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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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dir an«, erwiderte er und rollte einen Computerausdruck aus. Auf dem Bogen, einer sogenannten seismischen Sektion, war eine per Computer angefertigte Darstellung mehrerer Sedimentschichten zur näheren Positionsbestimmung zu sehen. Die Graphik stammte von einem Explorationsteam, das künstlich seismische Wellen erzeugt hatte, die sich in den verschiedenen Gesteinen unterschiedlich schnell ausbreiteten, an den Schicht- oder Verwerfungsgrenzen gebrochen oder zurückgeworfen und mit Seismographen aufgezeichnet wurden.
    Theresa, die aufgestanden war, um sich die Sache genauer anzusehen, betrachtete den Bogen mit frisch erwachtem Interesse. Eine derartige Darstellung hatte sie noch nie gesehen. Die meisten Seismogramme waren undeutlich und verschwommen und ähnelten eher einem Rohrschach-Test, der im Regen liegen gelassen wurde. Die Darstellung vor ihr aber war gestochen scharf, mit klar umrissenen Schichtgrenzen.
    »Ein erstaunliches Bild«, stellte sie fest. »Muss mit hochmoderner Technologie angefertigt worden sein. Ich habe noch nie eine so genaue Darstellung gesehen.«
    »Das übertrifft eindeutig alles, was wir bislang benutzt haben.
    Aber das ist gar nicht das eigentlich Erstaunliche«, fügte er hinzu. Er deutete auf einen tropfenförmigen Umriss nahe der Unterkante des Bogens. Theresa beugte sich vor und betrachtete ihn eingehend.
    »Das sieht aus wie eine typische, außerdem ziemlich große antiklinale Erdölfalle«, sagte sie und wies auf die sich dachartig in entgegengesetzter Richtung neigenden Gesteinsschichten hin.
    Auf derartige Verwerfungsgrenzen achteten Geophysiker ganz genau, denn vor allem an diesen Stellen bildeten sich Erdöllagerstätten.
    »Ziemlich groß, in der Tat«, erwiderte Wofford. Er zog einen Stapel ähnlicher Seismogramme zu sich und breitete eins aus.
    »Diese Falle hier erstreckt sich über fast vierzig Kilometer. Und in der gleichen Region habe ich noch sechs andere gefunden.«
    »Das sind meiner Ansicht nach genau die richtigen Voraussetzungen für eine Lagerstätte.«
    »Das weiß man nicht, solange man keine Aufschlussbohrung gemacht hat. Aber den Darstellungen nach zu schließen, sieht es ziemlich vielversprechend aus.«
    »Und es gibt noch sechs weitere? Das könnte ja ein riesiges Vorkommen sein.«
    »Mindestens sechs weitere. Ich habe noch nicht alle Berichte durch, aber das ist ziemlich irre. Nach dieser Darstellung könnten unter Umständen allein in dieser einen Falle zwei Milliarden Barrel lagern. Wenn du die anderen dazuzählst, kommst du auf über zehn Milliarden Barrel Erdöl. Und das auf einem einzigen Feld. Und wir haben keine Ahnung, wie viel noch in der ganzen Region lagert.«
    »Unglaublich. Wo liegt dieses Feld?«
    »Das ist ja der Haken. Irgendjemand hat sorgfältig sämtliche geographischen Anhaltspunkte aus den Dateien entfernt. Ich kann dir nur sagen, dass es sich um unterirdische Fangstrukturen handelt, und dass sie sich in einer flachen Gegend mit vorwiegend Sandsteinuntergrund befinden.«
    »Soll das heißen, dass wir möglicherweise die nächsten Ölfelder in der Nordsee vor uns haben, du aber weißt nicht, wo sie liegen?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Sarchow schüttelte sich vor Lachen, trank einen Schluck Tee und prustete wieder los.
    »Mit einem Gabelstapler durch die Nacht rasen und einen Wachmann von Avarga durch die Luft schleifen.« Er gluckste.
    »Ihr Amerikaner habt wirklich ein Talent für große Auftritte.«
    »Ein etwas unauffälligerer Abgang wäre mir wirklich lieber gewesen«, erwiderte Pitt, der auf der anderen Seite des Cafétisches saß. »Aber Al hat darauf bestanden, dass wir fahren, statt zu Fuß zu gehen.«
    »Und trotzdem hätten wir’s fast nicht geschafft.« Giordino grinste, bevor er sich wieder seinem Morgenkaffee widmete.
    »Die Geschäftsleitung kratzt sich bestimmt den Kopf und wundert sich, weshalb zwei Abendländer auf ihrer Anlage herumspaziert sind. Nur schade, dass ihr keine Hinweise auf unsere Freunde, die Ölsucher, gefunden habt.«
    »Nein, das einzig Interessante ist die Tunnelbohrmaschine gewesen. Und die war unter einer Segeltuchplane verborgen, so wie der Gegenstand, der von dem Frachter am Baikalsee entladen wurde.«
    »Möglicherweise wurde die Maschine gestohlen und heimlich ins Land geschafft. In der Mongolei kommt man nicht so leicht an hochmoderne Technologie. Vielleicht will die Firma gar nicht, dass die Regierung über ihre technische Ausstattung Bescheid weiß.«
    »Ja, das könnte sein«,

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