. »Wir können nicht weiter«, flüsterte Cordelia zurück. »Stumpf!«
    Vorsichtig spähte Brendan aus der Nische: Der kleine dicke Pirat hielt auf der Galerie im ersten Stock Wache. »Na und? Mit dem abgebrochenen Zwerg werden wir locker fertig!«
    »Keine Chance! Er hat eine Waffe. Da, er putzt sie gerade.«
    »Umso besser, worauf warten wir noch?«
    Da er gerade auf der entsprechenden Höhe war, gab Brendan Eleanors Hintern mit dem Kopf einen kräftigen Schubs. Dummerweise hatte er dabei nicht an sein verletztes Ohr gedacht, das sofort wieder wie verrückt wehtat! Eleanor unterdrückte einen Aufschrei und prallte gegen Cordelia, die prompt aus der Öffnung des Lastenaufzugs auf den Gang plumpste.
    »Knöchelbeißer!«, kreischte Stumpf und eröffnete sofort das Feuer.
    Cordelia konnte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite werfen. Die Kugel pfiff an ihr vorbei in den Speisenaufzug, wo sie sich knapp über Eleanors Kopf in die Backsteinwand bohrte. Roter Steinstaub rieselte herab. Brendan musste die Luft anhalten und sich gleichzeitig auf die Zunge beißen, um einen Niesanfall zu unterdrücken.
    »Käp’n! Ich hab hier einen von den kleinen Knöchelbeißern!«, schrie Stumpf und zielte mit einer zweiten Waffe auf Cordelias Kopf. Mit erhobenen Händen wich sie langsam

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