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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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erwiderte Pitt. »Trotzdem würde ich gern wissen, was sie da am Baikalsee abtransportiert haben.«
    »Alexander, hat sich bei den Ermittlungen wegen der Entführung schon was getan?«, fragte Giordino, bevor er in ein Butterbrötchen biss.
    Sarchow blickte gerade auf, als Korsow das gut besuchte Café in unmittelbarer Nähe des Suchbaatar-Platzes betrat. »Ich werde die Frage an unseren Fachmann vor Ort weiterleiten«, sagte er, stand auf und begrüßte seinen Freund von der Botschaft.
    Korsow lächelte, zeigte seine Zähne und zog sich einen Stuhl an den Tisch.
    »Ich hoffe doch, dass alle eine angenehme Nacht hatten«, sagte er zu Pitt und Giordino.
    »Nur so lange, bis die Wirkung des Wodkas nachgelassen hat«, sagte Pitt grinsend und warf Giordino, der leicht verkatert wirkte, einen wissenden Blick zu.
    »Iwan, wir haben gerade über die Ermittlungen gesprochen.
    Gibt es von offizieller Seite irgendetwas Neues?«, fragte Sarchow.
    »
Njet
«
,
sagte Korsow, der plötzlich ernst wurde. »Die Nationalpolizei wurde noch immer nicht mit dem Fall betraut. Das Ersuchen um Amtshilfe wird vom Justizministerium blockiert.
    Ich bitte um Entschuldigung, aber ich habe mich geirrt, als ich sagte, Avarga Oil hätte keine Beziehungen zur Regierung. Auf irgendeiner Ebene ist hier eindeutig Bestechung im Spiel.«
    »Für Theresa und die anderen könnte jede Stunde zählen«, sagte Giordino.
    »Unsere Botschaft unternimmt auf offiziellem Weg alles, was sie kann. Und ich zapfe natürlich auch meine inoffiziellen Kanäle an. Keine Sorge, mein Freund, wir werden sie finden.«
    Sarchow trank den letzten Schluck Tee und stellte die leere Tasse ab. »Ich fürchte, mehr können wir von Iwan nicht verlangen. Die mongolischen Behörden arbeiten oftmals nach ihren eigenen Zeitvorgaben. Letzten Endes werden sie auf die ständigen Anfragen unserer Botschaft reagieren, trotz aller Schmiergelder, mit denen man die Ermittlungen behindern will.
    Vielleicht sollten wir uns einfach zurückhalten und abwarten, bis die bürokratischen Hürden aus dem Weg geräumt sind, bevor wir weitere Schritte unternehmen. Ich muss ohnehin nach Irkutsk zurückkehren und einen Bericht über die Schäden an der
Wereschtschagin
verfassen. Ich war so frei und habe für uns drei einen Flug für heute Nachmittag gebucht.«
    Pitt und Giordino warfen Korsow einen verschwörerischen Blick zu, dann wandten sie sich an Sarchow.
    »Eigentlich hatten wir schon andere Reisepläne, Alexander«, sagte Pitt.
    »Wollt ihr etwa sofort in die Vereinigten Staaten zurückkehren? Ich dachte, ihr möchtet vielleicht vorher noch nach Sibirien und euren Freund Rudi abholen.«
    »Nein, wir wollen weder in die Vereinigten Staaten noch nach Sibirien. Jedenfalls noch nicht.«
    »Jetzt verstehe ich gar nichts. Wohin wollt ihr dann?«
    Pitts grüne Augen funkelten. »An einen sagenumwitterten Ort namens Xanadu.«
20
    K orsows nachrichtendienstliches Netzwerk zahlte sich erneut aus.
    Die Zentralregierung in Ulan-Bator wurde zwar seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion demokratisch gewählt, doch es gab noch immer eine beträchtliche kommunistische Minderheit, die jetzt in der Opposition saß, dazu viele Staatsbeamte, die Moskau nach wie vor freundlich gesonnen waren. Ein untergeordneter Mitarbeiter im Außenministerium war es denn auch, der Korsow von einem bevorstehenden chinesischen Staatsbesuch berichtete. Korsow wiederum erkannte sofort die günstige Gelegenheit, die sich Pitt und Giordino dadurch bot.
    Der chinesische Handelsminister sollte in Kürze eintreffen, angeblich zur Besichtigung einer neuen Solarenergieanlage, die vor Kurzem am Südrand der Hauptstadt eröffnet worden war.
    Weitaus mehr Zeit aber war für einen Privatbesuch des Ministers beim Leiter des Avarga Oil Consortiums in dessen südöstlich von Ulan-Bator gelegenem Wohnsitz vorgesehen.
    »Ich kann euch in dem Autokonvoi unterbringen, mit dem ihr auf Borjins Anwesen gelangen werdet. Alles Weitere hängt dann von euch ab«, hatte Korsow Pitt und Giordino erklärt.
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel, aber mir ist nicht ganz klar, wie uns irgendjemand abnehmen soll, dass wir zur chinesischen Delegation gehören«, wandte Giordino ein.
    »Das ist auch gar nicht nötig, weil ihr der mongolischen Staatseskorte angehört.«
    Giordino runzelte die Stirn. Seiner Ansicht nach änderte das auch nicht viel.
    Korsow erklärte, dass der Minister nach seiner Ankunft am späten Nachmittag von einer Abordnung des Außenministeriums begrüßt

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