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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ihm in den Boden bohrte. Dann hatte er das scheuende Pferd und die berittenen Bogenschützen hinter sich gelassen und raste aus dem Innenhof.
    Giordino drehte sich um und spähte über den Rand der Kiste.
    Die Reiter hatten sich sofort wieder formiert und verfolgten das Motorrad.
    »Sie sind uns auf den Fersen«, schrie er. »Ich mach mal ein paar Wurfübungen. Sag mir Bescheid, wenn wir zur Sprungschanze kommen.«
    »Dauert noch ein bisschen«, erwiderte Pitt.
    Bevor sie losgefahren waren, hatte Giordino einen Sack voller Hufeisen entdeckt, der an dem Wagen hing, und ihn kurz entschlossen in den Seitenwagen geworfen. Jetzt tauchte er wieder aus der Kiste auf und warf damit nach dem Kopf des vordersten Reiters. Die schmalen, halbrunden Eisen wollten anfangs nicht richtig fliegen, aber Giordino hatte den Dreh bald raus und landete schnell den ersten Treffer. Binnen kurzer Zeit holte er zwei Reiter aus dem Sattel, zertrümmerte den Bogen eines dritten und hielt die Verfolger so auf Abstand.
    Unterdessen gab Pitt Vollgas und raste auf die andere Seite des Hofes zu. Als er in der Scheune gegen das tschechische Motorrad geprallt war, hatte er zunächst gedacht, die Maschine wäre nur noch Schrott. Doch die 1953 gebaute Jawa 500 OHC hatte Luft in den Reifen, etliche Liter Sprit im Tank, und der Kickstarter ließ sich mühelos durchtreten. Schon beim siebten Versuch war der alte Zweizylindermotor hustend angesprungen, und jetzt donnerten sie damit in die Freiheit.
    Dank Giordinos Hufeisen hatten sie einen beruhigenden Vorsprung auf die Reiter herausgeholt, als Pitt plötzlich den Lenker herumriss und auf den hinteren Rand des Grundstücks zuhielt.
    »Schnall dich an, gleich heben wir ab«, brüllte er Giordino zu.
    Giordino tauchte wieder in den Seitenwagen und hielt sich an der Griffstange vor seinem Sitz fest. In der anderen Hand hielt er noch das letzte Hufeisen, das er gleich werfen wollte.
    »Auf gut Glück«, grummelte er und klemmte es unter die Haube des Seitenwagens.
    Der hintere Teil des Anwesens war nicht mit einer Mauer umfriedet, da hier die Felswand steil abfiel. Pitt wusste, dass er sich auf ein selbstmörderisches Unternehmen einließ, aber einen anderen Fluchtweg hatten sie nicht. Er donnerte auf die Grundstücksgrenze zu, bremste kurz ab und steuerte die Maschine über die Kante.
    Einen Moment lang hatte er das Gefühl, als drehte sich sein Magen um, als der Boden unter ihm verschwand und das Motorrad vornüberkippte. Die ersten zehn Meter fielen sie fast senkrecht bergab, bis das Vorderrad wieder den Boden berührte.
    Dann schlug die Maschine mit voller Wucht auf und stauchte sie so durch, dass die mit Pfeilen gespickten Holzkisten davonflogen. Pitt war froh, endlich freie Sicht zu haben, wusste aber auch, dass die Kisten ihnen wahrscheinlich das Leben gerettet hatten. Doch im nächsten Augenblick erforderte das Motorrad schon wieder seine ganze Konzentration.
    Da die Maschine wegen des Seitenwagens leicht rechtslastig war, hätte sie beim Aufprall eigentlich umkippen müssen. Pitt aber hielt den Lenker mit eisernem Griff fest und sorgte mit gekonntem Gegensteuern dafür, dass sie nicht ausbrach, steuerte sie gleichzeitig aber schnurgerade bergab. Durch den Schwung stabilisierte sich das Motorrad wieder, während sie mit halsbrecherischem Tempo den Steilhang hinabrasten. Zudem schien ihnen Giordinos Hufeisen Glück zu bringen, denn weder große Felsen noch andere Hindernisse kamen ihnen in die Quere. Ab und zu aber spritzten Steine vor ihnen auf, und Pitt wurde klar, dass sie von oben unter Beschuss genommen wurden, doch das Röhren des Motors und der heulende Wind übertönten das Knallen der Gewehre. Dann wurden sie von einer Staubwolke eingehüllt, die ihnen vorübergehend Deckung bot. Gleichzeitig aber wurde Pitt durch den Wind die Sicht genommen. Doch er fuhr einfach geradeaus und hoffte, dass sie nicht gegen einen Felsen oder Baum prallten.
    Die Wachmänner, die oben an der Felsleiste standen und mit ihren Karabinern auf die Maschine feuerten, fluchten lauthals, als das Motorrad in einer aufgewirbelten Staubwolke verschwand. Sechs weitere Reiter stießen zu ihnen, saßen dann ab, führten ihre Pferde den Steilhang hinab und nahmen die Verfolgung auf. Zunächst kamen sie nur langsam voran, doch sobald sie die fast senkrechte Felswand hinter sich hatten, schwangen sie sich in den Sattel und sprengten hinter dem Motorrad her.
    Unterdessen hielten sich Pitt und Giordino mit aller Kraft fest, während

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