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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Spur auf dem steinigen Boden ein weiteres Mal abriss.
    Die Reiter folgten der Fährte durch einen Sandstreifen, neben dem eine Felsklippe aufragte. Vor ihnen tat sich eine weite Ebene auf. Die Reifenspuren schlängelten sich durch den Sand und zogen sich dann klar und deutlich schnurgerade in die Ferne. Die Reiter ließen ihre Pferde bereits antraben, als der Anführer bemerkte, dass der Kundschafter rund fünfzig Meter voraus angehalten hatte. Als er auf ihn zuritt, wandte sich der Kundschafter mit verständnisloser Miene um.
    »Warum hast du angehalten?«, herrschte ihn der Patrouillenführer an.
    »Die Spur … sie ist verschwunden«, stammelte der Scout.
    »Dann reite weiter und stell fest, wo sie wieder anfängt.«
    »Sie setzt sich aber nicht fort. Der Sand … darin müsste man die Spur sehen, aber sie ist hier einfach zu Ende«, erwiderte er und deutete auf den Boden.
    »Dummkopf«, murmelte der Patrouillenführer, dann gab er seinem Pferd die Sporen und zog es nach rechts. Er ritt ein Stück voraus und kehrte dann in weitem Bogen zu seinem wartenden Trupp zurück. Jetzt wirkte auch er verwundert.
    Er saß ab und ging zu den Reifenspuren. Mühelos sanken die Absätze seiner Stiefel in die weiche Sandschicht, die über dem harten Untergrund lag. Er folgte den beiden Rillen, die Motorrad und Seitenwagen hinterlassen hatten, und musterte den Boden, bis die Abdrücke jäh endeten. Er suchte die Umgebung ab und stellte fest, dass ringsum weicher Sand lag, aber nur die Hufabdrücke seiner Reiter waren zu sehen. Die Fährte riss hier ab, nirgendwo waren mehr Spuren zu sehen, und das Motorrad war ebenfalls verschwunden.
    Als hätte sich die Maschine samt der beiden Fahrer einfach in Luft aufgelöst.
26
    P itt und Giordino, die wie Adler in ihrem Nest gut zwanzig Meter über dem Wüstenboden hockten, sahen sich das ganze Geschehen von oben an. Vorsichtig waren sie in der Dunkelheit die schroffe Wand emporgeklettert und hatten eine tief nach innen gewölbte Felsleiste entdeckt, die von unten nicht einsehbar war. Dann hatten sie sich mitten in der natürlichen Schüssel langgelegt und ab und zu sogar ein bisschen geschlafen, bis kurz nach Anbruch der Dämmerung die Reiter anrückten. Da sie sich östlich der Verfolger befanden, wurden sie durch die Morgensonne gut gedeckt, die gleißend hell auf die Reiter fiel, während sie noch im Schatten der Felswand lagen.
    Grinsend sahen Pitt und Giordino zu, wie die Reiter erstaunt innehielten, als die Motorradspur plötzlich endete. Aber sie waren noch längst nicht aus der Gefahrenzone. Gespannt verfolgten sie, wie zwei Reiter voranpreschten, während vier weitere nach beiden Seiten ausschwärmten. Wie Pitt gehofft hatte, suchten sie hauptsächlich das Terrain voraus ab und kamen offenbar nicht auf die Idee, dass die beiden Flüchtigen zurückmarschiert sein könnten, bevor sie die Felsen erklommen.
    »Dir ist doch klar, Houdini, dass sie dadurch bloß noch saurer auf uns werden«, flüsterte Giordino.
    »Soll mir recht sein. Wenn sie sauer sind, werden sie unaufmerksam.«
    Eine Stunde lang warteten sie und sahen zu, wie die Reiter den Boden absuchten, bevor sie sich am Ende der Spur wieder sammelten. Auf Befehl des Patrouillenführers verteilten sie sich dann entlang der Fährte und verfolgten sie ein Stück zurück.
    Wieder sprengten zwei Berittene nach beiden Seiten davon, und zwei andere näherten sich dem Felsen.
    »Hinlegen«, flüsterte Pitt, worauf er und Giordino sich in die Mulde schmiegten. Sie hörten, wie das Hufgeklapper näher kam, und erstarrten förmlich, als es unmittelbar unter ihnen anhielt.
    Sie hatten ihre Spuren zwar nach besten Kräften verwischt, bevor sie auf den Fels geklettert waren, doch es war dunkel gewesen. Und außerdem könnten die Verfolger nicht nur sie entdecken.
    Pitts Herz schlug einen Takt schneller, als er die Männer miteinander reden hörte. Dann saß einer der Reiter ab und kletterte den Felsen empor. Er ließ es langsam angehen, aber Pitt nahm das Scharren seiner Lederstiefel am Sandstein wahr und stellte fest, dass er näher kam. Er warf einen kurzen Blick zu Giordino, der einen baseballgroßen Stein ergriff, der neben seinem Bein lag.
    »Nichts«, rief der Mann, der nur noch anderthalb Meter unter der Felsleiste stand. Giordino spannte den Arm schon an, doch Pitt ergriff sein Handgelenk. Im nächsten Moment rief der Berittene dem Kletterer irgendetwas zu. Aus seinem Tonfall schloss Pitt, dass der Mann zurückkommen sollte. Das

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