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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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»Mindestens fünfhundert Jahre alt, da gehe ich jede Wette ein.« Pitt war zwar kein Experte, doch im Lauf der vielen Jahre, in denen er nach Schiffswracks getaucht hatte, hatte er eine gewisse Erfahrung erworben, was Töpferwaren und Porzellan betraf. Oftmals waren die inmitten des Ballasts gefundenen Tonscherben der einzige Hinweis auf Alter und Herkunft eines Wracks.
    »Dann haben wir es hier sowohl mit dem ältesten als auch dem größten Puzzle der Welt zu tun«, sagte Giordino, der von der Tür zurücktrat, damit Pitt einen Blick ins Innere werfen konnte.
    Im Rumpf der Maschine herrschte ein heilloses Durcheinander. Überall lagen geborstene und zersplitterte Holzkisten herum, deren Inhalt über den ganzen Boden verstreut war, wie ein Teppich aus blau-weißen Porzellanscherben. Nur ein paar wenige Kisten nahe dem Heck hatten die Bruchlandung heil überstanden.
    Pitt kroch in den Rumpf und wartete einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Durch das schummrige Licht und die staubige, abgestandene Luft wirkte die Kabine der Fokker etwas unheimlich, was durch die leeren Korbsitze, die von der Decke des umgekippten Flugzeugs hingen, noch verstärkt wurde. Pitt zog den Kopf ein, drehte sich um und ging zuerst zu den unversehrten Kisten im Heck. Bei jedem Schritt knirschte zerbrochenes Porzellan unter seinen Füßen und zwang ihn dazu, vorsichtig durch die Trümmer zu laufen.
    Er fand insgesamt fünf intakte Kisten, auf deren Seitenwand in großen Blockbuchstaben FRAGILE und ATTENTION:
    BRITISH MUSEUM stand. Pitt fasste unter das lose Holz eines abgeplatzten Kistendeckels und hebelte ihn auf. Im Innern befand sich eine große Porzellanschale, die in ein Tuch geschlagen war. Sie war schätzungsweise über siebenhundert Jahre alt, hatte einen gezackten Rand und war über dem weißen Fuß mit grünlich-blauer Glasur bemalt. Einen Augenblick lang bewunderte Pitt das kunstvolle Blütenmuster, dann stellte er sie in die Kiste zurück. Der Fund wie auch die Scherben am Boden deuteten darauf hin, dass die Maschine alte Keramiken transportiert hatte, aber allem Anschein nach keine Passagiere.
    Pitt machte kehrt und lief zur Seitentür zurück, wo Giordino zu ihm stieß.
    »Irgendein Hinweis auf die Fracht?«, fragte er leise.
    »Nur, dass sie für das Britische Museum bestimmt war. Hinten sind ein paar Kisten heil geblieben. Allem Anschein nach enthalten sie altes Porzellan.«
    Pitt ging nach vorn und kroch an der ersten Sitzreihe vorbei in Richtung Cockpitwand. Ein Großteil der Fracht war beim Aufprall der Maschine nach vorn geschleudert worden, wo sich ein Trümmerhaufen auftürmte. Pitt stieg über einen großen, zerbrochenen Topf und entdeckte eine staubige Lederjacke inmitten einiger Keramikstücke. Er trat um ein paar Scherben herum und räumte eine geborstene Kiste aus dem Weg, um sich die Sache genauer anzusehen. Dann erstarrte er. Im schummrigen Licht, das durch die Tür drang, sah er, dass die Jacke noch von ihrem Besitzer getragen wurde.
    Die mumifizierten Überreste von Leigh Hunt lagen auch Jahrzehnte später noch dort, wo er gestorben war, nachdem er sich unter fürchterlichen Schmerzen mit gebrochenem Rückgrat nach vorn geschleppt hatte. Den linken Arm hatte er um ein gelbes Holzkästchen geschlungen, in der weißlich schimmernden rechten Knochenhand hielt er ein kleines Notizbuch. Hunts Gesicht war verzerrt und runzlig wie altes Leder, durch die trockene Wüstenluft und eine dünne Schicht Kieselerde aber gut erhalten.
    »Der arme Kerl. Er muss die Bruchlandung überlebt haben und erst später gestorben sein«, stellte Pitt leise fest.
    »Das Kästchen und das Notizbuch haben ihm offenbar etwas bedeutet«, erwiderte Giordino.
    Pitt war nicht ganz wohl zumute, als er das Notizbuch vorsichtig aus der skelettierten Hand löste, dann das Kästchen an sich nahm und an Giordino weiterreichte. Erst jetzt bemerkte er einen staubigen und zerbeulten Fedora, der neben der Leiche am Boden lag, und stülpte ihn behutsam über das Gesicht des Toten.
    »Ich nehme an, den Piloten ist es nicht anders ergangen«, sagte er mit einem Blick nach vorn. Vorsichtig stieg er über Hunt hinweg, ging zur Wand und versuchte durch den Sehschlitz ins Cockpit zu spähen. Die ganze Kanzel war voller Sand, der durch das bei der Bruchlandung zersprungene Pilotenfenster ins Innere geweht worden war.
    »Das auszugraben dauert gut einen halben Tag«, sagte Giordino, der über Pitts Schulter schaute.
    »Vielleicht

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