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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Tempo sie hatten. Aber ich nehme an, wir haben zwanzig Meilen Vorsprung. Viel mehr als einen flotten Trab können sie den Pferden auf die Dauer nicht zumuten.«
    »Vermutlich führt kein kürzerer Weg vom Berg runter, sonst hätten sie uns längst ein paar Autos auf den Hals gehetzt.«
    »Ich hatte schon befürchtet, dass sie einen Hubschrauber haben, aber bei diesem Staubsturm konnten sie ohnehin nicht fliegen.«
    »Hoffentlich haben sie sich mittlerweile den Hintern wund geritten und werfen das Handtuch. Oder rasten wenigstens bis morgen früh. Vielleicht kommen wir bis dahin per Anhalter von hier weg.«
    »Sieht aber nicht so aus, als ob hier in der Gegend ein Laster hält«, erwiderte Pitt. Er stand auf, schwenkte den Lenker des Motorrads herum und ließ den Scheinwerferstrahl über die Wüste schweifen. Links von ihnen ragte eine hohe Felswand auf, doch sonst war die Landschaft so eben wie ein Billardtisch.
    »Ich persönlich«, sagte Giordino, »fände es großartig, wenn ich mir nach der Sturzflugfahrt vom Berg und dem anschließenden Gestauche mal die Beine vertreten könnte. Wollen wir gegen den Wind laufen?«, fragte er und deutete nach vorn.
    »Erst müssen wir noch einen Zaubertrick vorführen«, sagte Pitt.
    »Was denn für einen?«
    »Ach«, begann Pitt mit einem verschmitzten Lächeln. »Wie lasse ich in der Wüste ein Motorrad verschwinden.«
    Die sechs Reiter hatten schon nach kurzer Zeit jeden Versuch aufgegeben, mit dem schnelleren Motorrad Schritt zu halten, und schlugen mit ihren Pferden eine geruhsamere Gangart an, die sie stundenlang durchhalten konnten. Das mongolische Pferd, über Jahrhunderte hinweg auf Ausdauer gezüchtet, war ungemein robust. Diese Tiere, Abkömmlinge einer Rasse, die einst an den Eroberungszügen durch ganz Asien teilgenommen hatte, waren dafür bekannt, dass sie auch mit kargen Futterrationen auskamen und dennoch den ganzen Tag durch die Steppe galoppieren konnten. Sie waren klein, stämmig und wirkten alles in allem ein bisschen struppig. Aber was die Zähigkeit betraf, konnte kein Vollblüter mit ihnen mithalten.
    Als die kleine Reitergruppe den Fuß des Berges erreichte, ließ der Anführer anhalten und suchte mit missmutiger Miene den Boden ab. Dann schaltete er eine Taschenlampe ein, richtete den Strahl auf zwei tiefe Reifenspuren, die sich durchs Gras zogen und musterte sie eingehend. Zufrieden verstaute er seine Lampe, schwang sich in den Sattel, spornte sein Tier zu einem leichten Trab an und folgte mit den anderen Reitern der Fährte.
    Der Anführer ging davon aus, dass die alte Maschine nicht mehr als fünfzig Kilometer schaffte. Vor ihnen aber lag nichts als offenes Steppenland und Wüste, darin gab es im Umkreis von hundertfünfzig Kilometern nur wenige Versteckmöglichkeiten. Wenn sie die Pferde schonten, konnten sie die Flüchtigen seiner Schätzung nach in knapp acht Stunden einholen. Die motorisierten Verstärkungen mit ihren Geländefahrzeugen musste er jedenfalls nicht hinzuziehen, diese Aufgabe schafften seine Leute mühelos. Sie alle hatten schon früh gelernt zu reiten, noch bevor sie laufen konnten, und ihre Säbelbeine kündeten davon. Für die Flüchtigen gab es kein Entrinnen. Noch ein paar Stunden, dann waren die beiden Männer, die die Wachen in Xanadu genarrt hatten, so gut wie tot.
    Die ganze Nacht hindurch trotteten sie voran und ritten gegen den stürmischen Wind, während sie den immer geradeaus führenden Reifenspuren des Motorrads folgten. Anfangs hörten sie noch das hämische Knattern des Motors, das die gelegentlichen Böen zu ihnen trugen, als sollten sie zu einer flotteren Gangart verlockt werden. Aber bald schon verklang das Geräusch in den fernen Hügeln, worauf die Reiter schweigend weitertrabten und ihren Gedanken nachhingen. Fünf Stunden lang ritten sie ununterbrochen dahin und hielten erst an, als sie auf die steinige Wüstenebene stießen.
    Auf dem harten Untergrund ließ sich die Motorradspur nicht mehr so leicht verfolgen. Immer wieder verloren sie die Fährte und wurden aufgehalten, bis sie die Reifenabdrücke im Schein der Taschenlampe doch wieder ausfindig machten. Als die Dämmerung anbrach, flaute der heftige Wind, der ihnen unentwegt Staub und Sand in die Augen geblasen hatte, allmählich ab. Und im Morgenlicht waren die Fahrrillen besser zu erkennen, sodass die Reiter wieder schneller vorankamen. Jetzt schickte der Patrouillenführer einen Kundschafter voraus, der die anderen vorher verständigen sollte, falls die

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