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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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man sie aus den Fenstern nicht sah, und näherten sich der Mitte des Gebäudes.
    Mittlerweile pfiff der Wind so heftig, dass sie sich ihre Kappen vors Gesicht halten mussten, damit ihnen kein Staub in die Augen drang.
    Am Rand des Innenhofs angelangt, krochen sie hinter eine niedrige Hecke und erkundeten das Terrain. Sofort entdeckten sie die Tür, die vom Hof ins Innere führte und zu beiden Seiten von zwei Posten in Seidengewändern bewacht wurde.
    »Willst du bei den beiden mal deine Sprachkenntnisse ausprobieren?«, fragte Giordino allen Ernstes.
    Pitt hatte eigentlich nicht vorgehabt, sich gewaltsam Zutritt zu dem Haus zu verschaffen, zumal sie keinerlei Beweise dafür hatten, dass Theresa und die anderen überhaupt hier waren. Aber da sie sich nach dem Zusammenstoß im Labor ohnehin auf einen haarigen Abgang gefasst machen mussten, konnten sie seiner Meinung nach auch ein bisschen mehr riskieren. Umsehen mussten sie sich ohnehin.
    »Im Innenhof steht eine Reihe von Büschen, die sich fast bis zur Tür zieht«, stellte er fest. »Wenn wir das Steingebäude dort erreichen und zur Rückseite gehen, können wir uns vielleicht anschleichen und sie überraschen.«
    Giordino nickte und blickte zu dem sonderbaren Gemäuer auf der anderen Seite des Hofes hinüber. Sie warteten, bis der Wind eine dichte Staubwolke aufwirbelte, und sprinteten zu dem Steinbau, liefen zur Rückseite und rückten dann zum Eingang vor. Danach huschten sie in die tunnelartige Öffnung, duckten sich und spähten zu den beiden Posten auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes. Die Wachmänner standen immer noch neben der Tür, drückten sich aber in eine Nische, um dem beißenden Wind zu entrinnen. Pitt und Giordino hatten es geschafft – sie waren über den Hof gelangt, ohne dass sie jemand gesehen hatte.
    Jedenfalls dachten sie das.
21
    N ach einer vierstündigen Holperfahrt durch die Berge und Steppen der Mongolei, streckenweise über Straßen, die aus kaum mehr als zwei Spurrinnen bestanden, war Handelsminister Shinzhe davon überzeugt, dass der Abstecher ein fruchtloses Unterfangen blieb. In der Mongolei gab es keine heimlichen Ölvorkommen. Jedenfalls hatte er auf der ganzen Fahrt nicht eine einzige Ölquelle gesehen. Und an allem war nur Präsident Fei schuld, der törichterweise gegen Windmühlen anreiten wollte, statt sich mit den Gegebenheiten abzufinden.
    Nur dass Shinzhe die Rolle des Don Quixote hatte übernehmen müssen.
    Der Handelsminister wartete wütend darauf, dass sein Fahrer vor der nächsten Jurte hielt, und rechnete fast damit, dass ihn der Präsident von Avarga Oil auf einem abgehalfterten Pony empfing. Sein Ärger und Unmut verflogen jedoch rasch, als der staubige Konvoi durch das Eisentor auf das imposante Anwesen von Tolgoi Borjin rollte. Die Ankunft auf einer derartigen Anlage mitten im Niemandsland stimmte ihn auf einmal wieder zuversichtlicher, was den Sinn ihrer Reise betraf. Und als sie vor dem eleganten Wohnsitz hielten, sah Shinzhe auch, dass Borjin keineswegs ein Schafhirte war.
    Ihr Gastgeber trug einen hervorragend geschnittenen europäischen Anzug und verbeugte sich tief, als Shinzhe aus dem Wagen stieg. Ein Dolmetscher übersetzte seine Grußworte ins Mandarin.
    »Willkommen, Minister Shinzhe. Hatten Sie eine angenehme Reise?«
    »Ich war sehr angetan von der herrlichen mongolischen Landschaft«, erwiderte Shinzhe, darum bemüht, die diplomatischen Umgangsformen zu wahren, während er sich den Staub aus den Augen rieb.
    »Darf ich Ihnen meine Schwester Tatiana vorstellen, die Leiterin unserer Explorations- und Erschließungsabteilug.«
    Anmutig verbeugte sich Tatiana vor Shinzhe, der sogleich feststellte, dass sie ebenso eingebildet wirkte wie Borjin selbst.
    Shinzhe lächelte freundlich und stellte pflichtschuldigst seine Begleiter vor. Dann wandte er sich um und bewunderte eine Abteilung von Reitern im Kriegergewand, die im Halbkreis um die Auffahrt angetreten waren.
    »Ich habe schon viel von den mongolischen Pferden gehört«, sagte Shinzhe. »Züchten Sie Pferde, Mr. Borjin?«
    »Nur ein paar für meine Wachmannschaften. Ich verlange von meinen Sicherheitskräften, dass sie gute Reiter und ausgezeichnete Bogenschützen sind.«
    »Eine interessante Reverenz an die Vergangenheit«, sagte Shinzhe.
    »Und praktisch überdies. In diesem Teil der Welt gelangt man mit mongolischen Pferden an Orte, die für kein Fahrzeug erreichbar sind. Die moderne Technologie ist gut und schön, aber meine Vorfahren haben

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