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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Jahrhundert hergestellt worden sind«, versetzte Pitt.
    Er sah, wie die beiden Insassen des Wagens unauffällig ausstiegen und inmitten der Sonnenkollektoren verschwanden, als der chinesische Minister vom Empfangskomitee begrüßt wurde.
    Sobald die Delegation beschäftigt war, gingen Pitt und Giordino unbemerkt zu dem Fahrzeug und nahmen auf den Vordersitzen Platz.
    »Hier hast du dein Navigationsgerät«, sagte Pitt, nahm eine Karte vom Armaturenbrett und warf sie Giordino auf den Schoß.
    Er lächelte, als er feststellte, dass der Wagen nicht einmal über ein Radio verfügte.
    Ein paar Meter weiter vorn brachte Handelsminister Shinzhe den offiziellen Teil des Empfangs rasch hinter sich. Er schüttelte den Firmenvertretern kurz die Hand und ging dann zu einer Reihe von Sonnenkollektoren, um die Besichtigung abzukürzen.
    Nach knapp zehn Minuten bedankte er sich bei den Gastgebern und stieg wieder in seinen Wagen.
    »Da hat aber jemand Hummeln im Hintern«, sagte Giordino, der sich über die Kürze des Besuchs wunderte.
    »Vermutlich will er schleunigst nach Xanadu. Die Besichtigung der Solarenergieanlage wird offenbar nicht als Höhepunkt des Besuchs bewertet.«
    Pitt und Giordino drückten sich tief in ihren Sitz, als der Konvoi in einer weiten Schleife über das Gelände fuhr und auf dem Weg zum Tor an ihnen vorbeizog. Dann ließ Pitt den Wagen an und schloss rasch zum dritten Toyota auf.
    Der Konvoi verließ die Hauptstadt in Richtung Osten und fuhr am Bajanzurk-Nuuru-Gebirge vorbei, deren höchster Gipfel, der Bajanzurk, einer der vier heiligen Berge ist, die Ulan-Bator in allen vier Himmelrichtungen umgeben. Dann wich die malerische Berglandschaft allmählich weitem, baumlosem Grasland, das sich bis zum Horizont erstreckte. Das war die berühmte, sagenumwobene asiatische Steppe, ein breiter Streifen fruchtbaren Weidelands, der sich wie ein grüner Gürtel mitten durch die Mongolei zog. Dichtes Sommergras wogte in der steifen Brise, die über die Ebene wehte, wie Wellen auf einem Ozean.
    Das Führungsfahrzeug folgte einer holprigen Asphaltstraße, die schließlich in eine unbefestigte, zusehends schmaler werdende Piste überging, bis sich nur noch zwei Fahrspuren durch das Grasland zogen. Pitt, der am Ende des Konvois fuhr, musste zusehen, wie er sich in den Staubwolken, die von den anderen Autos wie auch vom ständigen Wind aufgewirbelt wurden, halbwegs orientierte.
    Drei weitere Stunden lang rollte die Wagenkolonne zwischen grasbewachsenen Hügeln hindurch in Richtung Südosten, bis sie sich einer kleinen Bergkette näherte. An einem unscheinbaren Eisentor bog die Delegation auf eine andere Straße ab, die, wie Pitt feststellte, in ausgezeichnetem Zustand war. Sie schlängelte sich mehrere Meilen bergauf und zog sich dann an einer Felswand entlang zu einem schnell dahinströmenden Fluss.
    Über ein Aquädukt erreichten sie die andere Seite, wo ein zementierter Wasserlauf um eine enge Biegung zu einer hohen Mauer führte, und folgten ihm zu der von einem Bogen überspannten Zufahrt, neben der er unter der steinernen Umfriedung verschwand. Zwei Wachposten in leuchtenden Seidengewändern standen zu beiden Seiten des massiven Eisentors, das den Weg versperrte. Als die Fahrzeuge vor dem Tor anhielten, dachte Pitt über ihren nächsten Zug nach.
    »Weißt du, vielleicht sollten wir beim großen Auftritt gar nicht mit von der Partie sein«, sagte er.
    »Trubel ist dir doch schon seit jeher zuwider«, versetzte Giordino. »Meinst du, die anderen mongolischen Personenschützer wissen Bescheid, dass wir heute Nachmittag ihre Kollegen abgelöst haben?«
    »Keine Ahnung. Und vermutlich sollten wir sie auch lieber gar nicht danach fragen.«
    Giordino warf einen Blick zur Einfahrt, dann kniff er die Augen zusammen. »Autopanne?«, fragte er.
    »Ich dachte an einen Plattfuß.«
    »Ist schon erledigt.«
    Giordino duckte sich aus der Beifahrertür, kroch neben den Vorderreifen und zog die Ventilkappe ab. Dann stieß er ein Streichholz ins Ventil und wartete, während zischend die Luft entwich. Ein paar Sekunden später war der Reifen platt, worauf er die Kappe wieder aufschraubte. Er wollte gerade wieder in den Jeep steigen, als das Eisentor aufgestoßen wurde.
    Pitt folgte den anderen Autos, als sie auf das Anwesen stießen, hielt aber am Tor an, worauf ihm einer der Posten einen schiefen Blick zuwarf. Pitt deutete auf den platten Reifen, der Wachmann schaute nach vorn, dann nickte er. Er bellte irgendetwas auf Mongolisch

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