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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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sich leicht anheben ließen. Doch darunter war nichts zu finden.
    »Beeilt euch, Männer, bevor das Wasser noch höher steigt!«, hörten sie Captain Sangray von draußen. Die Piraten schoben etwas gegen die Tür. Dem Geräusch nach war es aus Holz und ziemlich groß.
    »Sie sprengen die Tür!«, schrie Cordelia. Im nächsten Augenblick hörten sie wildes Geplätscher, als die Piraten durch den Gang davonliefen, um sich in Sicherheit zu bringen. Dann war alles still, bis auf das zischende Geräusch einer brennenden Zündschnur.
    »Wir sind geliefert!«, rief Brendan. »Was machen wir jetzt?«
    Abwarten, dachte Eleanor. Mehr können wir nicht tun. Nur nicht die Nerven verlieren. Abwarten. Nachdenken .
    Irgendetwas sagte ihr, dass sie der Lösung schon ganz nah waren. Sie mussten sie nur noch finden. Während sie zum hundertsten Mal fieberhaft die Wände und die Decke absuchte, schien das Zischen der Lunte in ihrem Kopf immer lauter zu werden. Plötzlich sah sie oben an der Wand eine schmale, in die Backsteine eingelassene Metallschiene, wie die aus der Bibliothek, an denen man die Leitern verschieben konnte. Eleanor packte den Teppich und riss ihn mit einem Ruck von der Wand. Wieder nichts, nur Backsteine! Aber was war das, ungefähr einen Meter über ihr, wo sie die Schiene gesehen hatte?
    Eine kleine Metalltür.
    Der Speisenaufzug!
    »Seht mal, da oben! Ich wusste, dass der Aufzug hier irgendwo sein musste! Damit hat Kristoff bestimmt seine Weinflaschen nach oben in die Küche transportiert. Es gab auch mal eine Leiter, seht ihr? Die fehlt allerdings …«
    »Keine Zeit für Details, Nell! Gute Arbeit!« Brendan sprang hoch und schlug mit der Faust gegen die Tür des Speisenaufzugs. Sie schwang auf wie eine Katzenklappe, sprang aus der Halterung und klatschte ins Wasser. Wahrscheinlich war sie etwas altersschwach und hatte unter den zahlreichen Abenteuern der Villa Kristoff ziemlich gelitten. Brendan krallte seine Finger um den Backstein unter der Öffnung und zog sich hoch in den Schacht.
    Die eigentliche metallene kleine Aufzugskabine musste irgendwann abgestürzt sein und lag verbeult auf dem Boden des Schachts, der über Brendan wie ein Kamin senkrecht in die Höhe führte. Von oben schimmerte ihm ein schwacher Lichtschein entgegen. Ganz schön eng, aber es war zu schaffen. Als Nächstes zog er Cordelia hoch. In dem engen Schacht zu zweit nebeneinander war es kaum auszuhalten, zumal ihr Kopf gegen seine Wunde drückte. Schnell kletterte sie über ihn hinweg, ein Stück weiter nach oben. Dabei musste sie sich wie Spiderman mit den Händen und Füßen gegen die Wände stemmen. Brendan ging in die Hocke und streckte Nell seine Hand entgegen.
    Sie sprang aus dem Wasser, so hoch sie konnte – und verfehlte seine Hand um Haaresbreite.
    »Noch mal!«, schrie Brendan.
    Eleanors Atem ging stoßweise, ihr Herz raste, panische Angst erfasste sie – sie war allein in dem kalten Wasser, gleich würde die Tür auffliegen und Captain Sangray würde sie sich holen –, aber noch größer war ihre Angst, Bren und Deli zu verlieren. Ich kann nicht. Ich will nicht.
    Mit aller Kraft drückte Eleanor sich vom Boden ab und schnellte hoch, diesmal bekam sie Brendans Hand zu fassen – und rutschte wieder ab.
    »Komm schon, Nell, du schaffst es! Ich werde nicht zulassen, dass dieses Monster meine Schwester aufschneidet!«
    Eleanor pumpte ihre ganze Angst aus dem Bauch in ihre Beine und schoss wie ein Pfeil aus dem Wasser.
    Dieses Mal erwischte Brendan sie an den Handgelenken. Und hielt sie fest. Eleanor stieß einen triumphierenden Freudenschrei aus, während ihre Beine knapp über dem Wasser in der Luft baumelten – doch als ein ohrenbetäubender Knall den Weinkeller erschütterte und eine Wolke glühend heißer Funken ihre Beine traf, wurde aus der kurzen Freude pure Todesangst.

47
    E leanor war überzeugt, dass ihre Beine auf der Stelle zu grauer Asche verglüht waren, wie die Grillkohle in Dads Weber-Grill. Sie würde den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen. Doch dann fiel ihr ein: In der Villa Kristoff gibt es keine Rollstühle! Du landest direkt auf Captain Sangrays Seziertisch!
    Bevor Eleanor sich jedoch das Horrorszenario in allen Einzelheiten ausmalen konnte, wurde sie von einer durch die Explosion ausgelösten Wasserwelle in den Aufzugsschacht getragen und Brendan direkt in die Arme gespült. Prustend und Wasser spuckend tastete Eleanor nach ihren Waden … die Asche war verschwunden.
    »Alles okay?«, fragte

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