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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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beim nächsten Mal«, erwiderte Pitt. Er war sich so gut wie sicher, dass unter der dicken Sandschicht die Gebeine der Piloten lagen.
    Die beiden Männer gingen wieder nach hinten und stiegen in den strahlenden Sonnenschein hinaus. Nojon lief unruhig auf und ab, hielt dann aber inne und lächelte, als Pitt und Giordino aus der Maschine kamen. Giordino hielt das gelbe Holzkästchen hoch, zeigte es Nojon und hebelte dann den Deckel auf. Darin befanden sich eine Bronzeröhre und ein eng zusammengerolltes Gepardenfell, beide noch im gleichen tadellosen Zustand, wie Hunt sie gefunden hatte.
    »Nicht gerade die Kronjuwelen«, sagte er, während er den Inhalt leicht enttäuscht musterte. Er hielt die Bronzeröhre in die Sonne und stellte fest, dass sie leer war.
    »Das sollte uns etwas mehr verraten«, sagte Pitt, schlug das Notizbuch auf und las das Titelblatt vor. »Ausgrabungen bei Shang-tu. Beginn 15. Mai 1937. Feldtagebuch von Dr. Leigh Hunt, Expeditionsleiter.«
    »Lies weiter«, sagte Giordino. »Ich möchte unbedingt erfahren, ob das Gepardenfell für einen Fußschemel in Dr. Hunts Bibliothek bestimmt war oder für ein Kissen im Boudoir seiner Geliebten.«
    »Meine Freunde, wir müssen uns auf den Weg machen, wenn wir den Bus zum Kloster erwischen wollen«, unterbrach sie Nojon.
    »Das Geheimnis muss also warten«, sagte Pitt. Er steckte das Notizbuch in die Brusttasche seines Hemdes, ging dann zur Seitentür der Fokker und schloss sie wieder.
    »Was ist mit unsern Freunden da drin?«, fragte Giordino.
    »Ich sage Dr. Sarchow Bescheid, wenn wir wieder in Ulan-Bator sind. Er weiß bestimmt, an wen er sich bei der mongolischen Regierung wenden muss, damit eine ordentliche Ausgrabung durchgeführt wird. Wir müssen dafür sorgen, dass die Artefakte geborgen werden, für die Dr. Hunt sein Leben hingegeben hat. Das sind wir ihm schuldig.«
    »Außerdem müssen er und die Piloten ein ordentliches Begräbnis bekommen.«
    Pitt türmte einen Sandhaufen vor der Flugzeugtür auf, damit sie geschlossen blieb, während Giordino das Holzkästchen in einer ledernen Satteltasche verstaute. Dann stiegen sie wieder auf die Pferde, die Nojon gehalten hatte, und ließen sich auf den unbequemen Sätteln nieder.
    »Bist du sicher, dass in den Kisten dahinten keine Daunenkissen waren?«, fragte Giordino, der kurz zusammenzuckte.
    Pitt schüttelte nur lächelnd den Kopf. Als sie in Richtung Ortschaft trotteten, drehte er sich um, warf einen letzten Blick auf die staubigen Überreste der alten Maschine und fragte sich, welche Geheimnisse Hunts Tagebuch wohl preisgeben würde.
    Nach einstündigem Ritt erreichten sie die winzige Siedlung namens Senj. Die Ortschaft war vermutlich nur auf wenigen Karten verzeichnet, bestand sie doch aus kaum mehr als ein paar Jurten, die um ein kleines Wasserloch aufgestellt waren. Die Quelle, von der es gespeist wurde, sprudelte das ganze Jahr über und sorgte dafür, dass die heimischen Hirten ein ständiges Auskommen hatten, ohne alle paar Monate mit ihren Herden zu fruchtbaren Weidegründen ziehen zu müssen. Wie auf dem Land üblich übertrafen die Kamele und Pferde, die sich in und um die Siedlung herumtrieben, die menschlichen Bewohner zahlenmäßig bei Weitem.
    Nojon führte Pitt und Giordino zu einer Jurte, über der ein oranges Banner wehte, und band ihre Pferde an einem Seil fest, das zwischen zwei Stangen gespannt war. Etliche kleine Kinder, die in der Nähe Fangen spielten, hielten kurz inne und glotzten die Männer an, dann widmeten sie sich wieder ihrem Spiel.
    Giordino wankte wie ein besoffener Vollmatrose, als er vom Pferd stieg, Beine und Hintern taten ihm vom harten Sattel weh.
    »Ich glaube, das nächste Mal nehm ich ein Kamel und versuche mein Glück mit den Höckern.«
    Pitt war ebenfalls wund geritten und heilfroh, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
    »Ein Sommer mit der Herde, und ihr könnt reiten wie ein
Arat
«
,
sagte Nojon, der die einheimischen Pferdehirten damit meinte.
    »Ein Sommer im Sattel, und ich bin reif fürs Gipsbett«, grummelte Giordino.
    Ein älterer Ortsbewohner bemerkte die Männer, kam auf einem Bein angehumpelt und sprach den Jungen mit rascher Zunge an.
    »Das ist Otgonbajar«, sagte Nojon. »Er lädt euch auf eine Schale
Airan
in sein
Ger
ein.«
    Das tiefe Heulen eines Lastwagenmotors hallte von den umliegenden Hügeln wider, dann kam ein kleiner, fahlgrüner Bus über einen Höhenkamm und fuhr, eine Staubwolke hinter sich herziehend, auf die Ortschaft zu.

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