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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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eingefallen, dass Korsow gesagt hat, die meisten Mongolen verstünden ein paar Brocken Russisch.«
    Langsam gingen sie den gekachelten Korridor entlang, der über fünf Meter breit und fast genauso hoch war. Schleifspuren am Boden deuteten darauf hin, dass hier schweres Gerät entlangbewegt wurde. Auf beiden Seiten wurde der Gang von großen Glasfenstern gesäumt, hinter denen diverse Räume zu sehen waren, kleine Labors voller elektronischer Geräte hauptsächlich, dazwischen gelegentlich ein spartanisch eingerichtetes Büro, in dem nur ein Schreibtisch stand. Das ganze Gebäude wirkte seltsam kühl und still, was teilweise daran lag, dass hier offenbar nur ein paar Techniker arbeiteten.
    »Sieht meiner Meinung nach eher wie ein Piratensender aus, und nicht wie eine Tankstelle«, sagte Giordino.
    »Ich habe den Eindruck, dass es hier um irgendwas ganz anderes als Ölförderung geht. Was möglicherweise allerdings heißt, dass man Theresa und die anderen gar nicht hergebracht hat.«
    Sie gingen an der Toilette vorbei und liefen weiter den Korridor entlang, bis er vor einer schweren Metalltür endete, die in eine erhöhte Schwelle eingelassen war. Pitt blickte sich kurz im Flur um, drehte am Griff und drückte an die Tür, die sich prompt nach innen öffnete. Dahinter tat sich ein großer Raum auf, der fast die ganze Rückseite des Gebäudes einnehmen musste und gut zehn Meter hoch war. Sämtliche Wände, die Decke und selbst der Boden waren mit Stacheln bewehrt, eine Reihe neben der anderen, sodass er wie eine Art mittelalterliche Folterkammer wirkte. Doch von diesen Stacheln ging keine Gefahr aus, wie Pitt merkte, als er eine der scharfen Spitzen mit den Fingern zusammendrückte.
    »Ein schalltoter Raum«, sagte er.
    »Zum Dämpfen elektromagnetischer Wellen«, fügte Giordino hinzu. »So was haben normalerweise bloß Firmen, die im Auftrag des Verteidigungsministeriums modernste elektronische Geräte erproben.«
    »Hier hast du deine hochmodernen elektronischen Geräte«, sagte Pitt.
    Er deutete in den Raum, in dessen Mitte eine große von Stelzenbeinen gestützte Arbeitsbühne auf dem Schaumgummiboden stand. Auf ihr befanden sich ein gutes Dutzend Metallschränke, daneben zahlreiche Metallständer. An einem Gestell, das mitten auf der Bühne aufgebaut war, hing ein torpedoförmiges Gerät.
    Pitt und Giordino stiegen auf einen Gittersteg, der von der Tür zur Bühne führte.
    »Für Ölarbeiter ist das Zeug hier garantiert nicht gedacht«, sagte Pitt, während er die Geräte musterte.
    In den Schränken und Metallständern befanden sich über vierzig PC-große Module, die mit dicken schwarzen Kabeln verbunden waren. Jeder Turm verfügte über ein kleines LED-Display und mehrere Stromanzeiger. Am Ende der Reihe, neben einem Monitor und einem Keyboard, stand ein großer Kasten mit zwei Skalen, die mit ERWEITERUNG und FREQUENZ gekennzeichnet waren.
    Pitt musterte die beiden Wörter und zog die Augenbrauen dann verwundert hoch.
    »Wenn mich meine bescheidenen schulischen Sprachkenntnisse nicht trügen, ist das Deutsch.«
    »Deutsch? Ich habe gedacht, Chinesen oder Russen wären hier eher angesagt?«
    »Ein Großteil der elektronischen Geräte hier scheint aber aus Deutschland zu stammen.«
    »Da steckt allerhand Saft drin«, sagte Giordino, während er die in Reihe geschalteten Schränke betrachtete. »Was hältst du davon?«
    »Ich kann nur raten. Die großen Schränke sehen aus wie handelsübliche Funkgeräte. Die Computertürme dienen offenbar zur Datenverarbeitung. Dann wäre da noch der hängende Dreifuß.«
    Er drehte sich um und musterte das Gerät, das in der Mitte der Bühne baumelte. Es bestand aus drei langen Röhren, die zusammengefügt waren und fast drei Meter hoch aufragten. Die unteren Enden waren zum Boden hin ausgerichtet und mit einem dicht verflochtenen Material umwickelt. Oben, weit über Pitts Kopf, ragten dicke Kabelbündel heraus, die zu den Computertürmen führten.
    »Das scheint mir eine Art Wandler zu sein, auch wenn ich einen so großen noch nie gesehen habe. Es könnte eine aufgemotzte Anlage zur Darstellung von Seismogrammen sein, wie man sie für die Ölsuche verwendet«, sagte er, während er das senkrecht aufgehängte dreifußartige Gerät betrachtete.
    »Wirkt aber raffinierter als alles, was ich je bei einer Probebohrung gesehen habe.«
    Pitts Blick fiel auf etliche Hand- und Notizbücher, die neben dem Gerät lagen. Er blätterte darin und stellte fest, dass sie alle auf Deutsch

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